GIRLS FOR GIRLS – warum Klicks, Likes & Kommentare so wichtig sind

Klicks, Likes, Kommentare?! Was will die Alte hier schon wieder? Und was soll bitte ‚Girls for Girls‘? Ich will nicht motzen, nicht anprangern oder irgendwas in dieser Art – so viel will ich schon einmal vorwegnehmen. Ich will nur ein paar Gedanken äußern, die mir schon länger im Kopf herumschwirren und denen ich nun einfach einen Platz in meiner digitalen Welt einräumen muss. Die ein oder andere mag sich beim Lesen des folgenden Textes vielleicht angegriffen fühlen, aber so ist das gar nicht gemeint. Ich will euch nur erklären, was euer Feedback damit zu tun hat, ob wir Onlinejournalisten überleben können und das ein Girls for Girls Motto hier doch eigentlich genau richtig ist. That’s all.

Eben mal vorweg: Ich liebe, liebe, liebe meinen Job. Ich freue mich jeden Tag an meinen Schreibtisch im Office zurückzukommen und an neuen Artikeln zu arbeiten, spannende Projekte ins Postfach geflattert zu bekommen und nach zwei Jahren tatsächlich immer noch das tun zu dürfen, was ich am liebsten mag. Das ist wirklich toll und macht mich glücklich. Am Ende des Tages ist das aber leider nicht alles, was zählt. Es zählt weder meine Leidenschaft, mein Zeitinvestment oder meine Fotoskills. Alles was zählt, ist euer Support.

Es ist der Wahnsinn, wie viele Leser wir inzwischen haben. Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass hunderte Menschen pro Tag sich unser Beauty Bla reinziehen. So cool, echt! Da merke ich immer wieder, dass ich bzw. wir auf dem richtigen Weg sind.

Schöner könnte das Feedback ja eigentlich nicht sein. Oder doch?!

Ja doch, eigentlich schon – und zwar, wenn diese Masse an Menschen, deren Weg unseren irgendwo kreuzt, auch eine Art ‚Feedback‘ hinterlassen würde. Ein Like. Einen Kommentar. Irgendwas. Denn das Business läuft ja so: So sehr ich euer Feedback bei der Themenrecherche beachte, für Artikel stundenlang in die Tasten haue (‚Hauen‘ ist bei mir wirklich das richtige Wort;)) und mir die Finger wund shoote, am Ende zählt für das Überleben von OC dann eben doch vor allem eins: die Reichweite. Euch ist sicherlich allen bewusst, dass keine Firma dieser Welt für einen Beitrag auf einem Blog zahlen würde, dessen Leserschaft ein paar hundert Menschen pro Monat darstellt oder dessen Instagram-Post 10 Likes bekommt. Das Schlimme daran ist: Ich würde es als Marketingverantwortlicher auch nicht tun. Die Reichweite muss zumindest auf einem Kanal dann doch eine gewisse Nummer knacken, damit sich ein Advertorial (= bezahlter Beitrag) auch für die Marke lohnt. Ich bin überfroh, dass wir mit unserer Reichweite inzwischen ganz gut aufgestellt sind und sich alle Zahlen stets aufwärts bewegen. Gutem Suchmaschinenmarketing, zahlreichen Workshops & Meetings und dem Anzapfen aller kompetenten Freunde sei Dank, dass wir hier nicht den Anschluss verlieren und in Sachen SEO, Modernisierung und Updates ganz gut mitlaufen.

Aber: Auch das ist nicht alles. Neben der Reichweite eines Blogs zählt auch die Interaktion. Ich meine hiermit die Häufigkeit mit der ihr Leser mit uns Bloggern, Publishern, Beautybegeisterten in Berührung tretet. Das kann auf ganz unterschiedlichem Weg passieren: sei es durch ein Thumbs up auf Facebook, ein Like auf Instagram oder einen Kommentar unter einem Post. Jede noch so kleine Berührung mit unseren Posts erhöht unsere Sichtbarkeit, wobei das Prinzip auf allen Social Media Plattformen gleich funktioniert. Inzwischen wollen Firmen auch hier eine gewisse Nummer sehen. Denn wenn wir ganz ehrlich sind: Wen interessiert ein Facebook-Post mit fünf Likes? Für mich lautet meine spontane, unüberlegte Antwort: anscheinend niemanden so richtig.

Und nun folgt erneut ein Aber: aber das stimmt so gar nicht! Denn wenn ich mir meine Daten mal so anschaue sehe ich, dass richtig viele von unseren Lesern über Social Media Plattformen den Weg zu theoc.de finden. Allen voran Facebook. Hier posten wir jeden Tag den aktuellsten Artikel, bereiten den Post immer gleich mit Bild & Text auf, sodass man ihn schnell erkennt, wenn er es mal in den jeweiligen Feed geschafft hat.

Und trotzdem stimmt eine ganz bedeutsame Zahl nicht überein: die Anzahl der Menschen, die über Facebook auf theOC gelangen und die Anzahl der Likes, die sich unter einem Post versammeln.

Logisch ist, dass – wenn ein Post nicht gefällt – auch nicht geliked wird. Glasklar ist das sogar. So etwas würde ich auch nicht machen. Jedoch ist die Diskrepanz inzwischen so groß, dass mir das Thema keine Ruhe lässt. Wie kann es sein, dass beispielsweise 600 Menschen über einen einzelnen Facebook-Post auf diese Seite hier gelangen, ich am Ende des Tages aber nur 9 Likes unter dem passenden Post finde?! Stimmt dann der Content nicht? Euer Feedback erzählt mir etwas anderes. Oder liegt es an der allseits sinkenden Like-Rate?

Sind wir alle nur noch heimliche Stalker und konsumieren umsonst Content, wollen dabei aber keine Spuren unseres Konsumverhaltens hinterlassen?

Mag sein, dass einiges davon tatsächlich zutrifft, manches nicht. Wo ich mir inzwischen aber ziemlich sicher bin ist, dass viel Content (und das nicht nur bei mir) gerne gratis konsumiert wird, dabei aber das Payback für die Publisher vergessen wird. Lesen will ich, ja. Aber liken? Nö, das mach ich nicht. Könnte ja jemand sehen.

Was des einen persönliche Ablehnung sein mag, ist für uns Blogger fast schon überlebenswichtig. Jedes Like auf Facebook erhöht die Sichtbarkeit, schlägt den Post Freunden von Freunden vor und ist für Marken ein wichtiger Faktor für die Auswertung, nicht nur für die aktuelle Zusammenarbeit, sondern auch für die Zukunft. Man könnte auch sagen:

Likes sind unsere Währung.

Ich will hier niemanden an den Pranger stellen oder dazu zwingen, die OC Beiträge in Zukunft zu liken, zu kommentieren und mit Freunden zu teilen. Aber ich muss dieses Thema ansprechen, denn es ärgert mich zusehends, dass wir jeden Tag Content produzieren, von dem manchmal der Anschein entsteht, er interessiere niemanden, dabei sieht es ganz anders aus. Am Ende ist es ein kleiner Klick, der unsere Arbeit würdigt und uns hilft, weiter das zu machen, was wir gerne tun. Und zwar: Nägel lackieren, Haare flechten und Magazine durchstöbern. Ha, nein Spaß! Natürlich nicht. Aber ich habe wirklich großes Glück, jeden Tag das tun zu dürfen, was mich erfüllt und ich würde das liebend gerne noch eine Weile weitertun. Daher habe ich eine mini kleine, winzige Bitte an euch: wenn euch ein Beitrag gefällt, dann liked ihn doch bitte, kommentiert darunter, teilt ihn mit euren Freundinnen oder tut was auch immer euch glücklich macht. Aber macht euch bemerkbar! Und wenn er euch nicht gefällt, schreibt mir ’ne Mail, kommentiert eure Kritik oder ruft mich an. Egal was es ist – alles ist besser als Stille. Und wenn wir schon dabei sind….

Meinung?! Immer gerne.
Aber bitte nicht unter der Gürtellinie!

Ich war, bin und werde immer ein großer Verfechter von Kritik sein. Ohne sie geht es nicht vorwärts. Ohne sie herrscht Stillstand. Aber – jetzt kommt mein hundertstes Aber – aber Kritik muss immer in einem gewissen Rahmen überbracht werden. Auf einem anständigen Niveau. Ich schreie meine Beautynews ja auch nicht in die Kamera. Oder lasse mein persönliches Tief, mit dem man ja morgens manchmal aufwacht, in Form eines wüsten Texts raus.

Es gibt immer wieder Kommentare und Mails, die einfach unangebracht und unter der Gürtellinie sind. Die tun zwar inzwischen nicht mehr weh, aber sie sind trotzdem vollkommen unnötig. Vor allem wenn man bedenkt, dass Leser im Grunde alles kostenlos und freiwillig konsumieren. Da kann man für seine Kritik dann doch bitte auch einen anständigen Ton finden. Das würde ich mir wünschen.

Und was sollte nun dieses Girls for Girls Geschwafel?! Naja, ich finde einfach, dass sich alle in dieser Branche tatkräftiger unter die Arme greifen könnten. Wir produzieren, texten, fotografieren, ihr liked, kommentiert und teilt. Das ist auch schon alles. Eine Hand wäscht die andere, das hat schon immer gut funktioniert. Und sich gegenseitig zu unterstützen sowieso. Und was würde da in unserem Metier schon besser passen als ein Slogan wie GIRLS FOR GIRLS?! Exactly!