Der Morgen danach…nach dem BUZZ CUT

‚Wie geht es dir? Wie findest du dich? Was denkst du?‘ Auf einmal wollen alle in meinen Kopf schauen. Warum? Weil ich mich vor circa zwölf Stunden von meinen langen, blonden Haaren, einem Look, einer Schublade getrennt habe. Und wie ich jetzt weiß, einem anderen Lebensgefühl. Das sich jetzt schon, eine Nacht später, so falsch anfühlt, wie selten etwas in meinem Leben zuvor. Dabei war ich unmittelbar davor und währenddessen völlig entspannt, weil es für mich doch eigentlich nur Haare waren. Da war keine Angst hinterher „wie ein Junge“ aussehen zu können (was soll das überhaupt bedeuten?). Es gab keinen Trennungsschmerz. Schließlich hatte ich mir das alles im Vorfeld gut überlegt. Inwieweit dieser Cut allerdings ein buchstäblicher (Ein)Schnitt für mich werden würde, darüber konnte ich mir gar nicht im Klaren sein.

Viele von euch waren am Dienstagabend live dabei und verfolgten meine Transformation in unserer Instastory. Zwischen Babe und New Kids, zwischen blonder Mähne und Vokuhila nahm nicht nur das Gewicht auf meinem Kopf ab, auch mein Inneres wurde leichter. Bei Bastian, der extra aus Berlin angereist war, fühlte ich mich in besten Händen. Die liebe Andrea von der Haarfärberei hatte zusätzlich zwei wachsame Augen auf das, was auf meinem Schero abging. Swantje, Lisa unser Office Buddy und ihr natürlich, waren der beste Support, den man sich vorstellen konnte. Auch die zwei Flaschen Prosecco waren sicherlich nicht verkehrt.

So hat wohl auch der letzte Skeptiker verstanden, dass ich diese Entscheidung nicht aufgrund eines gebrochenen Herzens traf oder anderer Schicksalsschläge, sondern schlicht, weil ich es wollte. Für mich.

Tatsächlich kann eine Frau einfach so zum Friseur gehen, ohne, dass ein Mann der Grund dafür ist. Ich bin der lebende Beweis. Als Bastian den Rasierer aktivierte, wurde es dann aber doch ernst. Schnell waren der Boden, Bastian und ich übersät mit Stoppeln. Kürzer und kürzer. In diesem Moment setzte die Aufregung ein – positive Aufregung. Als Lisa mir nach zwei Stunden endlich den Spiegel in die Hand drückte, schlug mir das Herz bis zum Hals.

Nicht aus Angst, sondern weil mir in diesem Moment zum ersten Mal klar wurde, dass das doch größer ist, als ich dachte.

Seit diesem Moment geht es mir einfach nur gut. Ich bin unendlich erleichtert. Ich habe das Gefühl mich das erste Mal richtig zu sehen. Die Vorstellung von der blonden Mähne, dem wippenden Pferdeschwanz, den auf Halbmast hängenden Buns, die ich so lange mit mir herumtrug, erscheint mir absurd. Das war nicht ich. Wenn ich nun in den Spiegel schaue, kann ich sagen, dass ich mich nie schöner oder sexier fand. Ich passe jetzt zusammen. Und das ist auch das Feedback, dass ich von Freunden und Bekannten erhalte: Es sieht richtig aus. Irgendwie wie ich. Außerdem ist das Feeling, wenn ich mir jetzt über den Kopf streichle irre. So weich. Unter der Dusche habe ich heute Morgen mit allem Drum und Dran eineinhalb Minuten gebraucht. Haare föhnen 30 Sekunden. Stylen 10 Sekunden. Mit Handcreme, so wie es Bastian mir gezeigt hat. Läuft. Nicht mal ungeschminkt empfinde ich meinen Look als boyish oder zu rough. Im Gegenteil, ich bin rundum zufrieden. Dafür würde ich mir gerne selber eine Ghettofaust geben. Mach ich jetzt auch.

Spannend sind allerdings die Reaktionen auf der Straße, in der U-Bahn, unterwegs. Während Männer eher fasziniert schauen, teilweise starren – so subtil, wie sie eben sind die Jungs, scheinen einige Frauen eher irritiert zu sein. Von typischen Kopf-bis-Fuß-Musterungen über hämisches Lachen mit der BFF bis hin zu Kopfschütteln, war der Weg zur Arbeit eine Wundertüte an Reaktionen. Das ist mir alles relativ Wurscht, muss ich gestehen. Ich bin zu euphorisch und mit mir selbst im Reinen. Dabei trage ich meinen imaginären Feldforscherhut, nehme dieses Echo auf, ziehe meine Schlüsse und benutze es für meine Arbeit. Ich kann es nur jedem, der darüber nachdenkt sich die Haare abzuschneiden, empfehlen diesen Schritt zu gehen. Wobei ich meine Meinung, dass es sich ja nur um Haare handelt revidieren würde, denn – boy was I wrong!

Wer sich dafür entscheiden sollte, dem kann ich Andrea und Bastian sehr ans Herz legen. Die beiden haben es einfach mega drauf, ziehen keine Egonummer durch und schneiden oder färben nichts, wovon sie nicht zu 100 % überzeugt sind. In Kontakt treten könnt ihr mit den beiden per Mail und zwar unter:

andrea@haarfaerberei.com

 &

 bastian.casaretto@de.aveda.com