theOC JOURNAL KW12-16 | 18 – the honeymoon edition!

Kolumbien! Das war die Destination unserer Flitterwochen. Ganze drei Wochen wollten wir durch das Land reisen, vom Amazonas bis zur Karibikküste, Bogota und Medellin alles kennenlernen, uns durch die Köstlichkeiten dieses exotischen Landes probieren und vor allem: die kolumbianische Kultur kennenlernen. Hierfür hatten wir mit dem Reiseservice Trip.me die perfekte Tour für uns ausgetüftelt, Monate lang alles recherchiert und vorbereitet, diverse Inlandsflüge koordiniert und alles niet- und nagelfest gemacht, sodass wir uns vor Ort um nichts mehr kümmern mussten und den Urlaub in vollen Zügen genießen konnten. Am Ende kam alles anders und wir waren nach 10 Tagen wieder zuhause. Heute gibt’s daher ein Journal der ganz anderen Art!

Hey ho, let’s go! (oder auch nicht)

Nachdem wir letztes Jahr im Juli geheiratet hatten und das Jahr irgendwie zu wenig Zeit für gut überlegte Flitterwochen hatte, hatten wir uns für 2018 folgende Flitterwochen überlegt: drei Wochen wollten wir weg, am besten in ein Land, in dem wir beide noch nicht waren, angenehm warm sollte es auch noch sein. Am Ende entschieden wir uns für Kolumbien und buchten mir dem Service Trip.me eine dreiwöchige Rundreise. Dieser Reiseservice bietet Experten in diversen Ländern an, die einem bei der Reiseroute, bei der Buchung der Exkursionen und eigentlich der gesamten Organisation helfen. Sie sind darauf spezialisiert, auch die jeweils ansässigen Locals zu unterstützen und so eine Art nachhaltigen Tourismus zu fördern. Am Ende buchte Trip.me den gesamten Trip für und wir bezahlten einen fixen Endbetrag (nur den Langstreckenhin- und Rückflug bucht man selbst) und alles war bestens auf uns abgestimmt und vorbereitet (fyi: der Service selbst kostet übrigens nichts, sondern finanziert sich über Provisionen).

So weit, so gut.

Am Samstag, den 17.3., war es soweit: mit dem Flieger sollte es von München über Frankfurt nach Bogota gehen. Die Koffer waren gepackt, wir früh morgens am Flughafen und auch schon am Gate. Wenn ich zurück blicke, fing die Misere genau zu diesem Zeitpunkt an: statt der Durchsage mit Boardingaufruf kam die Meldung: es gibt technische Probleme, der Flug ist gecancelt. Also ab zum Serviceschalter, wobei wir schon wussten: mit nur 2 Stunden Aufenthalt in Frankfurt wird das ne äußerst knappe Nummer! Nun gut, der nächste Flug war voll und so wurden wir auf den nächsten Tag umgebucht. Halb so wild, denn bei 21 Tagen Reisedauer ist ein Tag hin oder her nicht der Rede wert. Sicherheitshalber buchten wir für den nächsten Tag schon die 8 statt 10 Uhr Maschine nach Frankfurt, damit wir noch 4 Maschinen als Ausweichmöglichkeit hatten. Am nächsten Morgen wiederholten wir also den Reiseantritt: früh aufstehen, ab zum Flughafen, durch den Security Check, ans Gate und aufs Boarding warten. Und als wollte uns jemand veräppeln, kam wieder auf die Minute genau die gleiche Durchsage: Flug gecancelt – und alle in den nächsten 5 Stunden auch. Inzwischen schon fast routiniert gingen wir zum Serviceschalter, wurden mal eben über Paris umgebucht und waren tatsächlich 15 Stunden später in Bogota. Den verspäteten Zubringerflug von München nach Paris und den anschließenden Sprint über den Pariser Flughafen lassen wir jetzt einfach mal so stehen.

Ola, Bogotá!

Yeah, wir hatten es also nach Bogota geschafft – nur unser Gepäck leider nicht. Der schnelle Flugzeugwechsel in Paris hatte dazu geführt, dass die beiden Koffer noch in Frankreich standen. Nun gut, hierfür gibt es Entschädigungen von 100€ pro Person, die man für Übergangskleidung ausgeben kann. Zu gerne hätte ich mir die auch am nächsten Tag gekauft, wäre da nicht Feiertag gewesen. Aber hey, die Laune haben wir uns nicht verderben lassen. Schließlich sind es ja nur Klamotten. Eine Zahnbürste hatte ich im Handgepäck und einen Daytrip durch Bogota kann man auch im Travel-Look absolvieren. Ich war guten Mutes, dass die Koffer abends nachgeliefert wurden. Und so war es auch.

Genächtigt haben wir übrigens im wunderschönen Boutique Hotel ‚Casa de la Vega‘! 

Bogota selbst war wunderschön. Food Märkte, unterirdische Kirchen, unglaublich nette Menschen, sehr leckeres Essen und ein Guide, der uns nicht hätte glücklicher machen können. Wir hatten die wohl voll gepacktesten, abwechslungsreichsten 36 Stunden in Bogota, die man sich nur vorstellen kann – aber es war sehr schön.

Am nächsten Tag ging es dann schon wieder weiter – und zwar per Flieger in den Amazonas!

And now: off to the JUNGLE!

Nach zwei Nächten in Bogota war der nächste Stop Leticia. Diese kleine Stadt liegt im Dreiländereck ganz im Süden Kolumbiens, also mitten im Amazonas, und ist durch 500km Regenwald von der Außenwelt abgeschnitten. Man erreicht sie im Prinzip nur per Flugzeug oder per Boot. Wir saßen also abflugready am Flughafen in Bogota und freuten uns gerade darüber, dass wir nun endlich so richtig, also mit Kopf und Gepäck, in Kolumbien angekommen sind. Endlich geht’s los! Tja, und dann haben wir einen genaueren Blick in die Reiseplanung der nächsten drei Tage geworfen und diesen einen kleinen, aber doch sehr entscheidenden Hinweis gelesen:

‚Bei der Einreise in den Amazonas wird eine Gelbfieber-Impfung dringend empfohlen‘.

Ich sage es gleich vorweg: jeder ist an erster Stelle für sich selbst verantwortlich und ich kann die Schuld nicht von uns weisen. Dennoch war ich sehr überrascht, dass wir diese wichtige Impfung verpasst hatten, denn ich hatte sowohl beim Auswärtigen Amt die Impfhinweise gelesen, mit meinem Hausarzt gesprochen und mir in der Apotheke eine fette Reiseapotheke zusammengestellt. Niemand hat jemals ein Wort über dieses Gelbfieber verloren und anscheinend habe ich die Impfung beim Amt überlesen. Nun gut, am Ende gilt: selbst schuld! Wir saßen also panisch am Gate, googelten die Krankheit und uns wurde ganz anders. Der Krankheitsverlauf kann gut gehen, aber eben auch nicht. Todesfälle sind keine Seltenheit.

Nachdem wir uns ein Loch in den Bauch gegoogelt und uns mit befreundeten Ärzten und unserer Reiseleitung kurzgeschlossen hatten, entschieden wir aber zu fliegen und das Risiko einzugehen. Schließlich waren schon lange keine Fälle mehr von Gelbfieber gemeldet worden und wir hofften einfach auf ein Quäntchen Glück. Am Ende wären wir eben selbst schuld gewesen. Wir stiegen also in den Flieger und kamen nach Anreise per Flieger und Boot in strömendem (okay, wasserfallartigem) Regen in unserer wunderschönen Eco ‚Calanoa Lodge‘  mitten im Dschungel an. Und der Ausblick von unserer Terrasse am nächsten Morgen konnte sich mal sowas von blicken lassen:

Die beiden Tage, die uns vor Ort zur Verfügung standen, verbrachten wir mit Touren zu abgelegenen Örtchen, Bootstouren auf dem Amazonas und in unserem Camp. Die Landschaft dort ist dermaßen sattgrün, dass man es gar nicht richtig begreifen kann, die Leute auch hier unglaublich nett und es gibt so so so viel zu entdecken: pinke und graue Delphine, giftige Riesen-Kröten, Piranhas und Taranteln – man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus (besonders wenn man so ein Stadtkind ist wie ich). Die Sonnenuntergänge sind zudem von einem anderen Stern und die Tatsache, dass man mitten im Regenwald in einer Holzhütte sitzt, ist einfach vollkommen surreal.

Es gibt keinen Handy-Empfang und kein Internet, von Wi-Fi ganz zu schweigen. Dafür gibt es endlos Tiergeräusche, Zirpen, spontane Regenstürze, die sich anfühlen, als würde einem jemand einen Eimer Wasser über dem Kopf schütten, und ganz viel Gemeinschaftssinn: im Camp wurde immer zusammen gegessen, es kam nur lokales und frisches Essen wie Fisch, Reis und ganz viel Obst auf den Tisch und das ‚Personal‘ war eigentlich kein Personal, sondern Menschen, die in den naheliegenden Örtchen wohnten und die quasi dort zuhause waren. Die Ruhe, der endlose Regenwald, das tropische Klima, die wahnsinnig schöne Natur – ich werde die Eindrücke, die ich dort sammeln durfte, niemals vergessen.

Aaaaber noch einmal zum Gelbfieber: natürlich war ich dennoch die ganze Zeit besorgt, dass mich ein infizierter Mosquito sticht. So wird die Krankheit nämlich übertragen. Ein Affe, der mit Gelbfieber infiziert ist, wird von einem Moquito gestochen und der wiederum überträgt die Infektion durch einen Stich auf den Mensch. Die einzigen beiden Dinge, die man tun kann, um sich ohne Impfung vor der Krankheit zu schützen, sind lange helle Kleidung und viel, viel Mückenspray zu tragen. Und so bin ich drei Tage in meinem lächerlichen Blusen-Hosen-Outfit durch die Tropen gestapft, war 24 Stunden am Tag mit 50% DET bewaffnet und hatte konstant die Angst im Nacken, dass mich ein Stich erwischt. Ich will es nicht beschönigen: ich war und werde immer ein Hypochoner in solchen Dingen bleiben, weshalb ich mich auch dort nicht vollkommen entspannen konnte. Ich hatte einfach non-stop Sorge, dass ich mich infiziere, weshalb sich die Eindrücke bis heute eigentlich vollkommen verschwommen anfühlen. Wenn ich an die drei Tag im Amazonas zurückdenke, kommt es mir vor wie ein Traum. Gut und schlecht zugleich. Schöne Erinnerungen vermischen sich mit Sorge und Angst. Eine wirklich komische Erinnerung…

Sieht man mir meine Sorge an?! I doubt it 🙂

Am Ende war ich dann doch sehr erleichtert, als es am dritten Tag per Boot erst zum Flughafen ging und mit dem Flieger dann weiter an die Karibikküste.

Auf auf in die Karibik!

Der dritte Stop unserer kolumbianischen Rundreise sollte Cartagena sein. Nach zwei kurzen Flügen trafen wir also direkt vom Dschungel in der Karibik ein. Eine Dusche musste her (und zwar ganz dringend!) und auch ein Bett. Letzteres war bei unserer Ankunft von größter Dringlichkeit, denn Timo ging es nicht gut. Schon am Abflugflughafen war klar: da hat wohl jemand etwas falsches gegessen! Tja, und was soll ich sagen. Die Magenbeschwerden blieben uns die kommenden Tage erhalten.

Aber eins nach dem anderen. Wir checkten also abends in unserem kleinen Hotel Casa La Fe, das genau unseren Vorstellungen entsprach. Wir wollten den gesamten Urlaub nur in kleinen, Inhabergeführten Boutique-Hotels schlafen und große Ketten wie Hyatt, Marriott und Konsorten vermeiden, um das Land wirklich kennenzulernen. In meinen Augen war das genau die richtige Entscheidung, denn diese kleinen Hotels liegen meist in sehr schönen, zentralen Vierteln, kommen ohne endlose Hotelflure aus und verlangen keinen Dresscode. Viel mehr liefern sie jede Menge Charme, super engagiertes Personal und statt eines fetten Frühstückbuffets gibt es morgens frisch geschnittenes Obst von der Mamacita in der Küche. Auch wenn man auf den ein oder anderen Luxus verzichten muss, so kann ich euch nur wärmstens empfehlen, ein Land auch durch eine solche Hotelwahl noch einmal besser kennenzulernen.

Cartagena an sich ist eine unglaublich schöne, boomende Küsten-Stadt mit einer herrlichen Altstadt mit tausenden Kolonialbauten, unzähligen Fisch-Restaurants und den schönsten Gassen, in denen man sich herrlich verlieren kann. Geflochtene Körbe, Dachterrassen, kaltes Cerveza und Boutiquen mit dem schönsten Schnickschnack – Cartagena hat mein Herz im Sturm erobert. Aber eben nur meins, denn Timo lag eigentlich die gesamten drei Tage vor Ort flach. Eine starke Virusinfektion, die er sich wahrscheinlich am Flughafen in Leticia eingefangen hatte, streckte ihn einfach nieder. Da ging einfach nichts mehr. Essen gehen, eine Stadtführung machen, am Pool auf dem Dach chillen – alles Dinge, die ich alleine gemacht habe, da Timo einfach krank im Bett lag. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch Hoffnung, dass er sich schnell wieder erholen würde und wir spätestens nach unserer Weiterreise nach Santa Marta wieder gemeinsam unterwegs sein würden. Man sagt ja: Magen-Darm-Geschichten sind nach 2-3 Tagen wieder vorbei. Haha, you wish!

Cartagena bot so viel schöne Ecken, dass ich die Zeit auch gut alleine verbringen konnte – auch wenn man sich das für seinen Honeymoon vielleicht anders vorstellt.

Timo lag also im Bett. An Aufstehen und Essen war nicht zu denken und die Medikamente schlugen einfach nicht an. Nachdem wir aus unserer Reiseapotheke alles ausprobiert hatten, griffen wir zu härteren Mitteln. Ich ging in die Apotheke und besorgte stärkere Medikamente. Aber auch die zeigten keine Verbesserung. So langsam fing ich an, mir ernsthaft Sorgen zu machen. Braucht der Gute vielleicht irgendwann eine Infusion? Sollten wir ins Krankenhaus fahren? Oder vielleicht sogar nach Hause fliegen? Ich behielt die Hoffnung und dachte: das wird schon werden! Auch als ich Abend für Abend alleine beim Abendessen saß, habe ich einfach versucht mir positive Gedanken zu machen. Schließlich hatten wir erst eine von drei Wochen ‚aufgebraucht‘ – es konnte ja eigentlich nur besser werden.

Ich hatte das perfekte Buch dabei, das mich wirklich zum Lachen brachte: ‚Becks letzter Sommer‘ von Benedict Wells. Good vibes und Lachanfälle durch Lesen – i loved it!

OFF TO SANTA MARTA.

Nach drei Tagen in Cartagena, an denen Timo genau einmal unser Zimmer verließ, ging es weiter entlang der karibischen Küste. Unser Ziel: Santa Marta. Die relativ kleine Stadt liegt ungefähr vier Autostunden nordöstlich von Cartagena und wir erreichten sie mit einem privaten Shuttle, das wie alle anderen Zubringer, Inlandsflüge, Touren und Besichtigungen von Trip.Me im Vorfeld organisiert worden war. Das Gute daran: es holte uns am Hotel in Cartagena ab und lieferte uns vor dem Hotel in Santa Marta wieder ab, was mit Timo eh nicht anders gegangen wäre. Das Schlechte war jedoch: wir dachten die gesamte Fahrt, unser Fahrer würde gleich am Steuer einschlafen. Aber das ist nur eine kleine Anekdote am Rande. Am Ende kamen wir heile in Santa Marta an.

Timo ging direkt ins Bett, ich zog ein paar Runden durch die Stadt und legte mich am Ende an den Strand. Der Vibe, den die Stadt versprühte, hatte jedoch nichts mehr mit dem schönen Karibik-Feeling von Cartagena zu tun. Auf jeden Touristen kam ungefähr ein Strandverkäufer, als alleinreisende Frau wurde ich ununterbrochen von einheimischen Männern angegraben und die ein oder andere Ecke war ziemlich schummrig. Mein Vater meinte immer zu mir und meinen Brüdern: Kinners, schaltet euren siebten Sinn an!

Soll heißen: manchmal schadet es nicht, wenn man sein Feingefühl anschaltet und auf sein Bauchgefühl hört.

Mein Bauch sagte mir nach wenigen Stunden Santa Marta: geh nach Hause und treib dich hier nicht alleine rum. Und genau das habe ich gemacht. Nicht, dass ich super ängstlich gewesen wäre, aber Santa Marta und alles, was dort von statten ging, hatte irgendwie einen komischen Beigeschmack. Timo ging es am Abend ähnlich. Als wir kurz draußen waren (und dachten, es ginge ihm besser) und er die Atmosphäre das erste Mal wirklich wahrnehmen konnte, merkte er gleich was ich meinte. Man wurde das Gefühl nicht los, dass diese Stadt entweder schon ‚drüber‘ war oder die Stimmung zumindest kurz davor war, überzukochen. Kurzum: wir fühlten uns nicht wohl.

Aber auch hier galt: positive thinking! Schließlich hatten wir uns diese Reise so ausgesucht und wussten, was uns erwarten würde. Es kann nicht immer alles nur schön sein und solche Seiten eines Landes kennenzulernen, ist auch Teil einer Erkundungsreise. Das gehört einfach dazu, wenn man ein Land wirklich begreifen will. Und außerdem sollte es nach zwei Nächten schon weitergehen Richtung Palomino, einem kleinen Küstenstädtchen mit tausenden Palmen, einem wilden Strand und vielen schönen weißen Cabanas.

Ich sage sollte, weil uns dann die Nachricht über einen Todesfall in Timos Familie erreichte. Zu diesem Zeitpunkt lag er immer noch sehr geschwächt und mit keiner Besserung in Sicht im Bett. Ich hatte mich inzwischen zu allem Übel auch bei ihm angesteckt und die gleichen Symptome. Und so hatten sich in meinem Kopf langsam aber sicher schon Abreise-Gedanken eingeschlichen. So langsam reichte es einfach. Die verkorkste Anreise, die verloren gegangenen Koffer und die verpasste Impfung führten anfangs schon dazu, dass wir gar nicht so richtig in Kolumbien ankamen und eigentlich immer nur damit beschäftigt waren, irgendetwas zu organisieren, zu verschieben oder hinterher zu telefonieren. Hinzu kam dann eben Timos doch sehr starke und inzwischen 5 Tage andauernde Magen-Darm-Erkrankung, die ein Honeymoon-Feeling jetzt auch nicht unbedingt fördert, und die Tatsache, dass wir im nächsten Ort keinen Arzt und kein Krankenhaus mehr für uns zwei Kranke in Reichweite haben sollten. Und so trafen wir die Entscheidung: wir brechen hier und jetzt ab und fliegen nach Hause.

Bye, Colombia! Du warst schön, nur die Umstände haben irgendwie nicht gepasst.

Die Flüge waren schnell gebucht, der Rest der Reise wurde durch Trip.Me storniert und wir stiegen am nächsten Tag in den Flieger nach Hause. Immerhin schaffte es dieses Mal ein Koffer nach Hause, der andere trudelte drei Tage später mit verstelltem Zahlenschloss (Danke, Madrid Airport!) zu hause ein. Wir ließen uns sofort bei unserem Hausarzt behandeln, wurden auf Malaria getestet (Magenprobleme können Vorboten dieser Krankheit sein, aber der Test war negativ) und bekamen ein starkes und schnell helfendes Antibiotikum. Die Osterfeiertage und die letzte Woche verbrachten wir mit viel, viel Schlaf, von Freunden gekochter Hühnersuppe (thx, Hanna <3) und Urlaub zuhause.

So, und was lernen wir daraus? Lest genau die Impfbestimmung eines Landes, Kinders! Ha, ja das natürlich auch! Aber im Endeffekt läuft das Leben eben auch oft mal anders als gedacht – auch wenn man alles geplant, recherchiert und vorbereitet hat. Ich erzähle euch diese Geschichte so ausführlich, weil es mir wichtig ist, nicht immer nur die schönen Dinge zu zeigen, sondern auch mal die Schattenseiten, die oft auch mal schnell unter den Teppich gekehrt werden. Gerade auf Instagram sieht man immer nur ‚happy couples‘, die am Traumstrand in den Sunset schaukeln. Aber ein Honeymoon kann eben auch anders verlaufen und das ist auch gar nicht so schlimm, wenn man es als Bereicherung sieht. Es hat einfach nicht sollen sein dieses Mal, was übrigens weder an Kolumbien selbst noch an unserem Reiseservice lag, sondern einfach an ganz viel Pech. Aber hey: man kann nicht alles haben! Wir haben die perfekte Hochzeit bekommen und irgendwie kann nicht alles glatt laufen.

Für uns steht fest: es gibt Höhen und Tiefen in einer Ehe und das war definitiv die erste Bestandsprobe, die wir zu meistern hatten. Wir sind dadurch aber noch näher zusammengerückt und haben uns gegenseitig bewiesen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Auch wenn wir keinen Honeymoon im klassischen Sinne hatten, so hatten wir doch eine verrückt schöne Zeit in Kolumbien, die uns vor allem folgendes gelehrt hat:

Erstens: eigentlich braucht man nichts außer sich selbst. Zweitens: eigentlich sollte jeder Urlaub ab jetzt ein Honeymoon sein. Und drittens: eigentlich braucht jeder eine gute Reiseabbruch-Versicherung 🙂

Solltet ihr Fragen zu Hotels, Trips, Ausflügen, Restaurants, Städten oder sonstigen Dienstleistern haben, schreibt mir gerne eine Email an swantje@theoriginalcopy.de oder hinterlasst mir einen Kommentar. Ich beantworte euch gerne all eure Fragen!

Alle Bilder: © theOC