Lippenstift sieht schöner aus und Make-Up, Puder & Co. kommen besser zur Geltung, wenn die Geischtsbehaarung unter Kontrolle ist. Sorry, aber isso. Und damit ich will ich niemandem zu nahe treten – please don’t get me wrong – jeder darf und soll seine Härchen im Gesicht so wachsen lassen und stylen wie es ihm oder ihr beliebt. Nur ich für mich weiß, dass meine kleinen feinen Haare an der Oberlippe bitte gehen sollen und ich meine Augenbrauen einfach gerne im Zaum halte. Ich mag es einfach nicht, wenn sie wild wuchern oder mein knalliger Lippenstift nicht richtig wirken kann, weil meine Gesichtsbehaarung ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Im Laufe der letzten Jahre habe ich für mich herausgefunden, welche Haare also bleiben und welche gehen müssen und habe zur Gesichtshaarentfernung auch verschiedene Techniken probiert. Welche das waren und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, will ich Euch auf euren Wunsch hin gerne zusammenfassen.
Variante N°1 – Rasieren
‚Wenn man seine Haare im Gesicht rasiert, dann wachsen die doch stärker nach, oder?!‘ Diese Frage ist der Dauerrenner in meinem Postfach, was auch total verständlich ist. Denn die Angst Gesichtsbehaarung durch Rasieren noch zu verstärken ist ja total berechtigt. Aber ich kann entwarnen: nichts daran ist wahr! Stellt euch mal vor, man könnte die DNA eines Haares durch Rasur oder Zupfen so verändern, dass es danach mehr wächst. Dann würden sich alle Glatzenträger nonstop die Kopfhaare rasieren, um ihr Wachstum anzuregen. Oder anders gefragt: hat eure Achsel Rasur in den letzten Jahren dazu geführt, dass ihr da nun Zöpfe flechten könnt? Ich glaube ich kenne die Antwort – nein, sowas gibt es nicht. Keine Rasur kann Haar-Wachstum anregen, that’s a fact. Solltet ihr euch also schon einmal getraut haben, euer Gesicht bzw. die Oberlippe oder Augenbrauen zu rasieren und danach das Gefühl gehabt haben, dass sie nun stärker nachwachsen, so unterliegt der Eindruck nun stärkere Haare zu haben, folgendem Effekt: nach einer Rasur wächst das Haar flach abgeschnitten aus der Haut heraus und sieht dadurch stärker und farbiger aus. Die Farb- bzw. Haaroberfläche ist schlichtweg größer und erweckt so den Eindruck, dass das Haar nun dunkler und/oder kräftiger ist. Dabei handelt es sich hier nur um eine Täuschung, die verfliegt sobald das Haar etwas an Länge gewonnen hat. Was natürlich noch hinzukommt, ist dass so ein abgeschnittenes Haar natürlich viel spitzer ist, wenn ihr mit den Fingerspitzen über die entsprechende Stelle streicht. So fühlt es sich auch noch kräftiger und robuster an, was aber am Ende nicht der Fall ist.
Ich habe mir schon einige Male die Haare an der Oberlippe abrasiert, wenn ich keine Zeit mehr für andere Optionen hatte. Ich hatte danach nie mit verstärktem Haarwachstum oder anderen Problemen zu kämpfen, würde aber dennoch dauerhaft davon absehen. Und das aus einem schlichten Grund: der Effekt hält mir zu kurz. Ich bevorzuge andere Möglichkeiten wie Waxsen oder Färben, die langlebiger sind. Es ist also eine reine Frage des Aufwands und Nutzens.
Hält: bei mir ca. 3-5 Tage (je nach individuellem Haarwachstum)
Kosten: keine, da ein Rasierer eigentlich immer zur Hand ist. Ich verwende übrigens das Rasierer-Abo von Bold King von meinem Mann Timo mit.
Schmerzen: gar keine
Variante N°2 – Waxen
Gesichtshaare Waxsen ist eine relativ günstige und effiziente Möglichkeit – aber sie ist im Vergleich zur Rasur auf jeden Fall mit stärkeren Schmerzen verbunden. Egal ob ihr die Haare professionell oder in Eigenregie mit Wax entfernen lasst, es schmerzt. Grund hierfür ist schlichtweg das Wachs, was auf die Haut gedrückt und mit einem Ruck abgezogen wird. Nach einigen Malen verringert sich der Schmerz natürlich, aber ein Rest bleibt auch nach Jahren. Ich habe auch einige Male mit kleinen Hautirritationen (kleine, weiß Unterlagerungen) nach dem Waxing der Oberlippe reagiert. Das passiert oft und ist überhaupt nicht schlimm, denn sie verschwinden in der Regal nach ein oder zwei Tagen. Die Möglichkeit einer Irritation solltet ihr nur einkalkulieren, wenn ihr Waxing zum Beispiel kurz vor einer Hochzeit einplant. Ansonsten geht es schnell und unkompliziert, denn der Ablauf ist im Studio oder im eigenen Bad immer gleich: die Haut gründlich reinigen und trocknen, flüssiges Wachs oder Wachs-Klebestreifen aufdrücken, kurz warten und mit einem Ruck gegen die Haarwuchsrichtung abziehen. Wenn nötig, mehrmals wiederholen bis alle Härchen weg sind. Danach kann man mit einem Make-up Wipe oder einem Wattepad mögliche Wachs-Reste von der Haut lösen, wenn überhaupt nötig – kurz kühlen – und die Haut zu guter Letzt ordentlich mit Feuchtigkeit versorgen.
Hält: bei mir ca. 1-1 1/2 Wochen (je nach individuellem Haarwachstum)
Kosten: im Studio ca. 15 €, Kaltwachsstreifen gibt’s im Drogeriemarkt ab ca. 2 €. Ich habe mit den ‚Lip Wax Strips‘ von andmetrics (ca. 10 €) gute Erfahrungen gemacht
Schmerzen: noch erträglich, kommt aber natürlich auf die eigene Empfindlichkeit an.
Variante N°3 – ‚Unsichtbar‘ färben
Meine Gesichtshaare ‚unsichtbar‘ zu färben ist meine liebste Variante! Ich mache das schon seitdem ich 16 oder 17 Jahre alt bin und es funktioniert ganz wunderbar. Aufwand, Kosten und Nutzen halten sich hier ausgeglichen die Waage und ich freue mich immer über das gute Endergebnis. Um meine Haare an der Oberlippe unsichtbar zu färben, kaufe ich im Drogeriemarkt immer die ‚Haarentfärbungscreme‘ von RAPID (ca. 11 €), die für 10 Anwendungen gedacht ist. Heißt also: hiermit kann man sich 10 Mal Haare unsichtbar färben. Wenn man die zwei Phasen in einer kleinen Schale mit dem Spachtel (kommt alles mit) angerührt hat, trägt man sie auf die entsprechende Körperstelle (ist für Arme, Beine und Gesicht geeignet) auf, lässt es dann circa 10-20 Minuten einwirken und wäscht sie anschließen einfach ab. Die Creme entzieht den Härchen einfach ihre Farbe und zurück bleibt ein quasi transparentes Haar. Diese Lösung ist also für alle super, die weder Rasieren noch Wachsen wollen. Der Effekt hält so lange, bis sich das Haar eben erneuert, was bei mir minimal zwei bis drei Wochen gedauert hat. Einziges Manko: auch hier können nach der Anwendung manchmal kurzfristig weiße, kleine Pusteln an der jeweiligen Stelle auftreten. Dieses muss man einfach in Ruhe lassen, dann sind sie nach ein paar Stunden (manchmal auch nur Minuten) wieder weg.
p.s. inzwischen ist das Produkt nur noch online bei DM erhältlich.
Hält: bei mir ca. 2-3 Wochen (je nach individuellem Haarwachstum)
Kosten: ca. 11 € für 10 Anwendungen
Schmerzen: gar keine
Variante N°4 – mit dem Tweezerman rollen bzw. Zupfen
Autsch, autsch und nochmal autsch! Ich habe wirklich mehrmals probiert, mit dem Tweezerman ‚Smooth Finish Facial Hair Remover‘ (ca. 25 €) zurecht zu kommen, aber ich hab die Testläufe nie durchziehen können da mir die damit verbundenen Schmerzen einfach zu groß waren. Der Schmerz ähnelt dem, der bei der Haarentfernung mit der Fadentechnik entsteht. Am Ende ist die Technik dahinter auch beinahe gleich: man klemmt das Haar zwischen den Spiralen ein, um es so ruckartig herauszuziehen. Für alle, die weniger schmerzempfindlich sind als ich, würde ich diese Variante aber dennoch empfehlen, denn: a) sie ist sehr kostenfreundlich, da man das Tool nur einmalig anschaffen muss, b) man es überall hin mitnehmen kann, c) es auch die kleinsten Härchen erwischt und d) weil es ganz ohne Chemikalien auskommt. Ähnlich sieht es mit dem regulären Zupfen mit der Pinzette aus: eine Pinzette hat man eh zuhause und sie ist klein und handlich genug, um immer überall mit hingenommen zu werden. Bie beiden Varianten gefällt mir übrigens sehr gut, dass man das komplette Haar samt Haarwurzel und auf natürliche Weise entfernt. Das Risiko etwas falsch zu machen, ist hier sehr gering.
Hält: ca. 2-3 Wochen (je nach individuellem Haarwachstum)
Kosten: ca. 25 € für den ‚Smooth Finish Facial Hair Remover‘ von Tweezerman oder ca. 5-30€ für eine Pinzette
Schmerzen: bie mir sehr stark, kommt aber auf das eigene Schmerzempfinden und die Körperstelle an
Variante N°5 – Lasern
Gesichtsbehaarung weglasern, sodass sie nie wieder kommt? Hört sich in meinen Ohren fantastisch an. Beim Lasern stellt man sich als Kunde ja generell die Frage: ‚Will ich an Stelle XY mit Sicherheit nie wieder Haare haben?‘ Oft kommt man ins Grübeln, denn wo man früher Haare entfernt hat, sind sie heute wieder en vogue. Ich für mich weiß aber definitiv zu 100%, dass ich meine Haare an der Oberlippe oder zwischen meinen Augenbrauen garantiert nicht mehr brauche. Daher habe ich mich dazu entschieden, die feinen dunklen Härchen an der Oberlippe dieses Jahr weglasern zu lassen. Ich werde das bei Hairless Skin München machen lassen und Euch natürlich berichten was Kosten, Schmerzen und Effekt angeht. Wenn jemand von Euch schon Erfahrung mit dem Lasern von Gesichtshaaren gemacht hat, schreibt mir. Ich freu mich von Euch zu lesen!
Hält: hoffentlich für immer
Kosten: je nach Institut und Körperstelle
Schmerzen: we will see 🙂