Warum zum Teufel cremen wir uns eigentlich ein wie die Bekloppten?

Ja, wir sind Beauty Experten. Ja, wir lieben Beauty Produkte. Keine Frage. Aber hin und wieder komme ich doch an einen Punkt an dem ich mich frage: Braucht es das gerade?

Jüngstes Beispiel: Eincremen. Hands down mein Must-Do nach dem Duschen. Immer. Geht nicht ohne, weil meine Haut sonst super trocken wird, sich irgendwie ausgehungert und einfach unangenehm anfühlt. Ich bin ein echter Sucker für Körperöle, Lotions und jede wohlriechende Creme – je reichhaltiger, desto besser. Ist bei allen so, dachte ich: Raus aus der Dusche, eincremen. Tja und dann merke ich, dass viele Männer da einfach mal komplett drauf pfeifen.

„Klar…“ denkt ihr jetzt sicher „das sind ja auch Jungs – die legen halt keinen Wert auf sowas und haben entsprechend auch ne trockene oder raue Haut.“ Aber was, wenn ich Euch sage, dass das nicht so ist? Dass so mancher Mann eine derart butterweiche Haut hat, dass sie meiner Creme-Junkie-Haut echte Konkurrenz macht?

Da fühle ich mich doch komplett verarscht. Warum zum Teufel creme ich mich eigentlich ein wie eine Bekloppte, wenn das Ergebnis ganz ohne Creme genau dasselbe ist? Besagter Kerl lachte mich nämlich quasi aus, als ich über die Wichtigkeit des Eincremens nach der Dusche gefachsimpelt habe und als Beweis den Weichheits-Vergleich machen wollte. Meinen Zorn könnt Ihr Euch wohl vorstellen als da einfach mal Nullkomma-Nada anders war – die identisch-zarte Haut bei uns beiden.

Hää? Wie geht das bitte? UN-FAIR!

Ich erkläre mir das jetzt so: Wie beim Haare-waschen gewöhnt sich die Haut nach einer bestimmten Gewöhnungsphase an die äußeren Umstände. Wäscht man sie täglich, fettet die Kopfhaut schnell nach; legt man eine Pause ein und stellt um auf eine seltenere Haarwäsche, gewöhnt sich die Haut daran und die Haare werden langsamer fetter. Dasselbe Spiel also bei der Haut des ganzen Körpers: Kommen viel Creme, Öle und Lotions, produziert die Haut weniger körpereigene Fette, sprich wird trocken und verlangt so immer mehr nach äußerlicher Pflege. Wenn man im Umkehrschluss also sagt: „Creme? Brauche ich nicht!“, dann weiß sich unser smarter Körper schon auch selbst zu versorgen und schafft eine natürliche Feuchtigkeitsbalance auf der Haut. Eigentlich echt beeindruckend!

Muss nicht so sein, aber das ist meine Theorie. Weil sonst wäre die Angelegenheit ja einfach nur schlichtweg uncool.

Ob ich jetzt aufhören werde mich nach jedem Mal duschen einzucremen? Ne-ver! Dafür liebe ich meine Lotions mit Meeresduft, Satin-Finish und Glanz viel zu sehr. Ich stehe einfach auf das Gefühl frisch geduscht und eingecremt ins Bett zu schlüpfen, der Körper gepampert und ganz herrlich duftend. Nur – irgendwie beruhigend zu wissen, dass es kein Problem ist, wenn man mal keinen Bock drauf hat. Die Welt geht halt echt nicht unter deswegen.