Wir Frauen sind schon so verrückte Dinger: wir versuchen eigentlich jeden Tag an unserem Äußeren herumzuschrauben und alles, was geht, zu tunen. Und damit meine ich nicht, einen unschönen Pickel abzudecken, sondern unsere Oberschenkel-Cellulite in einer weiten Hose zu verpacken, die Pigmentstörung möglichst unsichtbar zu machen und die Narbe, die mitten auf der Nase thront (und das womöglich für immer), weg zu photoshoppen. Und wozu? Damit wir uns besser fühlen? Noch schöner aussehen? Unser Umfeld – wie wir annehmen – möglichst nicht mehr darauf starrt? Ja, eigentlich sind alle diese Punkte wahr. Wir versuchen zu kaschieren, was zu uns gehört. Was das Leben mit uns gemacht hat. Und was uns geprägt und im wahrsten Sinne gezeichnet hat. Eigentlich muss das nicht sein.
Warum nicht? Ich erzähl euch warum. Aber Achtung, das hier wird ’ne richtig persönliche Geschichte. Mag sein, vielleicht verdrückt die ein oder andere sogar ’n Tränchen, weil sie sich in einer bestimmten Situation wiederfindet. Kann auch sein, dass keine Träne kullert, dafür aber ein wertvoller Gedanke losgetreten wird, der schon lange darauf wartet zum Leben zu erwachen. I don’t know. We will see.
Also, einmal auf rewind und von vorne.
Es gibt Zeiten im Leben eines Menschen, da bricht alles ein. Familie, Freundschaften, das eigene Ich. Das geht es nur noch bergabwärts. So geschehen vor gut 15 Jahren – in meinem eigenen Leben. Damals musste mein Körper viel mitmachen. Mein Vater war schwer krank, die Familie überfordert, meine Freundschaften nicht stabil, ich erst 15, 16 Jahre alt und lost in dieser Welt. Kein Halt, keine Struktur, kein Plan von gar nichts. Ich bin wie ein kopfloses Huhn durch diese Welt geirrt – ohne Ziel, ohne eine helfende Hand. Ich weiß, das hört sich sehr übertrieben an, aber so war’s eben.
Wahrscheinlich war das unbewusst der Tiefpunkt meines Lebens, den ich irgendwie versucht habe zu überstehen. Oft habe ich mich gefragt, wie ich das alles geschafft habe. Rückblickend weiß ich: Kopf hoch, Brust raus und durch. Mit dem Kopf durch die Wand, anders ging’s nicht. Ein starker Überlebenswille und Biss können natürlich nicht schaden.
Aber spurlos geht das nicht an einem vorbei. Zumindest nicht an mir. Ich habe mir damals eine Kompensation, einen Ausgleich für die harte Zeit gesucht. So blöd es auch klingen mag, aber mein Ding war: Essen. Viel viel Essen. Nächtliche Besuche bei Burger King, öfters mal eine dritte Portion und viel Süßkram. Alles keine Seltenheit. Aber notwendig, um überhaupt durch den Tag zu kommen.
Und so wurde ich dicker und dicker. Über Jahre habe ich mich so schlecht wie nur vorstellbar ernährt, weil es einfach immer weiter bergab ging. Ich habe wortwörtlich gefressen, bis nichts mehr ging. Bis mein Körper irgendwann ganz laut „Stop“ gerufen hat. Die Haut nicht mehr konnte und nachgab. Die Hüfte von Dehnungsstreifen übersät war und ich nur noch dachte:
Holy sh**! Was passiert mit mir?
Ich glaube ich war 18 Jahre alt, als ich mit 109kg vor dem Spiegel stand und mich gefragt habe, was mit mir passiert ist. Ich war auf dem Rückweg von drei Wochen USA-Urlaub mit meinem damaligen Freund und habe nicht mehr in die Hose gepasst, mit der ich nur knackige 20 Tage vorher hingeflogen war. Mein Körper, inzwischen mit Hosengröße 46, war kaputt von der vielen Fresserei. Und ich war’s auch. Täglich der Blick auf die hässlichen Speckrollen, die frischen, roten Dehnungsstreifen und in ein blasses, rötliches Gesicht. Die Konsequenzen von Zucker und schlechter Ernährung eben. Ich war durch. Und fasste einen Beschluss: der ganze Kram muss runter. Langsam, aber sicher. Und so fing ich an, meinen Ballast über die kommenden Jahre loszuwerden.
Klar, das Gewicht purzelt dann. Die Hosengröße rutscht von 46 auf 40, die Haut ist nicht mehr gezeichnet von roten Äderchen und Pickeln, aber die Spuren, die so eine Lebensphase auf den eigenen Körper zeichnet, die bleiben. Und zwar für immer. Anfangs dachte ich immer, ich könnte mir die Streifen irgendwann einfach weglasern lassen. Oder sie würden verblassen. Dass das nicht passieren würde, musste ich mir in den kommenden Jahren eingestehen. Denn die Über-Kilos gingen, die Narben aber nicht.
Ich habe mich über meine Dummheit, meine Unwissenheit und über die Spuren, die nie wieder verblassen werden, lange geärgert. Eine Zeit lang habe ich mich richtig geschämt, wenn es daran ging, die Klamotten abzulegen. Bikini, knappe Shorts oder Tops mit Cut-Outs – alles nichts für mich. Dachte ich zumindest. Bis irgendwann mit Mitte 20 mein Selbstbewusstsein zurückkam. Und die Einsicht gleich mit.
Beides kam nicht einfach so, sondern mit voller Power. Ich hatte einfach verstanden, dass es keinen Sinn macht, sich über Dinge aufzuregen, die man sowieso nicht ändern kann. Meine Narben gehörten dazu. Wieso die Zeit und Energie für etwas verschwenden, das absolut nicht umkehrbar war?! Der Gedanke baumelt bis heute greifbar vor meinen Augen.
Weggehen würden sie also nie. Auf jeden Fall nicht voll und ganz. Aber das Beste aus ihnen machen, das geht. Das heißt zum Beispiel: den Bikini mit Stolz tragen, weil man selbst weiß, wie hart der Weg bis hierhin war. Auf die Meinung und die Blicke anderer pfeifen. Oder noch besser: bei jedem Blick den imaginären Notizblock ziehen und sich selbst eine 1 mit Sternchen eintragen. Für das eigene Durchhaltevermögen. Oder aber: versuchen, die Rötung aus den Dehnungsstreifen zu nehmen und so die Optik aufzuhübschen. Ja, das alles geht. Wenn man akzeptiert, dass gewisse Dinge zwar irreversibel, aber optimierbar sind. Schönheitsmakel gehören auf jeden Fall dazu.
Die Dehnungsstreifen sind mit Sicherheit die krassesten Makel, die ich mit mir herumtrage. Aber ich hätte auch noch weiteres im Angebot. Eine dicke Narbe am Knie, zum Beispiel. Ein paar Besenreiser am Oberschenkel, Cellulite am Hintern oder Pigmentstörungen im Gesicht. Ha! Okay, ich denke das reicht fürs Erste.
Was ich sagen will: ich habe mit der Zeit und mit dem Erwachsen werden gelernt, dass diese Makel zu mir gehören. Sie machen mich einzigartig, edgy, charmant, sind ein Teil von mir und überhaupt nicht schlimm. Und wenn ich sie anschaue, erinnern mich die Geschichten, die dahinter stecken daran, wie weit ich doch gekommen bin und wie gut es mir heute geht. Jede von uns hat eine weniger schokoladige Seite. Ich, du, wir alle. Und das ist doch auch völlig okay.
Das heißt aber auch nicht, dass man den Kopf in den Sand stecken muss. Ich bin schließlich hauptberuflich Beautybloggerin, begeistert von wirkungsvollen Produkten und setze mich täglich mit Schönheit auseinander. Logisch, dass ich euch ein paar preiswerte Hilfsmittel aus meinem Trickkistchen verraten will, die die Optimierung des ein oder anderen Beautyproblems pushen könnten. Vorhang auf!
Anti-Trockenheit & offene Hautstellen: die „Eight Hour Cream“ von ELIZABETH ARDEN (ca. 27 €)
Fangen wir vielleicht mit dem kleinsten Makel an: trockene, schuppige Haut, offene Hautstellen oder wunde Nagelbettränder. Autsch! Klar, hierbei handelt es sich nicht um einen dauerhaften Makel, trotzdem können schuppige Haut und unschöne Hände ordentlich aufs Gemüt schlagen. Für mich gilt: ich will nicht, dass mein Ellenbogen auf den Tisch bröselt, wenn ich beim Mittagsmeeting sitze. Daher habe ich sie immer und überall dabei, diese Tube. Ein kleiner Klecks auf einen frischen Cut am Finger oder die Nagelhautentzündung und alles ist innerhalb von 8 Stunden (naja, fast!) wieder in Ordnung. Nicht nur ich bin schwerst abhängig, sondern auch mein Freund Timo.
Helfer für Dehnungsstreifen, Narben & ungleichmäßige Hauttönung:
„BI-OIL“ (ab ca. 12 €)
Bi-Oil, Hautpflege-Spezialist aus Südafrika, hilft auf sanfte und doch effektvolle Weise, das Erscheinungsbild kleiner Unvollkommenheiten wie Narben, Dehnungsstreifen oder unregelmäßige Hauttönung (z.B. Pigmentflecken) zu verbessern. Dieses Wundermittelchen setzt sich aus Pflanzenextrakt bzw. Ölen (Ringelblume, römische Kamille, Lavendel- und Rosmarin), Vitamin A und dem speziellen Trägerstoff „PurCellin Oil“ zusammen. Das coole daran: man kann es einsetzen wie man möchte – als tägliche Pflege (sogar im Gesicht) oder punktuell direkt auf der Problemzone. Besonders im Vergleich zu anderen Ölen ist auch, dass das Öl trotz seiner pflegenden Ölbasis so schnell einzieht wie eine Bodylotion (mega gut!) oder auch als Badezusatz verwendet werden kann. So fällt das Eincremen anschließend schon mal weg.
Noch praktischer: für jeden Anlass gibt’s die richtige Größe! Das hübsche Fläschchen gibt’s nämlich in der 60 ml (ca. 12 €), 125 ml (ca. 20 €) und 200 ml (ca. 28 €) Variante und ist in der Drogerie sowie Apotheken und sogar im Lebensmittelhandel erhältlich. Mein Favorit!
Für unschöne Pickel: die „Drying Lotion“ von MARIO BADESCU (ca. 25 €)
Schon so oft habe ich für verschiedene Titel über dieses Fläschchen geschrieben, aber ich kann auch bis heute nicht aufhören über die Drying Lotion von Mario Badescu zu schwärmen. Es ist nicht so, dass ich sie auf ‚frische‘ Hautunreinheiten auftrage, damit sie verschwinden. Ich trage sie erst auf, wenn die Hochphase überstanden ist und es daran geht, die Haut in Ruhe zu lassen. Oft wird geknabbelt und gekratzt, was das Zeug hält. Dass das nicht gut ist, weiß eigentlich jedes Kind. Und trotzdem tun wir’s. Ein Klecks der Drying Lotion auf die betroffene Stelle, über Nacht austrocknen lassen und am nächsten Morgen ist die Stelle so gut wie ausgetrocknet und schneller abgeheilt als sonst. Entzündungen werden verbannt und Rötungen eliminiert. Mega!
Pigmentstörungs-Killer: die „Splendieuse Anti-Dark Spot Perfecting Mask“ von NUXE (6 Stk. für ca. 33 €)
Meine Pigmentstörung hat dieses Jahr ihren zweiten Geburtstag gefeiert – leider! Sobald die ersten Sonnenstrahlen auf mein Gesicht prasseln, ploppen die dunklen Flecken an der Oberlippe und an der Stirn also jährlich auf. Damit musste ich mich zuerst anfreunden, komme aber inzwischen gut damit zurecht. Wie schon gesagt: ich kann eh nichts daran ändern. Aber leicht verblassen kann ich sie lassen. Das gelingt ganz gut mit der ‚Splendieuse‘ Serie von Nuxe, die ich euch hier schon mal ausführlich vorgestellt hatte. Die passende Tissue-Maske kommt im 6er Pack und radiert sanft nicht nur die dunkle Farbe aus meinen Pigmentstörungen, sondern spendet auch Feuchtigkeit. 2-in-1, i like!
Das waren sie, meine Lieblingsmittelchen. Wie gesagt: sie radieren eure Makel vielleicht nicht aus, optimieren sie aber optisch und helfen ein kleines bisschen mehr dabei, sich mit ihnen anzufreunden. Wenn euch das gelingt, kann ich aus persönlicher Erfahrung nur sagen: das Leben ist schöner, wenn man seine Energie nicht für solche ‚unwichtigen“ Dinge aufwendet. Akzeptiert und liebt euch lieber selbst – und zwar mit allen Ecken, Kanten und Makeln. Ihr habt es verdient!
– In Kooperation mit Bi-Oil –