Den seit einigen Monaten bei Instagram und YouTube kursierenden Yoga Skin Trend finde ich eigentlich gar nicht schlecht. Allerdings erfindet der Look mit leicht abgedeckter, aber ultra strahlender Haut das Beauty-Rad jetzt auch nicht wirklich neu und bei einigen von euch kommt die Yoga Skin Technik ähnlich sicher schon länger zum Einsatz. Vielleicht noch ganz kurz für alle, die sich jetzt denken: WTF IS YOGA SKIN?! Alles halb so wild, denn wie das bei Trends häufig der Fall ist, sind sie 1. oft manchmal überflüssig und 2. nicht gekommen um zu bleiben. Unter ‚Yoga Skin‘ versteht man das Zusammenmischen diverser Produkte (Foundation, Öl oder auch flüssiger Highlighter), um diese dann all in die Haut einzumassieren und das Gesicht dann im perfekt abgestimmten Zusammenspiel in natürlichem und ebenmäßigem Glanz erstrahlen zu lassen, Skin-like eben, aber mit Glow. Yoga Skin eben. Gegründet und benannt wurde diese Technik übrigens von Sarah Hill, einer britischen Make-up Artistin und Gründerin der TAOM, der ‚The Academy of Make-up‘. Das konkrete , ‚originale‘ Vorgehen sieht dann so aus:
Für mich persönlich ist das Ergebnis nicht ganz ideal, wenn ich es eins zu eins nachschminke. Sogar mir ist am Ende zu viel Glanz im Gesicht, (ja, auch ich habe eine Schmerzens- oder besser Glowgrenze) und irgendwie hält das Finish auch nicht so lange. Meine Haut frisst irgendwie alles an Foundation weg und glänzt dann nur noch. Dennoch gefällt mir das Prinzip sehr gut und nach kurzer Überlegung kam mir die glorreiche Idee, dass eigentlich alle meine liebsten Foundations schon Yoga Skin in modifizierter Form kreieren, denn sie vereinen eine sheere Deckkraft mit hübschen Glow:
Yoga Skin in a Bottle sozusagen.
Um diese Heroes geht es heute also! Ein wichtiger Punkt noch vorweg, bevor ich mit euch in (m)ein Meer aus glowy & luminous Foundations abtauche: sowohl das Yoga Skin Finish als auch die folgenden Produkte werden vor allem diejenigen glücklich machen, die zarte Abdeckung, einen Ausgleich von Rötungen, etwas mehr Frische, Ebenmäßigkeit und natürlich Glow suchen. Bis auf ein Produkt liefern alle nur eine leichte Deckkraft, bei der viel Haut durchscheint und im Idealfall ein „my skin but better“ Effekt entsteht. Here we go:
‚Light Wonder Foundation‘ in 6 von CHARLOTTE TILBURY (40 ml, ca. 38 €)
Meine große Liebe und eigentlich die Erfüllung all meiner Foundationträume: die ‚Light Wonder Foundation‘ von Charlotte Tilbury. Einmal kurz shaken, dann ein paar Tropfen oder Linien im Gesicht verteilen und mühelos verblenden, egal ob mit den Fingern oder dem Pinsel. Die Deckkraft lässt sich ein wenig aufbauen, das Finish ist einfach … nun ja, perfekt. Sie liegt luftig leicht und unsichtbar auf meiner Haut und lässt sie strahlen, der Farbton 6 ist #matchmadeinheaven. Nicht organic, aber dafür crueltyfree und vegan.
FYI: Es gibt auf der Charlotte Tilbury Webseite eine Seite mit allen veganen Produkten.
‚Perfecting Illumination‘ in 02 Medium von LE PURE (50 ml, ca. 83 €)
Die ‚Perfecting Illumination‘ Foundation von Le Pure ist ideal für Minimalisten, die es komplett natürlich mögen und eigentlich gar keine Foundation tragen, aber trotzdem ein bisschen Frische und Glow möchten. Für mich ein fein natürlich duftender Skin Tint, der die Haut wunderbar pflegt. Ich habe den Ton 2 der zunächst zu dunkel aussieht, massiert man den recht flüssigen Tint aber sorgfältig in die Haut, passt sich der Ton sehr gut an und zaubert eine gesunde Farbe und einen ganz zarten Glow. Der Preis ist nicht ohne, dafür bekommt man aber auch 50 ml delikate natürliche Inhaltsstoffe, organic Luxury vom Feinsten, dazu vegan. Außerdem braucht man sehr wenig Produkt – wichtig ist vor allem, dass man sie gut einmassiert. Die passende Technik kann man sich hier ansehen.
Bei Ludwig Beck kann man sich übrigens die beiden Farben genauer anschauen und testen wozu ich jedem raten würde, denn für einen Fehlkauf sind 83 Euro einfach zu viel Geld.
‚Daily Protezione‘ von VIVE SANA (59 ml, ca. 69 €)
Ein Hauch von Nichts ist dieser sagenhafte Sonnenschutz mit mineralischem Filter und leichter Tönung.
Was sonst an mineralischem Sonnenschutz nervt (Stichwirt weißeln), ist hier ein Pluspunkt. Sonnenschutz mit LSF 30, dazu ein klein wenig Abdeckung (wirklich nur ein mini bisschen) und eine wunderbare dewy und glowy Skin. Falls ich etwas verliebt klinge: jep, mich hat es erwischt, denn dieses Produkt ist eine wunderbare Ergänzung zu meiner Sammlung an richtig guten & cleanen LSFs, über die ich hier geschrieben habe.
Solo oder unter einer der anderen Foundations, die ‚Daily Protenzione‘ macht eine extrem gute Figur oder besser: ein gutes Gesicht. Zwar liefert sie kaum Abdeckung, aber die Haut sieht gesund und frisch aus, während sie zum einen mit (nicht Nano) Zink LSF 30 geschützt und zum anderen mit nicht verstopfenden Inhaltsstoffen wie Argan-, Aprikose-, Avocado-, und Jojobaöl sowie grünem Tee gepflegt wird. Nicht vegan, aber organic und Reefsafe. Merci beaucoup, liebe Ingy, dass du mir diesen Schatz vorgestellt hast!
‚Tinted Face Oil‘ von KOSÅS (30 ml, ca. 45 €)
Über das ‚Tinted Face Oil‘ von Kosås habe ich auch auf Instagram schon geschrieben und das Interesse daran ist ziemlich groß, wie ich schnell festgestellt habe. Kein Wunder – richtig gute Foundations sind im Naturkosmetikbereich bisher immer noch rar gesät. Eigentlich gibt es immer minimum ein ‚Aber‘, tendenziell eher mehrere. Beim ‚Tinted Face Oil‘ gibt es zwar auch einen Haken, es kann aber auch einiges und mir persönlich macht es sehr viel Spaß, damit zu experimentieren. Das Face Oil wird als ‚federleichte, natürlich abdeckende Foundation und zugleich ein intensiv feuchtigkeitsspendendes Hautelixier‘ beschrieben. Außerdem verspricht sie einen optimierten Hautton und minimierte Poren, dazu sollen Unebenheiten ausgeglichen werden. Klingt ziemlich gut, oder? Ist sie auch – mit der passenden Haut, der richtigen Vorbereitung und natürlich dem richtigen Auftragen. Nach meiner üblichen Pflege verwende ich entweder ‚Skinfood‘ von Weleda (ca. 8 €) punktuell für trockene Stellen oder die ‚Daily Protezione‘ von VIVE SANA. Anschließend noch etwas flüssigen oder cremigen Highlighter, beispielsweise den ‚Skin Perfecting Highlighter‘ von The Organic Farmacy (ca. 28 €).
Dann geht’s los! Nach einer Runde shaken (#shakeitlikeapolaroidpicture) gebe ich zwei kleine Tropfen der seidigen Flüssigkeit auf das Gesicht, weniger ist hier definitiv mehr!
Dann tupfe und streiche ich sie in die Haut und gehe dann noch mit einem feuchten Beauty Blender darüber. Das Ergebnis ist samtig und sieht auch auf Fotos richtig gut aus. Nur wenn man ganz nah rangeht, erkennt man, dass da etwas auf der Haut ist. An dieser Stelle empfehle ich euch das Video von Hatice Schmidt, in dem sie dann auch in Minute 7:22 ganz nah ans Gesicht ranzoomt.
Kein ganz einfaches Produkt, aber wenn es funktioniert, ist es ein echter Green Beauty Schatz. Und das Gefühl auf der Haut ist einfach ein Traum: federleicht und luftig zart! Ich habe aktuell die Farbe 3, die für den Winter perfekt ist, für den Sommer wird sie wahrscheinlich etwas zu hell. Wer sich unsicher ist zwecks der Farbauswahl: einfach ein Bild an Kosås schicken (bei Instagram per PM), die helfen euch dann gerne weiter. Die Farbbeschreibung bei Niche Beauty ist aber auch schon ziemlich gut.
‚Your Skin But Better™ CC+™ Cream Illumination™‘ von IT COSMETICS (32 ml, ca. 40 €)
An der ‚Your Skin But Better CC+Cream Illumination‘ von IT Cosmetics scheiden sich die Geister, was man an den Reviews sehen kann, die von himmelhochjauchzend bis zur völligen Ernüchterung reichen. Ich gehöre zu denjenigen, die trotz einiger kleiner Mängel, die aber wirklich minimal sind, begeistert sind! Zum einen passt die Farbauswahl nicht perfekt, auch nicht bei der klassischen Version. Light Medium ist eigentlich zu rosa für meine eher gelbstichige Haut, passt sich aber glücklicherweise sehr gut an.
Was echt nicht so wild ist, mich aber nervt: bei allen CC Creams geht die Schrift nach einiger Zeit ab. Man sollte sich die Farbe also gut merken, außerdem sieht das einfach nicht so schön aus (not instagrammable, höhö).
Ansonsten finde ich die CC Cream top. Die ‚Illuminating Version‘ schenkt meiner Haut einen ebenmäßigen Teint, deckt Pigmentflecken und fahle Blässe ab und hinterlässt einen schönen Glow. Ich kann übrigens auch nichts von dem Glitzer entdecken, der in einigen Bewertungen erwähnt wird. Bei der CC Cream ist kein Primer oder Highlighter als Base nötig – eher im Gegenteil – sie funktioniert am besten solo, ohne Begleiter. Dazu noch als Extra der LSF 50, wobei ich an dieser Stelle noch mal betonen möchte, dass eine Foundation mit SPF keinen ausreichenden Sonnenschutz bietet – man müsste die Foundation so dick auftragen, dass jeglicher Yoga Skin Effekt im Eimer wäre. Hier wird sehr anschaulich gezeigt, wie das dann aussehen würde. Deshalb rate ich immer dazu noch einen Sonnenschutz darunter auftragen, beispielsweise die ‚Daily Protezione‘ von Vive Sana oder, wer es nicht so reichhaltig mag, von Salt & Stone die ‚Mineral Based Sun Screen SPF 30‘ (ca. 20 €).