Bei uns in der Familia war Sonnenschutz nie ein großes Thema. Zwar wurde bei den seltenen Urlauben an der Ostsee oder in der Bretagne schon etwas darauf geachtet, aber eher mit Strohhüten und Sonnenschirmen. Auch daheim auf dem Hof war es trotz der vielen Zeit unter freiem Himmel kein großes Thema. Als es während meine Kindheit die mehrere Tage andauernde Heuernte noch gab, wurden bei der sengenden Hitze einfach große Strohhüte aufgesetzt, das wars. Am Abend hatten dann alle tiefen Rillen auf der Stirn, vom stundelangen Tragen, Arme und Schultern waren nach der Ernte tief gebräunt.
Ich bin selbst erst seit einigen Jahren konsequent was das Nutzen von SPF angeht und versuche seitdem auch meine Mutter zu überzeugen, die, seit ich denken kann, außer ihrer selbstgemachten Creme keinerlei Kosmetik verwendet. Auf meine Frage ‚Benutzt du auch die Sonnencreme regelmäßig, die ich dir mitgebracht habe?‘ folgt ein gemurmeltes Ja und ein leicht abwesender Blick, der schon beim nächsten Beet, Bild oder der Stallarbeit ist. Ich ermittle weiter: ‚Aber auch jeden Tag?‘ Daraufhin bestätigt ihre gequälte Miene meine Befürchtung, dass es wohl nur zu sporadischen Begegnungen mit dem Sonnenschutz kommt und überlege mir, ob es einen Sonnenhut gibt, den man am Träger festtackern kann.
Auch wenn es vermutlich keiner mehr hören kann: Sonnenschutz ist wichtig
Neben dem Vorbeugen von Hautkrebs (wobei hier Sonnenschutz alleine nicht ausreichend ist) spielt natürlich, Hand aufs Herz, die Ästhetik eine große Rolle: Anti-Aging und Pigmentflecken. Bei meiner Mutter klappt es mittlerweile am besten mit dem ‚Plant Stem Cell Age Protecting Sunscreen SPF 30‘ von MADARA (ca. 29 €), der auch zu meinen liebsten mineralischen SPFs zählt – sie mag den zarten Tint und das er sich so mühelos auftragen lässt.
Ich nutze zwar auch SPF mit chemischen Filtern solange die nicht umwelt- oder gesundheitsschädlich sind, aber unabhängig von der Jahreszeit bekomme ich zunehmend Fragen zu meinen liebsten mineralischen Produkten. Glücklicherweise werden die immer besser, deshalb freue ich mich sehr, dass ich euch heute ausschließlich mineralischen Sonnenschutz vorstellen kann – und zwar eine stattliche Menge an richtig guten Produkten.
‚Sonnencreme Gesicht LSF 30‘ von I+M (ca. 17 €)
Vegan, frei von Nanopartikeln, wasserfest und Reef Safe. Die Inhaltsstoffe sind nicht nur Bio sondern auch noch Fairtrade. Kein klebriges Gefühl, kaum weißeln und dank Pumpspender super dosierbar. Ein weiterer Pluspunkt: die Creme hat einen Anti Blue Light Schutz – dank Schmetterlingsflieder schützt sie die Haut vor dem HEV-Licht von PC und Smartphone – ideal für alle, die viel am Bildschirm sind und den Nachtmodus nicht immer einschalten (können). Der Schmetterlingsflieder, auch Sommerflieder genannt, wirkt dazu noch antioxidativ und entzündungshemmend und ist ideal für empfindliche Haut.
‚Sensitiv Sonnenmilch mit LSF 30‘ von I+M (ca. 14 €)
Die Sonnenmilch von i+m ist dank reizarmen Bio-Inhaltsstoffen und dem Fehlen jeglicher synthetischen Duftstoffe ideal für sensible und empfindliche Haut. Auch hier: vegan, made in Germany, korallenfreundlich, Fair Trade, kaum weißeln und im praktischen Pumpspender. Preis-Leistung ist bei beiden Produkten unschlagbar.
‘Sun Protect Cream SPF 20’ von SANTA VERDE (ca. 29 €)
Santa Verde hat jetzt auch Sonnenschutz, juhu. Ich mag die Marke, die Aloe Vera als Hauptzutat hat, sehr gerne und auch bei der Sonnencreme ist biologisch zertifizierte Aloe Vera enthalten, sogar gleich an erster Stelle. Insgesamt ist die Creme schön leicht, aber trotzdem pflegend dank Hyaluron und Sheabutter. Fast alle Incis sind bio, außerdem vegan. Der Duft: ganz zart nach Kokos, nach echtem und dadurch auch richtig fein. SPF ist leider nur 20, aber gerade an Tagen an denen man nicht so lange draußen ist oder es bewölkt ist, perfekt. Er weißelt nicht, wenn man ihn sorgfältig aufträgt – nie zu viel auf einmal, lieber 2 Schichten nacheinander.
‚Sonnencreme LSF 30‘ von ALGA MARIS (ab ca. 15 €)
Wer die bio-zertifizierte ALGA MARIS® Sonnenpflege von Laboratoires Biarritz noch nicht kennt, sollte das dringend ändern. Die Auswahl ist mittlerweile beachtlich, auch mit LSF 50 – diesen Stick https://www.laboratoires-biarritz.com/de/sonnenpflege-alga-maris/35-bio-zertifizierte-sonnenstick-lsf-50.html möchte ich ZB. unbedingt noch testen. Die Creme mit LSF 30 hat eine sehr leichte Textur und duftet nach Kokos und lässt sich sehr gut verteilen. Gibt es auch als getönte Variante.
‚Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor SPF 50‘ von MLLE AGATHE (ca. 28 €)
LSF 50, mineralisch und nicht nano, wasserfest, korallenfreundlich und frei von Duftstoffen. Er weißelt, was mich aber nicht so stört – trage ich darüber eine leichte Foundation auf, sieht man nichts mehr. 95% der Inhaltsstoffe stammen aus biologischem Anbau, auch die 22% Bio-Schneckenschleim-Extrakt werden sorgfältig von Hand ‚geerntet‘. Die Herstellung ist absolut transparent. Hier sieht man ab ca. 5:50 den genauen Prozess der Gewinnung und hier gibt es eine extra Seite mit noch mehr Informationen. Gerade der in Korean Beauty Produkten verwendete Schneckenschleim wird leider oft ganz anders gewonnen, weshalb diese Produkte für mich auch nicht in Frage kommen.
FYI: Schneckenschleim hat eine wundheilende, antibakterielle und feuchtigkeitsspendende Wirkung und soll auch bei Akne einen positiven Effekt haben.
‚Mineral Defence Sunscreen’ von NUORI (ca. 49€)
Zink Oxid (nicht nano), vegan, hochwertige Inhaltsstoffe, kein Duft und eine sehr smarte Öffnung, aus der man mit sanftem Druck die richtige Menge entnimmt. Die Konsistenz ist eher dick und fest, sie erinnert mich an den SPF 30 von Salt & Stone, nur mit einer rosa Tönung. Der Sonnenschutz hat ein eher mattes Finish, ich mag ihn trotzdem, irgendwie fühle ich mich damit gut geschützt, gerade wegen des zarten Films und mit Foundation on top harmoniert er auch sehr gut. Bei Instagram war das Interesse an diesem SPF groß – im Zweifelsfall einfach bei Amazingy eine Probe bestellen, das lohnt sich bei dem Preis.
‘Everybody’s Sunbutter Kyra’ von MATICA COSMETICS (ca. 25 €)
Die Sunbutter KYRA von Matica hat zwar nur einen LSF von 20, dafür ist sie aber auch Bodybutter, Sonnenschutz und After-Sun in Einem. Wie der Name schon verrät: sie ist wirklich sehr reichhaltig, was auch an der Kombination von Ölen und Shea Butter liegt, ideal für trockene Haut. Mein Vater verwendet sie sogar im Gesicht und mag sie außerdem sehr gerne für die Hände. Fun Fact: Nachdem ich sie mir für die Bilder zurückgeholt hatte, kam er kurz darauf, um sich zu erkundigen, ob ich ‚seine‘ Creme gemopst habe:-)
Last but not least: After Sun Pflege: ‘After Sun Lotion’ von SPEICK (ca. 12 €)
Ich habe einfach ein Produkt rausgepickt, dass leer geworden ist, weil es die gesamte Familie gleichermaßen begeistert genutzt hat. 80% Bio-Aloe Vera-Gel, Zuckerrüben-Extrakt und pflanzliches Glyzerin pflegen und beruhigen die Haut und die Textur ist wunderbar leicht und kühlend. Vegan, ohne schmuddel Incis und ehrlich gesagt liebe ich auch die Verpackung – die Farbe ist einfach wunderschön.
Zuletzt noch ein zwei Tipps, damit es auch klappt – beim Auftragen und der Auswahl des richtigen Produkts.
Tipp N°1: ein SPF ersetzt nicht die normale Pflege oder Tagescreme, also davor ganz normal Pflege auftragen, dann lässt sich der Sonnenschutz auch besser verteilen. Dann den Schutz zügig verteilen und einarbeiten – viele derProdukte sollen ja auch z.B .beim Schwimmen halten und dementsprechend bleibt die Textur dann auch nicht ewig geschmeidig, wenn man sie nicht verteilt. Bei Kleidung gut aufpassen, das alles eingezogen ist – gerade die reichhaltigen Produkte mit Ölen als Inhaltsstoffe können unschöne Spuren hinterlassen.
Tipp N°2: Bewertungen lesen – das hilft sehr, gerade was Duft und bestimmte Vorlieben angeht, mittlerweile findet man zu fast allen SPFs ausführliche und authentische Käuferbewertungen.
