Gestern war es endlich so weit: wie letzte Woche bereits angekündigt hatte ich Termin in der Haarfärberei oder besser gesagt: bei Haar-Genie Andrea Hecker. Warum ich am Ende nicht brünette sondern brond und trotzdem mit einem fetten Grinsen im Gesicht nach Hause gegangen bin, lest ihr jetzt. Hier kommt die ganze Story…
In den letzten Wochen hat vor allem ein Wort die Friseurlandschaft bestimmt: Olaplex. Dabei handelt es sich um einen Zusatz, der unter jede Friseurfarbe gemischt werden kann und kaputte Stellen der Haarstruktur wieder auffüllen und verbinden soll. Ganz ohne Silikone und Öle soll Olaplex während und nach dem Färbeprozess das Haar verstärken und gerade bei Blondierungen für Wunder sorgen (kein Abbrechen & keine aufgerauhte Haarstruktur mehr). Das Produkt wird als Revolution im Colorations-Business gehandelt und mega gehypt! Man munkelt, dass auch Kim Kardashian ihren einwöchigen Blond-Look für die Pariser Fashion Week dank Olaplex ohne große Haarschäden überstanden hat. Zudem finden sich auf dem Instagram Account von Olaplex vielversprechende Vorher-Nachher-Bilder. Klar also, dass ich wissen wollte, was das Produkt kann und wie es eingesetzt wird.
Wie ihr wisst, habe ich im letzten Jahr als Fake-Blondine so einiges ausprobiert: grau, blau, rosa, silber – ihr kennt die Geschichte ja schon. Ich wollte mit den blonden Haaren einfach alles testen was möglich war. Dass die ganze Prozedur Schäden am Haar hinterlassen hat, ist irgendwie klar, und die Schwierigkeit, die sich dadurch für weiteres Färben ergibt, ist folgende: die Haarstruktur ist offen und porös, wodurch Farbpigmente nach dem Färben relativ schnell wieder rausfliegen. Im Klartext: man kann nicht einfach wieder dunkel drüber färben. Daher sollte man – egal in welche Richtung man die Haarfarbe weiterentwickeln möchte – gut darüber nachdenken, welche Pigmente man einlagern möchte. Meine kaputten Haare plus der angestrebte Farbwechsel waren also die perfekte Grundlage, um Olaplex zu testen und zu schauen, ob das Produkt hält was es verspricht.
Nochmal zur Erinnerung: so sah ich vorher aus
Farbrunde 1: Drei Farben + Olaplex Phase 1 & 2
Will man von blond zu brünette, werden die Haare im schlimmsten Fall orange oder grün. Um das zu vermeiden, haben wir in die Farbrichtung Rot bzw. Mahagoni gefärbt. Und da wir einen Inside-Out Effekt (dunkle Töne am Ansatz, hellere in den Haarspitzen) wollten, entschied sich Andrea dafür, eine Gloss-Rezeptur zum Färben zu verwenden. Das bedeutet: unter drei verschiedene Farbtöne (zwei Mittelblond-Töne & ein Hellblond-Ton) kommt jeweils ne gute Portion Conditioner plus Phase 1 des Olaplex-System. Einwirkzeit: circa 45 Minuten ohne Wärme. Dabei gilt: je länger man den Pigmenten die Chance gibt einzuwirken, desto tiefer dringen sie in die Haarstruktur ein. Wie die Farbe sich verändert und immer dunkler zieht, lässt sich auf den Bildern ganz gut erkennen.
Danach wird ausgespült und am Waschbecken Phase 2 des Olaplex-Systems aufgetragen. Mit einer Bürste wird das Produkt gut im Haar verteilt und wirkt dann circa 10 Minuten ein. Im Anschluss wieder ausspülen, shampoonieren und trocken föhnen, denn erst im Trockenzustand sieht man wie Haarfarben wirklich aussehen. Was direkt erkennbar ist: mein Teint sieht sofort gesünder aus. Das Blond war doch sehr hart am Ende und die dunklen Nuancen lassen meine Haut ebenmäßiger aussehen. Tolle Nebenwirkung! Die Farbe sieht auch schon sehr gut aus, aber noch zu ebenmäßig – da muss mehr Struktur rein! Was schon zu spüren ist: Olaplex hat die Haare super glatt und geschmeidig gemacht. Im Nassen wie im trockenen Zustand fühlen sie sich an, als wären sie nie blond gewesen.
Farbrunde 2: Lowlights, Highlights +
Olaplex Phase 1 & 2
Ziel der zweiten Runde Färben: einen natürlichen Look kreieren. Und das funktioniert am besten mit einer hellen und einer dunklen Farbe, die mit Hilfe der Balayage-Technik aufgetragen werden. Balayage bedeutet eigentlich nur, dass die Farben freestyle bzw. willkürlich aufgetragen werden, um einen „Natürliche-Strähnchen-Effekt“ zu erzeugen. Die dunkle Farbe ist einen Tick dunkler als der Ansatz, so sieht am Ende alles extra natürlich aus. Unter beide Farben wurde nochmal Phase 1 Olaplex gemischt. Hier und da eine helle und eine dunkle Strähne, so entsteht eine schöne „Lived-in“ Optik.
Nach circa 30 Minuten Einwirkzeit wird wieder ausgespült, am Waschbecken wieder Phase 2 Olaplex aufgetragen, eingebürstet und nach 10 Minuten ausgespült.
Nach dem Shampoonieren wird trocken geföhnt, gestyled und schwupps: nach vier Stunden Haarfärberei (hihi) sind wir fertig:
Ich weiß: ich bin gar nicht brünette geworden, sondern eher mittel- dunkelblond. Oder wenn man den Trend beim Namen nennen will: ich bin BROND (Kombination aus blond und braun 🙂 ). Generell ist es sehr schwierig von blond wieder auf brünette zu färben. Klar, man kann einfach eine einheitliche Farbe färben, was am Ende aber sehr massiv aussieht und ich hätte wahrscheinlich ausgesehen, als hätte ich ne braune Mütze auf. Und früher hätte man tatsächlich noch von Ansatz bis Spitze eine Farbe gefärbt. Aber heute wendet man Techniken wie Balayage bzw. High- und Lowlights an und schafft so eine schöne Dreidimensionalität, die für viel Natürlichkeit sorgt. In den kommenden Wochen sollte nun einmal pro Woche Phase 3 des Olaplex-Systems (erhält der Kunde vom Friseur) angewandt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Zudem muss ich die Farbe beobachten und eventuell hier und da nochmal nachfärben, sollten sich die Pigmente schneller verabschieden als erwünscht.
Shake it off: von Blond zu Brond
Mein Fazit: Ich bin super, super, super zufrieden! (Hatte ich schon erwähnt, dass ich suuuper zufrieden bin?!) Die Farben sind toll aufeinander abgestimmt, passen perfekt zu meinem Hautton und das Ergebnis sieht mega natürlich aus. Die Haare haben einen wahnsinnigen Glanz und fühlen sich richtig gesund und kräftig an – als hätte ich sie noch nie gefärbt. Das liegt sicherlich an Olaplex. Ob das aber nach ein paar Haarwäschen immer noch der Fall ist, werde ich euch berichten.
Das Beste an der Farbe? Wenn die Haare nun an Länge gewinnen, werden die verschiedenen Töne schön mit raus wachsen, was ständiges Nachfärben (wie beim Blond) unnötig macht. Hach, ich fühl mich einfach wieder pudelwohl! Und mach ’nen riesigen Freudensprung!
Ich kann nur sagen: vielen herzlichen Dank, liebe Andrea, für deine magischen Färbekünste! Du bist einer der wenigen Friseure, der immer danach strebt, die Person bzw. den Charakter des Kunden zu verstehen und Farbe & Schnitt voll und ganz darauf anpasst. Das ist meines Erachtens Grundlage dafür, dass nicht irgendwas gefärbt oder geschnitten wird, sondern man sich danach immer wie eine optimierte Version seiner selbst fühlt und man mit einem dicken Grinsen deinen Salon verlässt!
I AM ONE HAPPY COSTUMER!
Alle Infos zu Andrea Hecker’s Haarfärberei findet ihr hier und demnächst in einem ausführlichen Artikel. Für alle Friseure: Alle Informationen zum Olaplex Vertrieb findet ihr unter www.new-flag.com oder www.dc-shampoo.de. Für alle, die gerne auch mit Olaplex gefärbt werden wollen: einen Salonfinder gibt es aktuell noch nicht, aber fragt einfach euren Friseur, ob er mit Olaplex arbeitet. Und wenn er’s nicht tut, sagt ihm er soll! 🙂
Fotos: The Original Copy
Video: Sarah Fürbringer