Die Zornesfalte muss weg! Warum ich mit BOTOX angefangen habe

Am Ende waren es mit Sicherheit drei Jahre und 1.829 Fotos, auf denen ich die immer tiefer werdende Falte zwischen meinen Augenbrauen beobachtet habe. Während es anfangs nur ein leichter Schatten war, der eigentlich kaum aufgefallen ist, hat sich über die Jahre hinweg daraus eine prägnante Hautfalte entwickelt, in der sich über den Tag verteilt Make-up abgesetzt hat – und die mir einen richtig bösen Gesichtsausdruck verliehen hat. Dass ich als Beautybloggerin nach einer Lösung für dieses Problems gesucht habe, ist offensichtlich. Die Entscheidung fiel auf Botox – und das ist auch gut so. Lasst es mich euch erklären.

Zugegebenermaßen gehörte auch ich immer zu den Frauen, die Botox grundsätzlich ablehnten. Die vielen prallen Gesichter aus Gala, Bunte & Co., katzenartige Fratzen und Frauen, die eigentlich 50 sind, aber so tun als wären sie 28, waren der Grund dafür, dass das Wort ‚Botox‘ für mich negativ behaftet war. Auch in meinem Arbeitsumfeld sehe ich immer wieder Beautyredakteurinnen und Bloggerinnen, die es mit dem Nervengift und dem Gang zum Beautydoc offensichtlich übertreiben. Zu. viele. Negativbeispiele! Mich verwundert es daher überhaupt nicht, dass ich immer gesagt habe:

‚Botox? Ich? Niemals!

Wie bei vielen Dingen im Leben gab es dann aber eben doch einen Moment, der mich zu einem Umdenken bewegt hat. Meine jetzige Kollegin Sarah drehte letztes Jahr ein kleines Video-Portrait über mich. Als ich das Uni-Projekt dann zum ersten Mal auf meinem Laptop Screen sah, klappte mir die Kinnlade runter. Was ist dieses Ding da auf meiner Stirn, was einen so großen Schatten zwischen meine Augenbrauen wirft, dass ich aussehe, als würde ich vor Wut kochen? Oder auf gut deutsch: Was zum Henker soll der Scheiss?!

Okay, es war natürlich auch nicht so, dass ich das Fältchen im Zentrum meiner Stirn zuvor noch nie wahrgenommen hatte. Als jemand, der sich tagtäglich im Gesicht rumpinselt und Treatment über Treatment ausprobiert, war ich mir meines Mini-‚Makels‘ definitiv bewusst. Nur war es bis zu diesem Zeitpunkt einfach so, dass sie mich überhaupt nicht gestört hatte. Der Anblick meines Gesichts, das so böse wie noch nie zuvor aussah, hatte mich dann aber doch ziemlich erschüttert.

Den ersten Tag nach meiner ‚traurigen‘ Sichtung des Videos habe ich damit verbracht, mich ernsthaft zu fragen: „Ich bin doch gar nicht böse. Oder doch?!“ Böser Mensch = böse Optik. Verunsicherung machte sich breit, die sich jedoch in den nächsten 48 Stunden wieder verflüchtigte. Denn was bei vielen Menschen stimmen mag, hatte ich dank meines Selbstbewusstseins gleich vom Tisch gewischt.

Ich bin kein böser Mensch,
ich seh nur so aus!

Ha, als ob das so viel besser ist! Na gut, immerhin hatte mein relativ negativer Anblick schon einmal nichts mit meiner Person zu tun – ist ja schon mal was. Aber so bleiben konnte es halt auch nicht. Die Optik war mir einfach zu grantig! Die logische Konsequenz: Fehlerbehebung. Und da ich ja mitten in dem Business stecke, das solche Problemchen angeht, fiel die Recherche relativ kurz aus. Wohlwissend, dass kein Cremechen dieser Welt diese tiefer werdende Furche jemals ausbessern könnte, saß ich zwei Wochen später auf dem Stuhl meines Dermatologen.

© theOC

Gemeinsam gingen wir alle Optionen durch. Oder sagen wir: alle Option, denn am Ende kann man genau eine Sache tun: botoxen! In Sachen Stirn- bzw. Zornesfalten muss man sich nämlich gar nichts vormachen. Sie kommen, werden stärker und gehen nie wieder. Die meisten, die sich an Falten zwischen den Brauen erfreuen dürfen, sind genetisch sowieso schon darauf gepolt sie zu bekommen. Bei mir liegt es definitiv schon in den Genen, jedoch kommt noch hinzu, dass ich bei Anstrengung oder Konzentration die Augenbrauen zusammenkneife. So glotze ich stundenlang mit Falte auf der Stirn auf meinen Laptop und das ganze Spielchen verlängert sich dann beim Netflixen am Abend. Meine anfängliche Euphorie, dass ich ja eigentlich nur eine Brille brauche, war nach einem kurzen Stop beim Optiker auch wieder verflogen. Mit meinen Augen stimmt alles, gekniffen wird also mit oder ohne Nasenfahrrad.

Gut, zurück zum Beautydoc. Ich saß also bei meinem Dermatologen auf dem Stuhl. Und gemeinsam diskutierten wir über Pro und Kontra des so negativ bewerteten Nervengifts. Ich so: Ich bin doch eigentlich viel zu jung. Er so: Nein, Sie sind um die 30. Da kommen extrem viele Frauen zu mir in die Praxis, weil die Zornesfalten sich langsam breit machen. Ich so: aber Botox? Wirklich? Er so: ja, definitiv! Wir müssen die Falte stoppen, bevor sie sich vertiefen kann!

Beim letzten Satz fiel bei mir der Groschen. Ahaaa! Achsooo! So läuft der Hase also. Es war für mich wirklich einer dieser Momente, wo sich meine Denke grundlegend verändert hat und ich begriff, wie ich dieses Spiel zu spielen habe.

Die Falte angehen, bevor sie überhaupt entsteht. Got it!

In dieser Sekunde hatte ich einen für mich unglaublich wichtigen Punkt verstanden: Wir botoxen nichts weg, polstern nicht auf oder legen meine gesamte Stirn flach, sodass sich meine Mimik in den kommenden Tag in den Ruhestand verabschiedet. Nein, nein! Wir setzen wirklich nur ein kleines Spritzchen an meine beiden Theo Waigel Augenbrauen, sodass sie sich nicht mehr zusammenkräuseln können. No workout for my brows anymore! Damit war ich fein.

Nach einer zweiwöchigen Bedenkpause kehrte ich zurück, bekam zwei Spritzen in jede Braue plus zwei an die seitliche Stirn, um zu verhindern, dass sich die Enden meiner Brauen zu dem sogenannten Dracula-Blick hochziehen können. Kurz die Kühlkissen drauf gehalten und 10 Minuten später verließ ich die Praxis.

Und dann hieß es warten. Bis zu zehn Tage kann es dauern, bis sich das Nervengift vollkommen entfaltet. Bei mir dauerte es nur drei Tage und mein böser Blick war weggebügelt. Nix ging mehr! Das schöne daran war: Ich konnte in den kommenden Wochen wahrhaftig beobachten, wie sich meine kleine Furche auf der Stirn Stück für Stück reparierte. Dadurch, dass sie nicht mehr tagtäglich kontrahiert wurde, konnte meine hauteigene Regenerationsfähigkeit die kleine Stelle wieder ausbessern. Zurück kam sie erst, als das Botox nach circa fünf Monaten seine Wirkung verlor. Bis dahin sah ich den dunklen Stirnschatten weder auf Bildern noch im Spiegel – und das war auch gut so. Denn: eine Zornesfalte braucht in meinen Augen niemand. Egal wie alt oder welches Geschlecht man hat, eine Zornesfalte hat keinerlei Nutzen oder Mehrwert. Also: weg damit, vor allem wenn sie einen bösen Blick macht.

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Was in meinen Augen dagegen schon einen Mehrwert hat sind Mimikfalten um die Augen, eine Nasolabialfalte, die ein schönes Lachen unterstützt, kleine Grübchen und alles, was Gefühle ausdrückt. Ich für mich würde niemals Falten, die aus Freude entstehen oder Freude ausdrücken, wegbotoxen. Genaus wenig würde ich mir die Lippen aufspritzen, eine Gesichtsstraffung oder ein Anheben meiner Augenbrauen machen lassen. Chirurgische Eingriffe sind bei mir viel zu früh an der Tagesordnung und mir persönlich auch zu riskant. Ein Gesicht muss in meinen Augen Emotionen ausdrücken – und nicht starr oder operiert aussehen. Natürliche Alterserscheinungen um Augen oder Mund machen Gesichter interessant, die würde ich nie mal eben so wegspritzen bzw. so schnell angehen wie ich es mit meiner Zornesfalte getan habe.

Mir war und ist es bis heute wichtig, dass man die ‚Lahmlegung‘ nicht sieht. Ich will nicht klassisch gebotoxt oder gespritzt aussehen. Ich will lediglich nicht böse ausschauen, obwohl es mir gut geht und ich fröhlich bin. Der Mini-Eingriff ist bis heute niemandem aufgefallen – außer ich habe das Thema angesprochen. Bis dato habe ich die Behandlung dreimal wiederholt. Erst letzte Woche war ich zum nachspritzen dort und bin nun  nach der dritten Behandlung wirklich zu 100% happy mit dem Ergebnis. Die Falte ist weg, mein negativer Gesichtsausdruck auch und ich seh immer noch aus wie ich.

Abschließend will ich euch noch folgendes mit an die Hand geben: Solltet ihr an Botox interessiert sein, sucht euch einen Arzt, der sich ausreichend Zeit nimmt mit Euch gemeinsam das Problem zu besprechen und euch dafür auch fair abkassiert. So viel wie gespritzt wurde, sollte es auch kosten. Ich erinnere mich noch daran, dass ich für meinen Augenbrauen-Botox-Versuch 30€ bei meinem Dermatologen bezahlt habe. Auf meine Nachfrage warum es so günstig sei, antwortete er damals: „Weil ich nicht mehr gespritzt habe. Ich kassiere nur das ab, was verwendet wurde.“ Na, das lob ich mir.

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Meine besten Botox Takeaways:

 

  • Botox hat die schönste Wirkung, wenn es die Entstehung einer einzelnen Falte verhindert und nicht, wenn es ein gesamtes Gesicht lahmlegt
  • Nehm dir ausreichend Zeit, diesen Schritt abzuwägen. Botox lässt sich – ganz im Gegenteil zu Hyaluronsäure, nicht mal eben wieder ‚entfernen‘
  • Sprich alle Pros & Cons mit dem passenden Arzt ab
  • Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Es lohnt sich zu einem Dermatologen mit entsprechender Ausbildung zu gehen und plastische Chirurgen oder ‚reine‘ Botox-Ärzte zu meiden. Oder andersrum: Anhand des Arztes lässt sich schon einmal dessen Verständnis von Schönheit ablesen. Steht vor dir ein bis zum Scheitel operierte und gespritzter Doc, würd ich die Beine in die Hand nehmen und rennen. Ein Dermatologe betrachtet die Haut viel ganzheitlicher und kann gleichzeitig noch in Sachen Pigmentflecken, Muttermale, etc. beraten
  • Kläre vor dem Spritzen ab, wie viel deine Behandlung kostet
  • Erkundige dich, ob der Arzt noch einen Nachfolgetermin ansetzt, um das Ergebnis nach 14 Tagen noch einmal kurz zu begutachten
  • Wenn man es einmal anfängt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch es immer wieder zu tun! Check also deine Finanzen, bevor du mit dem Botoxen anfängst

Solltet ihr Fragen zu meiner Behandlung oder anderen Dingen hinsichtlich Botox haben, schreibt mir gerne. Ich freu mich auf euer Feedback!