Swantje hatte es letztes Jahr nach ihrer Beauty-Reise mit Primark bereits angekündigt und auch hier schon angesprochen, dass wir hier auf theOC auf das Thema Tierversuche in Verbindung mit Beauty verstärkt eingehen möchten. Wie ihr Euch sicherlich denken könnt, ist dieses Themengebiet ein ziemlich Großes und so haben wir uns dazu entschlossen, dass es mehrere Beiträge dazu geben wird. Irgendwo muss man ja mal anfangen und alle Infos, Gedanken und Internet-Finds in einem riesigen Artikel zu verpacken, würde unserer Ansicht nach den Rahmen sprengen. Auch ich, die sich schon länger mit diesem Aspekt der Beautyindustrie beschäftigt, habe noch lange nicht ausgelernt und freue mich, wenn ich einerseits alles Wissenswerte zu dieser Thematik mit Euch teile, ihr Euch andererseits aber auch per Kommentar einschaltet und euer Wissen zu diesem interessanten Thema mit mir bzw. den anderen Lesern teilt. Wir bringen den Stein heute einfach mal ins Rollen und beginnen mit der Vorstellung der Adressen die ich nutze, um Produkte und Marken auf Tierversuche zu prüfen.
But first: Tierversuche für Kosmetik? Die sind doch mittlerweile längst verboten!?
Jain. Zwar sind Tierversuche in der EU sowie der Verkauf von an Tieren getesteten Produkten mittlerweile verboten – hier findet man einen guten Überblick sowie die Chronologie bezüglich der Gesetzeslage – leider sind aber in etlichen Ländern Tierversuche noch erlaubt (u.a. Japan, Russland, USA, Kanada und Thailand) oder sogar, wie in China, gesetzlich vorgeschrieben. Wer dort Kosmetika auf den Markt bringen möchte, muss die Produkte registrieren lassen. Und für diese Registrierung fordert die zuständige Behörde CDFA Tierversuche für alle Produkte ein, die auf dem chinesischen Festland verkauft werden. Ausgenommen von dieser Regelung ist Hongkong sowie Unternehmen, deren Produkte nur online bestellt werden können.
Cruelty Free oder nicht – das ist die Frage!
Bei jedem Kauf stellt sich mir die gleiche Frage: ist das Produkt tierversuchsfrei oder nicht? Nächste Frage: wie finde ich das nun schnellstmöglich raus? Gut ist natürlich, dass man mittlerweile sehr gut online recherchieren kann. Oft gelingt die Recherche einfach und schnell und braucht nur wenige Klicks, bis man zum Ergebnis kommt. Manchmal bedarf es aber auch mehr Arbeit oder der Status ist veraltet – so wie mit Nars. Der crueltyfree Status der Produkte hat sich leider nicht gehalten, da die Marke seit September 2017 ihre Produkte auch in (Mainland) China verkauft und das somit bedeutet: bye bye cruelty free. Bei meiner Recherche helfen mir aber immer wieder folgende Seiten:
N°1: ‚The cruelty free brand list‘ by LOGICAL HARMONY
Hier wird nicht nur regelmäßig aktualisiert was den cruelty free-Status angeht, auch wer vegane Beauty Brands sucht, bekommt hier einen tollen Überblick und Infos dazu. Zudem steht dabei, ob die Marke zu einem Konzern gehört, der nicht cruelty free ist. Ein relativ aktuelles Beispiel hier in Deutschland für so einen Fall: Sante und Logona, die beide vom L’Oréal Konzern gekauft wurden. Die Marken sind weiterhin crueltyfree, gehören aber zu einem Mutterkonzern, der es nicht ist. Für wie viele das relevant ist, zeigt die Schlagwortsuche im Web: Google Suggest schlägt „Sante Logona L’Oreal‘ gleich an dritter Stelle vor.
N°2: CRUELTY FREE KITTEN
Hier kann man nicht nur nachsehen, was cruelty free, vegan und Leaping Bunny zertifiziert ist, sondern auch bestimmte Marken anfragen, die noch nicht aufgelistet sind und zu denen dann recherchiert wird. Auf beiden Seiten gibt es außerdem etliche Artikel zu obigen Themen, die sehr informativ und interessant aufbereitet sind und es lohnt sich sehr dort mal in Ruhe zu stöbern.
N°3: KOSMETIK by PETA
Dann gibt es natürlich noch die Seite von PETA, auf der sich neben der Liste für Kosmetikhersteller, deren Produkte in Deutschland erhältlich sind, auch eine internationale Liste befindet. Außerdem gibt es auch hier eine Kennzeichnung für vegane Kosmetik. Allerdings sind dort viele Marken, gerade aus dem dekorativen Bereich, noch nicht gelistet.
Auch gut: Firmen direkt anschreiben. Gerade per direct message bei Instagram kann man schnell und unkompliziert anfragen. Das zeigt den Firmen auch, wie groß das Interesse daran ist und kann mit dazu beitragen, wie sich eine Marke entscheidet in Sachen cruelty free-Status. Wie die Firma reagiert (und ob), sagt auch oft schon einiges über die Firmenphilosophie aus (oder zumindest ihr Social Media Management). Ich habe bereits einige Marken angefragt und nicht immer eine Antwort bekommen – dass Firmen sich in Schweigen hüllen, ist leider keine Ausnahme und liefert dann oft schon die Antwort.
Jetzt würde mich brennend eure Meinung und euer Wissen dazu interessieren – ich freue mich über alles, was ihr zum Thema Kosmetik und Tierversuche beitragen könnt und möchtet.