Ein Trend ganz nach meinem Geschmack: ab auf die Ersatzbank mit Pinseln, Schwämmchen und Beautyblendern, unser liebstes Make-up Tool sind ab sofort unsere Finger! Seit einiger Zeit setzen Make-up Artisten und Starvisagisten die nämlich wieder hauptsächlich ein, um Lidschatten & Co. aufzutragen. Und die tragen wir praktischerweise nämlich nicht nur immer bei uns, sondern haben auch einige positive Effekte, die Profi-Werkzeuge wie Pinsel nicht haben. Welche das sind und welche Beautyprodukte ihr am besten mit den Fingern auftragt, lest ihr jetzt.
Es ist ja so: Pinsel, Schwämmchen und sämtliche andere Make-up Tools sind nicht die reinlichsten Angelegenheiten. Jeden Tag fährt man sich damit durch das (hoffentlich gerade frisch gereinigte und eingecremte) Gesicht, nimmt die unterschiedlichsten Produkte damit auf (kommt schon öfters vor, dass ich mit dem Powder Pinsel Rouge, Puder und Highlighter hintereinander auftrage) und wenn die Dinger Glück haben, dann sehen sie alle Monate lang mal den Pinselreiniger in Kombination mit Wasser. Damit das passiert, muss meine Motivation groß, Zeit über und ein kleiner Ekel vorhanden sein – ansonsten kann ich mich nicht aufraffen, die langwierige Waschprozedur durchzuführen. Zudem muss das Trocken-Zeitfenster noch so liegen, dass es nicht mit einem wichtigen Anlass kolidiert (für den ich die Pinsel doch so unbedingt brauche!!!!) oder in eine eh schon nervenschwache Zeit fällt (ihr wisst schon?! Fängt mit M an und hört mit enstruation auf). Ihr seht schon, Pinsel und ich, komplizierte Geschichte.
Wie gut, dass akkurates Auftragen, endloses Verblenden und Schwämmchen tunken gerade nicht so hoch im Kurs stehen. Denn momentan nutzen Profis lieber ihre Finger, um Produkte wie Cremelidschatten oder Contouringprodukte zu applizieren. Kennst du noch den Trick mit dem Concealer?
„Nachdem ihr den Concealer aufgetragen habt, legt eure Fingerspitzen oder Hände auf die Augenpartie. Durch die Wärme verschmilzt der Concealer nahtlos mit der Haut.“
Tja, und jetzt rate mal wo dieser Trick ebenfalls funktioniert: Lidschatten, Foundation, Creme-Blush, Flüssig-Bronzer, Highlighter aus der Tube, und und und. Klar, hätte man selbst viel eher drauf kommen können, ist aber eben nicht passiert. Diesen Gedanken habe ich eigentlich auch bei jedem neuen Start-up, das mit einer wahnsinnig gerissenen Geschäftsidee in den Markt eintritt und ich mir denke: ja, so einfach und gut wär’s gewesen.
Einfach und gut, das sind die beiden Stichworte in Bezug auf Finger und Make-up. Denn wir haben unsere praktischen Finger nicht nur immer bei uns, sondern wir sparen uns auch den Wert eines Kleinwagens, wenn wir auf teure Profi-Pinsel verzichten. Aber wie genau arbeitet man mit Fingern Blush & Co. eigentlich ein?
WANGEN
Apfelbäckchen und definierte Wangenknochen modellieren sich leider nicht von alleine, noch wachen wir damit auf. Um aber frisch auszusehen, gibt es nichts besseres als Blush, Rouge, Bronzer oder einen guten Highlighter. Wer auf Pinsel verzichten möchte, kann hier zu Produkten in Creme-Form greifen. Das Beste daran: durch die Creme-Formulierung stehen danach weder mit Puder benebelte Gesichtshärchen ab noch sieht man später zugekleistert aus, eher lässig und natürlich. Und funktioniert auch ganz einfach: mit dem Zeigefinger etwas Produkt aufnehmen und auf die Wange tupfen, mit dem Mittelfinger gut verteilen und mit dem Ringfinger hübsch verblenden. So verschmiert man nichts oder tupft aus Versehen frische Farbe auf. Funktioniert zum Beispiel mit diesen Produkten:
AUGEN
Normalerweise trägt man Lidschatten ja mit Pinseln auf. Einer zum grundieren, einer zum auftupfen, einer zum verblenden, einer für präzise Kanten und so weiter. Doch die Hochzeiten der Pinsel sind nun vorbei. Bis auf ein paar verrückte Instagram-Mädels, Models bei Beauty-Shootings und Kim Kardashians Make-up Artisten, die 23 verschiedene Nuancen miteinander verblenden und „baken“, schminkt sich heutzutage eh keiner mehr derart aufwendiges Augen-Make-up. Viel hübscher: ein, zwei Töne, die einen natürlichen Übergang finden und die Augen dezent erstrahlen lassen. So wird das Ergebnis edgy und cool. Und um genau diese Optik zu erreichen, kann man Lidschatten mit den Fingerspitzen auftupfen. So wird’s zwar nicht super akkurat, dafür aber natürlich. Dafür eignen sich zum Beispiel….
TEINT
Die neuen Allround-Produkte für einen strahlenden Teint sind wie gemacht für ein Auftragen mit den Fingern. Sie stehen meist für mehrere Features wie einen ebenmäßigen Teint, strahlenden Glow oder leichte Abdeckung inklusive Lichtschutzfaktor. Reine Foundations würde ich weiterhin mit Pinsel oder Schwamm auftragen, CC und BB Creams oder Mousse und Flüssig-Make-up mit Bronzing-Effekt jedoch sind perfekt, um mit den Fingerspitzen aufgeklopft zu werden. Vorteile? Keine hässlichen Make-up-Ränder am Kinn oder den Ohren und gezieltes Auftragen ohne danach überschminkt auszusehen.
LIPPEN
Klar, das ganze Spiel funktioniert auch mit den Lippen. Hier verwenden wir ja eh schon unsere Fingerspitzen, um Patzer zu korrigieren oder Produkte einzuklopfen. Außerdem: akkurat ausgemalte Lippen sehen meist eh viel zu künstlich aus. Ab jetzt tupfen wir unseren Lippenstift lieber auf. Das funktioniert am besten mit matten und trockenen Konsistenzen. Auch hier fängt man mit dem Mittelfinger an, und zwar auf dem Lippenbogen und arbeitet dann nach außen. Für die Lippenwinkel einfach den kleinen Finger verwenden, der kommt besser in die Ecken. Am Ende sieht aufgetupfter Lippenstift hundertmal lässiger und moderner aus, wirst sehen.
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