Ich weiß nicht, ob es eine vom Universum festgelegte Anzahl an Pickeln gibt, die man als Frau insgesamt im Leben gehabt haben muss. Denn ich hatte in der Pubertät eine großartige Haut: keine Pickel, keine Mitesser und wurde dafür von meinen Clearasil-abhängigen Mitschülerinnen beneidet. Schön für mich – dafür brach dann mit 26 Jahren die geballte Ladung an schlechter Haut über mich herein. Plötzlich war sie da: meine verspätete Teenager-Haut. Man könnte sagen, ich hab im lebenslangen Akne-Ranking aufgeholt.
Besonders die Partie um den Mund war plötzlich stets mit Rötungen und kleinen Pickeln bedeckt. Gekrönt war alles aber immer von mindestens einem größeren Exemplar, dass abwechselnd zwischen Stirn und Nasenpartie hin und her wanderte und stets rot leuchtete. Noch nie habe ich mich so unwohl gefühlt. Ohne Make-up, Concealer oder Rescue-Camouflage aus dem Haus gehen? Keine Option für mich. Damals war ich noch Redakteurin bei InStyle und habe jede Beauty-Neuheit ausprobiert, die ach so tolle Haut versprach und als Wunderwaffe gegen Unreinheiten auf den Markt geworfen wurde. Deswegen hier jetzt die Erkenntnisse meiner Odysee durch den Beauty-Markt, die mir wieder zu einer guten Haut geholfen haben.
N°1: weniger Milchprodukte
Heutzutage ist es ja äußerst hip mindestens eine Unverträglichkeit zu haben. Das war mir recht egal. Ich liebe Milchkaffee, Joghurt und alles was die Kuh so hergibt. Meine Haut leider nicht. Denn wissenschaftlich ist es bewiesen: Milch erhöht den Blutzuckerspiegel, mehr Insulin wird ausgeschüttet – was den Hormonhaushalt durcheinander bringt und somit die Talgproduktion außerordentlich anregt. Ergebnis: Mehr Pickel (vor allem diese kleinen Mini-Pickel sind ein Zeichen von zu viel verzehrten Milchprodukten). Aber danke allen hippen Leuten: Sojamilch gibt’s ja nun in fast jedem Café.
N°2: saubere Hände
Auch wenn man heutzutage nicht mehr wie ein kleines Kind täglich im Garten spielt: eure Hände sind dreckig. Öffentliche Verkehrsmittel, Computertastaturen, Türklinken etc. bringen einfach eine gewisse Anzahl eine Bakterien mit sich. Ich will hier jetzt nicht einen auf Kommissar Monk machen und krankhafte Attitüden an den Tag legen: aber fasst euch nicht zu viel im Gesicht rum. Denn bei mir hat sich die unreine Haut besonders dort gezeigt, wo ich viel mit meiner Haut in Berührung kam. Am Pony, um es aus dem Gesicht zu halten und am Kinn, weil ich während Unterhaltungen meine Hände oft dort habe. Seit diesem Tipp habe ich immer ein Handdesinfektionsmittel (besonders bei City-Trips) dabei und wasche mir meine Hände sobald ein Waschbecken in der Nähe ist. Besonders hübsch finde ich die ‚Merci Handy‘ Exemplare (ca. 3 €), die man bei Colette shopen kann.
N°3: klärende Gesichtsmasken
Wenn unreine Haut da ist, hilft Austrocknen am besten. Deswegen gehören hautregulierende Gesichtsmasken einmal wöchentlich zu meinem Programm. Die Haut wird mattiert und die Wirkstoffe regulieren das Talggleichgewicht. Mein Favorit: Die ‚Purifying Mask‘ von Caudalie (ca. 15 €) mit natürlichen Inhaltsstoffen.
N°4: reine Salicylsäure
Klingt irgendwie ätzend, ist aber die beste Notfall-Strategie: In Österreich habe ich mir reine Salicylsäure in der Apotheke besorgt und trage sie mit einem Wattestäbchen direkt auf die Unreinheit auf. Man sollte sie nämlich nicht flächendeckend im Gesicht anwenden, sondern nur direkt auf dem Spot. Die Säure trocknet sofort aus und wirkt desinfizierend. Trick für unterwegs: Eine Aspirin-Tablette in einer ganz kleinen Menge Wasser auflösen und stattdessen auftupfen.
Und N°5: die Pille
Und dennoch war ich es leid, dass trotz einer ausgefeilten Beauty-Routine immer noch Unreinheiten aufgetaucht sind. Wegen einer hormonellen Veränderung in meinem Körper musste ich auf Anraten meiner Frauenärztin ohnehin wieder anfangen, die Pille zu nehmen. So haben wir uns dann gleich für eine Pille entschieden, die sich auch positiv aufs Hautbild auswirken soll. Im ersten Monat ist meine Haut wegen der Umstellung extra ausgerastet und war nur noch unrein. Bereits ab der 6. Woche der Einnahme hat sich aber alles reguliert. Und abgesehen von den anderen Nebenwirkungen – welche die Pille mit sich gebracht hat und von denen ich euch nochmal in Ruhe in einem anderen Artikel berichten werde – bin ich nun zurück bei einer reinen Haut. Finally.