Und wir gehen in die zweite Runde meines Dossiers zu Make-up Pinseln! Nach Teil #1, der sich der Frage ‚welcher Pinsel ist eigentlich für was?‘ widmet, findet ihr hier jetzt Teil #2, der klären soll: was macht einen guten Pinsel aus? Und auf was muss ich beim Kauf von Pinseln achten? Mich wundert es überhaupt nicht, dass diese Frage immer wieder aufkommt, denn das Angebot in Sachen Make-up Pinsel ist in den letzten Jahren dermaßen explodiert, dass ich mir ebenfalls schwer tue den Durchblick zu behalten. Auf Amazon, ausländischen Shoppingplattformen und auch im Drogeriemarkt um die Ecke reiht sich inzwischen Pinsel neben Pinsel und wie zum Henker soll man sich da bitte für einen entscheiden? Die Antwort hängt für mich von drei Fragen ab, die ihr euch individuell stellen müsst. Also: ‚was macht einen guten Pinsel aus?‘ Hier kommen meine drei Antworten.
Viele denken, dass der Preis das entscheidende Kriterium beim Pinselkauf ist. Aber das ist schlichtweg falsch. Ich habe Pinsel für 3 Euro in meinem Repertoire, die mich seit Jahren begleiten und mir treu zur Seite stehen. Wie in vielen anderen Bereichen sollte also der Preis eure Kaufentscheidung nicht vorrangig beeinflussen, denn auch hier habe ich immer wieder gemerkt, dass sich das ein oder andere schwarze Schaf unter die Masse mischt und am Ende eigentlich nur eurem Geldbeutel wehgetan und euch die Laune vermiest hat. Also: lasst euch vom Preis nicht in die Irre führen! Das wäre mein erster Rat.
Beim Kauf von Make-up Pinseln spielen für mich nach langem Überlegen und im Austausch mit Euch drei Faktoren eine wichtige Rolle. Ich würde euch raten: lest die folgenden drei Faktoren in Ruhe durch, lasst eure Gedanken kurz sacken und dann werdet ihr relativ schnell merken, in welche Richtung eure Pinselwahl fallen wird.
Faktor N°1: wie groß ist euer Budget? Und wie viel Geld wollt ihr auf lange Sicht in Make-up Pinsel investieren?
Eine Sache muss euch klar sein: wenn Beauty zu euren liebsten Leidenschaften zählt, dann werdet ihr auch immer wieder den Geldbeutel öffnen, um neue Produkte auszuprobieren. Und dazu gehören dann sicherlich auch Make-up Pinsel! Sitzen die Moneten für diesen schönen Zeitvertreib also locker, werdet ihr immer wieder einen neuen Pinsel ausprobieren. Sollte es aber andersherum sein (was bei der Mehrheit der Fall sein wird), seht ihr Euch wahrscheinlich gezwungen, euch einmal ein anständiges Starterkit (dazu folgt noch ein einzelner Artikel) zuzulegen, was Euch die nächsten Jahre begleiten wird. Hier wäre eine Bestandsaufnahme des aktuellen Ist-Zustands sinnvoll.
Wieviele Pinsel habt ihr schon? Wie groß soll euer Sortiment werden? Habt ihr vielleicht einen Fokus, also Teint, Augen oder Augenbrauen, für den ihr mehrere Pinsel kaufen wollt? Oder wie viele Pinsel sind vielleicht alt, müssen ausgetauscht und neuzugelegt werden?
Ich kann euch nur ans Herz legen, einmal alle Pinsel einmal zu reinigen (auch zur richtigen Pinselreinigung folgt noch ein einzelner Artikel) und auszulegen und wirklich zu überlegen: welchen Pinsel verwendet man wirklich oft, welcher funktioniert gut, welcher schlecht und welche Pinsel verwendet ihr vielleicht nie!? Meist kristallisiert sich hier schon von ganz allein heraus, was euch wichtig ist und nach welchem Exemplar ihr intuitiv greift. Im nächsten Schritt wäre es sinnvoll, Lücken im Sortiment aufzutun und ein Budget hierfür festzulegen.
Ein Beispiel: ihr habt 10 Pinsel, benutzt davon aber immer den einen Foundation- und den einen Lidschatten-Pinsel, während der Rest unbeachtet verstaubt. Heißt im Umkehrschluss schon einmal: der ‚Rest‘ kann gehen, denn ihr benutzt sie ja anscheinend aus einem gewissen Grund nicht. Solche Entscheidungen trifft man meist unterbewusst, aber sie haben immer einen Grund – das kann am Material, dem Griff oder schlichtweg der Festigkeit der Haare liegen. Nun geht’s ans Eingemachte! Macht euch Gedanken, was ihr überhaupt an Pinseln ausprobieren wollt und wie viel Geld ihr für neue Pinsel ausgeben wollt. Wenn ihr zum Beispiel zur Schlussfolgerung kommt, dass ihr drei neue Pinsel für Lippen, Augenbrauen und Setting Puder haben wollt und wisst, dass ihr dafür insgesamt 15 € ausgeben wollt, kommt ihr mit einem festen Budget zur nächsten Überlegung:
Faktor N°2: wollt ihr Pinsel aus Kunst- oder Echthaar? Und welcher ist besser?!
Für mich persönlich gibt es hier keine klare Aussage, welches Material besser oder schlechter ist, denn die Performance hängt auch immer von dem damit kombinierten Produkt ab. Hinzu kommt eure Haut! Jeder Hauttyp mag andere Borsten, reagiert divers auf Druck & Co. und auch der teuerste Naturhaar-Pinsel kann schlechte Leistungen liefern, wenn ihr ihn zum Beispiel nie reinigt oder ihn falsch anwendet. Mit der Wahl des Materials ist eben wie mit vielen anderen Dingen auch: es entscheidet eure Präferenz!
Kurz um kann man sagen: an erster Stelle entscheidet die individuelle Vorliebe. Als Veganer oder Tierhaarallergiker werdet ihr wohl lieber einen Kunsthaarpinsel verwenden wollen und werdet unter den passenden Angeboten gute, hochwertige und langlebige Make-up Pinsel finden, mit denen das Auftragen des Make-ups nicht nur wunderbar gelingt, sondern in einigen Fällen sogar leichter sein kann.
Ist euch dieser Aspekt ‚egal‘, werdet ihr in Sachen Echthaarprodukte auch sehr gute Exemplare finden. Echthaar-Pinsel eignen sich nämlich sehr gut für das Auftragen von allen Make-up-Produkten, die nicht cremig sind. Sie sind nicht nur schön weich, sondern eignen sich einfach am besten, um Farbe aufzunehmen und sie gleichmäßig zu verteilen, weshalb viele auch auf Echthaarpinsel schwören. Aber nochmal: das ist keine pauschale Meinung und am Ende gilt es hier sich selbst auszuprobieren. Idealerweise habt ihr ein paar Euro über, mit denen ihr in der Drogerie zum Beispiel einen Kunsthaar- und einen Echthaar-Pinsel für wenig Geld, aber das gleiche Einsatzgebiet kauft und damit ein und das selbe Produkt mal austragt. Bei der Wahl des Pinsel-Materials werdet ihr schnell eigene Vorlieben feststellen, Unterschiede erkennen und unterbewusst sowieso zu dem Pinsel greifen, der Euch mehr ‚anzieht‘.
Die Erfahrung macht’s!
Falls ihr Euch doch völlig lost vor dem Pinsel-Regal findet, dann lasst eure Produkte für Euch entscheiden: Echthaar-Pinsel, die meist etwas teurer sind als synthetische Pinsel, sind grundsätzlich besonders gut für pudrige Substanzen wie Mineral-Make-up und weniger gut für flüssiges Make-up. Pinsel mit Synthetik-Borsten hingegen eignen sich besser für alle flüssigen Make-up-Rubriken: cremige oder ganz flüssige Foundations, Lidschatten, Concealer und Creme-Rouges.
Faktor N°3: der Griff
Zu guter Letzt spielt für mich noch eine Sache eine wichtige Rolle: der Griff und die Handhabung. Der Pinsel muss einen stabilen Griff haben, der gut und praktisch in der Hand und durch den einem das Produkt quasi ‚locker von der Hand aufs Gesicht geht‘. Der Stil sollte euch also zusagen, wenn ihr den Pinsel in die Hand nehmt, damit ihr ihn auch später wirklich verwenden wollt und werdet.