Produzieren wir zu viel VAGINA-Content?

„Ist das nicht zu viel Vagina-Content bei Youtube und Instagram?“ Gibt es nicht Dinge, die zu eklig, zu privat, zu intim sind, um sie über die sozialen Medien zu verbreiten? Ist es eine gute Idee jede Schamgrenze einzureißen? Und wer behauptet eigentlich, die Vagina wäre 2017 noch ein Tabu? Der ICONIST, der Fashion und Lifestyle Guide der WELT, stellt sich dieser Tage viele Fragen und kommt zu Antworten, die uns den Kopf schütteln und Unverständnis in uns aufsteigen lassen. Die Autorin des Artikels analysiert das rätselhaft-voyeuristische Verhalten ihres eigenen Geschlechts, das sie schon seit Längerem mit ihrem Trendradar beobachtet hat und pointiert, dass Frauen heutzutage zu einer „unverblümten Offenheit gegenüber Sex, ihrem eigenen Körper und all seinen Funktionen“ neigen würden.

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© instagram.com/look_at_this_pusssy/
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In einem abstrusen, zusammenhangslosen Erklärungsversuch zieht sie nicht nur eine bedeutsame soziale Bewegung ins Lächerliche, sondern beweist überdies, dass ihre Gedankenwelt eine Scheibe ist. Der gemeine Phallusträger klatscht derweil in den Kommentaren Beifall. Als Contributors und fester Teil dieser virtuellen Vagina-Wirklichkeit haben wir uns, die Mädels von The Original Copy und Blogger Bazaar, zusammengetan, haben eine Antwort formuliert, um zu zeigen, worum es tatsächlich geht:

Zusammenhalt, Globalität
und ein neues Bewusstsein!

Es erfordert Mut sein Innerstes nach Außen zu kehren, Unbekannte an Privatem teilhaben zu lassen, sich öffentlich nackt zu machen. Bei jedem persönlichen Post, bei jedem kontroversen Artikel, der online geht, sind wir uns durchaus darüber bewusst, dass „mehrere Millionen (Fernseh)-Zuschauer“ unsere Arbeiten bewerten und kritisieren werden. Und ja, wir täten dies auch, stünden diese Menschen in unseren Büros, unseren Toiletten oder Schlafzimmern.

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Warum? Weil wir für eine Sache eintreten, an die wir glauben. Wir glauben daran, dass sich niemand für seinen Körper schämen sollte.

Wir wissen, dass dies, geschlechtsunabhängig, leider immer noch für viele unserer Follower da draußen der Fall ist. Wir verstehen, dass wir Tabus brechen, Kontroversen provozieren und über „Unangenehmes“ sprechen müssen. Respekt entsteht durch Aufklärung. Unsere Gedanken illustrieren wir dabei mit einer neuen Bildsprache, mit einer eigenen Symbolik und Ästhetik, die eindrücklich und humorvoll ist. Eine Papaya, ein Riss im Gehweg oder ein Luftkissen, als Sinnbild einer Vagina? Warum nicht? Wir gehen zum Lachen wenigstens nicht in den Keller!

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Die Girls von Refinery29, Camille Charrière und viele andere setzen sich mit ihren Beiträgen für ein gesundes Körperbewusstsein ein, den Stolz des Frauseins und die Gleichberechtigung der Geschlechter – inklusive Blasenentzündung, Menstruationsblut und Pilzinfektionen. Um es mit den Worten der amerikanischen Sexualforscherin Emily Nagoski zu sagen:

„It’s all beautiful, it’s all normal!“

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Solange wir mit der Darstellung des weiblichen Körpers sowie der Schilderung seiner positiven und negativen Eigenschaften Unbehagen auslösen, gibt es nicht zu viel Vagina-Content. Als Journalisten, Blogger, Instagrammer und Youtuber sind wir Teil einer globalen Bewegung und sprechen für die, die keine eigene Stimme haben dürfen oder noch nicht die richtigen Worte gefunden haben. Solange es unbeantwortete Fragen gibt, Unsicherheiten und Unwohlsein, werden wir unbekannt-bekannte Freundinnen, Ansprechpartner und Vertraute bleiben – laut, stolz und mutig!