Eine Woche Online-Trainieren mit NEWMOOVE inklusive Ernährungsumstellung vom Vollblut-Fleischliebhaber zum Veganer sind nun schon rum und ich ziehe mein erstes Resumée. Und so viel sei schonmal gesagt: neben verbalen Ausfällen, weniger Speck auf den Hüften und nächtlichem Yoga war alles dabei. Hat ja auch keiner gesagt, dass es leicht werden würde. Oder vielleicht doch?!
Die Woche begann stressig. Die Arbeit verlangt mir viel ab in letzter Zeit, Termine und Meetings überschlagen sich. Manchmal weiß ich gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht so viel gibt es zu organisieren und koordinieren. Neben dem Bloggen gibt es in meinem Alltag nämlich noch andere Aufgaben. Da wären noch die Blogger Relations Beratung, Social Media Betreuung, Produktentwicklung, Shootings und eine großes kommendes Projekt, das jetzt schon viel Organisation benötigt. Alles natürlich für externe Firmen, die immer dann anrufen oder Emails schicken, wenn bei mir eh schon die Hütte brennt (oder besser gesagt: zusammenstürzt). Aber gut, ich will mich nicht beschweren. Denn Abhilfe ist ja schon da. Die Girls unterstützten mich so gut es geht und immerhin kann ich mir den Weg zum Sport für die kommenden acht Wochen schonmal sparen. Womit wir auch schon bei meinen ersten Online-Kursen wären. Den ersten, einen Begrüßungs-Yoga-Kurs über 40 Minuten, habe ich mir gleich mal am Freitag morgen reingezogen. Also hab ich die alte Iso-Matte (wie gesagt: ich bin Yoga-Rookie und besitze daher keine spezielle Yogamatte) hinterm Schrank hervorgekramt und im Wohnzimmer den Couchtisch zur Seite geschoben. Ich schmeiß das Ipad an, lad mir die NewMoove App runter und lasse alles über Apple TV und Airplay auf den Flachbild-TV übertragen. Dachte ich zumindest. Aber es hakt. Die App spinnt, braucht erstmal ein paar Minuten um sich einzuspielen und fragt mich immer und immer wieder nach meinem Spitznamen. Ich will aber gar nicht, dass mich die App bei meinem Spitznamen nennt. Irgendwann hack ich ihn dann doch in das immer wieder aufploppende Feld ein, ich will doch nur Sport machen. Und dann geht’s los, mit Yoga im Wohnzimmer. Die Übungen sind einfach, die 40 Minuten schnell vorbei. Danke des immer eingeblendeten Balkens, der verrät, wie viel Zeit schon rum ist, hat man eine gute Orientierung und das Ziel immer vor Augen. Ich bin motiviert, zieh’s durch und häng am Samstag Morgen gleich mal noch ne Runde Pilates dran.
Das Positive: ich kann loslegen, wann ich will. Nach Ausschlafen und Pancakes aus Buchweizen bin ich träge, kann ja aber easy erstmal eine halbe Stunde verdauen, schließlich fängt der Kurs erst an, wenn ich Play drücke. Das Negative: ich schwitze nicht, fühl mich überhaupt nicht ausgepowert. Obwohl ich alle Übungen komplett mitmache und mich für das Fortgeschrittenen Programm entschieden hatte (am Anfang hat man die Wahl zwischen Beginner und Fortgeschrittene), merke ich – NICHTS! Ich fühle mich zwar gut gedehnt und mache andere Übungen als sonst, aber mir fehlt das ich-hab-richtig-hardcore-trainiert-Gefühl. Ich kann nicht anders und verabrede mich Sonntag zum „echten Sport“. Drei volle Stunden bin ich im Fitness Studio und schwitze mich vom Crosstrainer zum TRX-Band bis hin zum Laufband. Ich feier jede Schweißperle, die mir von der Stirn tropft. Dabei fühle ich mich die ganze Zeit, als würd ich fremdgehen. Das arme Online Fitnessstudio wartet daheim auf dem IPad, während ich mich in real life mit den Hanteln vergnüge. Die Rache kommt schmunzelnd und zünisch: als ich Montag Nacht (Ha, da fiel es mir um 22 Uhr wie Schuppen von den Augen: ich muss doch noch Yoga machen!) wieder auf der heimischen Matte liege (das Umdenken braucht ein paar Tage!) und die ersten Sequenzen Hatha Yoga verstreichen, fällt der Satz der Trainerin, die mich schon fast hämisch angrinst: „Momentan bereiten wir uns auf die harten Übungen vor, die in den kommenden Kursen auf uns zukommen.“ Ähähä, Moment mal. Hast du mich gerade unterschwellig gerügt und mir ne verbale Watschn verpasst oder habe ich mir das nur eingebildet? Mich überkommt etwas Angst, dass ich die kommenden Wochen jammernd auf dem Teppich und der ollen Iso-Matte liegen werde und mir wünschte, ich wäre nicht ins Fitness gegangen. Wenn die Kurse ab jetzt jedes Mal intensiver werden, kann ich die zusätzlichen Gänge ins Gym auf jeden Fall sofort streichen. Die Quittung für meinen Seitensprung werd ich vermutlich ziemlich schnell vor den Latz geknallt bekommen, da bin ich mir sicher. Aber okay: BRING IT ON, NEWMOOVE!
Nun, das ganze Programm heißt ja Body & Mind. Dass dazu also eine gesunde Ernährung gehört ist irgendwie naheliegend. Und so beinhaltet es, wie könnte es anders sein, auch einen Ernährungsguide, der, so dachte ich anfangs, mal eben auf alles verzichtet was Spaß macht. Kein Fleisch, kein Fisch, keine Eier, kein Käse, keine Milchprodukte – vegan eben. Der Körper soll in den acht Wochen in Einklang kommen, was den Verzicht auf alles Ungesunde logischerweise miteinbezieht. Also einmal den ganzen Chemiekram raus aus dem Kühlschrank, wird ja eh schlecht bis ich es wieder essen darf. Eigentlich ist dann auch nichts mehr drin außer ein paar Äpfeln, Senf, Salat und Marmelade (die ich ja auch nicht essen darf, weil ich zudem noch auf Zucker verzichte).
Fast 40 vegane Frühstücks, Lunch-, Dinner- und Snackrezepte sind im Guide verpackt, die allesamt superlecker aussehen. Jedoch wird schnell klar: sie brauchen Planung und Vorbereitung. Vegan einkaufen bedarf guter Einarbeitung und einer gründlichen Lebensmittel-Recherche (oder hättest du sofort gewusst, in welchem Supermarktgang du nach Kala Namak gesucht hättest?). Man geht nicht mal eben vegan einkaufen, zumindest nicht als blutiger Anfänger wie ich es bin. Auch muss man teilweise schon wissen, was man morgen zum Abendessen kochen möchte, denn manche Rezeptbestandteile müssen über Nacht einweichen oder speziell vorbereitet werden. Gar nicht mal so einfach dieses Vegan-Ding. Und kostspielig ist es auch. Die Lebensmittel sind vom Gefühl her alle ein Drittel teurer. Da kostet so ein Einkauf von 20 Lebensmittel mal kurz 80 Euro. Ufff. Dafür snackt man dann später Superfood wie Kale Chips anstelle von künstlich geschmacksverstärkten M&M’s.
Erwähnenswert sind auch meine Stimmungsschwankungen, die ich dank Zucker- und Fleischverzicht ertragen muss. So entfacht sich eine lockere „Was essen wir heute?“-Diskussion mit meinem Freund mal kurz zu einem lautstarken Küchengefecht, das sich zwar schnell wieder beruhigt, aber mich dann schon sehr erschreckt. Was passiert mit mir?
Was die Integration und Abwechslung der veganen Gerichte angeht, muss ich sagen: es taugt mir. Ich frühstücke Sandwiches mit Avocado und Babyspinat, mache mir After-Workout-Powersmoothies mit Mandelmus und dinniere mit Fussili mit Kürbis-Spinat-Ragout. Eigentlich haben alle Rezepte (bis auf eins) super lecker geschmeckt, da bin ich ehrlich. Und mein Körpergefühl war selten besser. Ich habe bereits 1,5 Kilo abgenommen, mein Bauch ist nonstop flach und ich fühle mich eigentlich ununterbrochen federleicht. Ein schöner Effekt.
Ich muss gestehen, dass sich nicht richtig einordnen lässt, ob meine Haut aufgrund des veränderten Sportprogramms und der veganen Ernährung so strahlt oder aufgrund eines Hydra Facials, was ich mir letzte Woche gegönnt habe. Unter uns: ich vermute ersteres. Das Facial ging schon Montags über die Bühne und so lange (10 Tage!) kann der Glowy Effekt doch dann auch nicht anhalten, oder? Ich bekomme nonstop Komplimente für meine reine, strahlende Haut, die ich leicht errötet, aber gerne einheimse. Schließlich steckt da ja auch ein kleines Stück Arbeit dahinter. Essen ohne Tierprodukte ist schon hart, wenn man davor alles konsumiert hat, worauf man Lust hatte. Aber gut. Vielleicht hat sich der Glow auch nur zu mir gesellt, weil mein Gewissen beruhigt ist, dass ich seit sieben Tagen keiner Fliege etwas zuleide getan habe. Gehen wir aber lieber mal davon aus, dass mein neuer Strahleteint durch den Verzicht kommt, dann muss ich sagen: me likeeeyyy! Du darfst bleiben. Für immer. Aber wir werden sehen, was in den kommenden Wochen passiert. Und ich werde euch berichten, was meine verbalen ausfälle, Speckröllchen und Babyhaut so machen, versprochen.
– In Kooperation mit NewMoove –
Credit: The Original Copy