Schwarzer Glitzerlidschatten aufgetragen mit einem Schwämmchen-Applikator, kein Concealer und ordentlich viel Mascara. Klingt richtig schlimm, sah auch so aus. Balkig-fleckig statt rauchig: Mein erstes Smokey Eye war ein Traum. Ich hätte Euch gerne, zur allgemeinen Belustigung, Bilder gezeigt, konnte aber keins finden. Eigentlich merkwürdig, immerhin bin ich jahrelang so rumgelaufen. Leider hielt es niemand für notwendig mir mitzuteilen wie gruselig dieser ‚Look‘ war. Oder die roten Lackpumps. Oder mein damaliger Freund. Als frisch gekürte Beautyredakteurin habe ich so an meine dilettantischen Anfänge denken müssen. An die Zeit vor Lisa Eldridge. Vor Pinsel und Transition Colours. Aus Nostalgie und weil ich ein Menschenfreund bin, wollte ich daher den „langweiligen“ Farben in den Paletten einen Beitrag widmen. Den Tönen, bei denen es vielleicht nicht gleich funkt, die sich dafür nach und nach in unsere Herzen stehlen. (Achtung, heute werden Basics erklärt!)
Was sind Transition Colours und warum sollte jeder mindestens eine haben? Gute Frage, einfache Antwort. Transition Colours machen den Unterschied. Gerade bei Smokey Eyes heben sie das Make-up auf ein nächstes Level. Sie vermeiden den ungewollt-ungekonnten Undone-Look. Sie bilden die Base, also die Grundlage für alles was folgt. Versteht mich nicht falsch: ein edgy, mit den Fingern aufgetragener, roter oder oranger Lidschatten ist nice. Love it. Diese Technik soll ja auch ein Statement setzen. Wer so ein Smokey Eye aufträgt, trifft schon auch eine Aussage. Hier geht es jedoch um aschige Smokey-Eyes in allen Grau-, Beige- und Kaffeetönen dieser Welt.
Wer in Sachen ‚Natural Smokey Eyes‘ einen auf Profi machen will, benötigt zunächst eine matte Farbe, die dem eigenen Hautton ähnelt. Darüberhinaus sollte die sich natürlich auch am Rest des Make-ups orientieren, das geschminkt werden soll. Stumpfes Beispiel: Für einen bronzy Look würde ich euch kein aschiges Taupe empfehlen, sondern eher ein helles Braun oder warmes Beige. Logggisch – oder? Für blutige Anfänger sind Viererpaletten wie die von ‚Its Eye Time Palette‘ von PIXI (#5, ca. 38 €) oder die ‚Luxury Palette Colour-Coded Eye Shadows‘ in The Golden Goddess von Charlotte Tilbury (#7, ca. 50€) ideal. Sie beinhalten in der Regel eine Farbe, die für die Lidfalte geeignet ist.
Haste die richtige Farbe ausgewählt, trägst du sie mit einem Pinsel entweder auf dem gesamten Lid, bis kurz über der Falte auf oder nur in dieser. Hierfür eignet sich der ‚227 Luxe Soft Liner‘ von Zoeva (#1, ca. 10 €) , der ‚224 Tapered Blending Lidschattenpinsel‘ von MAC (#2, ca. 40 €) oder auch der ‚E40 Tapered Blending Lidschattenpinsel‘ von Sigma (#3, ca. 17 €).
Mit der Transition Colour als Grundlage lassen sich nun intensivere Farben und schwierigere Texturen viel einfacher auftragen und verblenden. Vor allem dunklere, matte Töne wirken ohne Transition Colour Richtung Braue hin schnell „dreckig“. Mit dagegen, bekommt das Make-up mehr Tiefe und der Kontrast zwischen Augenbrauenbogen und beweglichem Lid ist nicht mehr so stark. Hätte ich das alles damals gewusst, hätte ich zunächst mal ein mattes oder schimmerndes Mittelbraun benutzt, statt der schwarz-grauen Glitzerkeule und für den Übergang z.B. den Mono Lidschatten in der Farbe ‚On the Taupe of the Matt Everest‘ (#6, ca. 3 €) von Catrice. Das perfekte Nude.
Diese Methode eignet sich allerdings nicht nur für dramatische Looks, sondern auch oder gerade für natürliche Make-ups. Übergänge wirken softer und alles fügt sich besser zu einem Gesamtbild zusammen. Super lazy Girls (wie ich) lassen den Quatsch ganz sein und benutzen nur ihre Transition Shade, ihren Bronzer oder Blush. Das ergibt einen cleanen, modernen Look. Nach circa 30 Sekunden bin ich so tageslichttauglich. Es bedarf also nicht fünf verschiedener Farben um ein cooles Augen Make-up zu schminken. Alles, was du eigentlich brauchst ist eine intensive Farbe und deine…. Transition Colour! Ich reite mit meiner jetzt in den Sonnenuntergang.