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PERIORALE DERMATITIS – die Hautkrankheit der Beautyjunkies

Make-up ist toll. Pflegende Kosmetik ebenso. Keine Frage. Meine Leidenschaft für diesen Bereich ist so groß, dass ich mich tagtäglich auf einer beruflichen Basis damit befasse. Und wisst ihr was? Es wird mir nicht langweilig. Ich freue mich über jeden Lippenstift, über jedes Augenserum immer noch wie am ersten Tag. Ich liebe das, was ich mache. Diese Leidenschaft bringt aber auch einige Probleme mit sich, die ihr sicher auch kennt. Platz und Entscheidungsprobleme wären hierbei die Luxusausführung. Dass man sich ständig für seine Hingabe rechtfertigen muss, sich anhören muss, dass es oberflächlich sei, sich mit Kosmetik zu beschäftigen, nervt, aber auch hieran gewöhnt man sich mit der Zeit. Abschließend wären da noch die Hautprobleme: ich hatte periorale Dermatitis, auch Mundrose oder Stewardessenkrankeit genannt. Und das knapp sieben Jahre lang. Zur Zeit gilt sie bei mir als geheilt – mal wieder. Das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass ich vermutlich selber Schuld an diesem Zustand bin. Ich habe zu viel gecremt, zu viel geschmiert, das rächt sich bis heute. Als Beauty Editor möchte ich euch nicht nur Produkte empfehlen, sondern sehe es auch als meine Aufgabe von den unangenehmen Side Effects zu sprechen. Deshalb geht es heute nicht darum, was passiert, wenn man Kosmetikprodukte aufträgt, sondern darum, was passiert, wenn man zu viel davon konsumiert. Das ist nicht so schön, muss aber auch mal sein, da ich euch dieses Schicksal gerne ersparen würde. Für meine Aufklärungsarbeit habe ich mir zudem einen Experten an die Seite geholt, den ich zum Wie-Wo-Was-Warum befragt habe.

Meine persönliche Erfahrung mit der perioralen Dermatitis

Obwohl ich mich nun schon sehr lange mit der perioralen Dermatitis beschäftige, konnte ich diese Krankheit nie richtig für mich (be)greifen. Egal was ich auch gemacht habe, sie kam nach einer Ruhephase immer irgendwann zurück. So wie ein lästiger Ex-Freund, der riecht, dass man es endlich schafft ohne ihn weiterzumachen. Nur anstatt nervige Textnachrichten und mitternächtliche Anrufe zu empfangen, machten sich bei mir rote Pusteln breit. Um die Nase, den Mund, bis zu den Augen hoch hatte ich immer wieder für Monate rot-entzündliche Stellen, Pusteln und Eiterstippen, gegen die ich nichts tun konnte, außer abzuwarten und absolut keine Kosmetika auf das Gesicht aufzutragen.

Das ist möglicherweise das Schlimmste an der perioralen Dermatitis.

Zwar hinterlässt sie keine Narben, wie Akne, dafür darf man sie in Akutphasen nicht abdecken. Das geht auf die Psyche kann ich euch sagen. Als Frau, die es immer gewohnt war sich zu schminken, mit Concealer und Co. Unsicherheiten einfach zu kaschieren, durch Make-up quasi ein aufschminkbares positives Selbstbild zu schaffen, war das die größte Herausforderung – so dumm es klingen mag.

Mit 17 Jahren wurde die periorale Dermatits zum ersten Mal bei mir diagnostiziert. Damals befand sich mein Selbstbewusstsein noch in den Kinderschuhen, wodurch für mich eine Welt zusammenbrach, als mein Dermatologe den Begriff ‚Nulldiät‘ droppen ließ. Nulldiät bezog sich in diesem Fall nicht auf spezielle Nahrungsmittelgruppen, sondern auf die Pflege: keine Cremes, kein Make-up, nicht einmal mit Wasser sollte ich mein Gesicht waschen. Ein halbes Jahr lang. Mein Leben war vorbei. Am nächsten Tag stellte sich natürlich heraus, dass dem nicht so war. Also blieb mir nichts anderes übrig, als brav die Anweisungen meines Arztes zu befolgen. Sechs Monate später, pünktlich zum Abiball, konnte ich so mein erstes Make-up wieder auftragen. Die periorale Dermatitis war geheilt und ich von der Vorstellung befreit, ohne Schminke nicht leben zu können. Ich muss sagen, dass diese Zeit sehr hart für mich war, sie dennoch viel in meiner Selbstwahrnehmung verändert hat – das einzig Positive an dieser Hautkrankheit.

So erging es mir insgesamt dreimal. Wobei die letzte Akutphase beinahe ein Dreivierteljahr anhielt. Das ist natürlich besonders praktisch, wenn man sich während dieser Zeit in einem Praktikum bei einer der weltweit größten Kosmetikmarken befindet. Auf die Frage, weshalb ich mich nie schminken würde, gab ich stets die gleiche Antwort: „Ich habe periorale Dermatitis.“ Woraufhin ich stets die gleiche Antwort erhielt: „Periorale was?“ Höchst interessant, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um eine häufig auftretende Erkrankung der Haut handelt.

Im Moment ist alles ruhig. Was ich vermutlich meiner festen Pflegeroutine zu verdanken habe, die nun auf die Bedürfnisse meiner Haut abgestimmt ist: Nicht zu viel Feuchtigkeit und keine crazy Experimente mit Produkten, von denen ich weiß, dass sie einfach nicht von Nöten sind. So würde ich sogar behaupten, dass ich mich das erste Mal seit sieben Jahren wieder ganz normal schminke – mit flüssiger Foundation und dem ganzen Schizzl, was vorher nicht nicht ging, da meine Haut  zu sensibel auf dekorative Kosmetik reagiert hat. Möglicherweise liegt dieser gute Zustand aber auch an dem weisen Rat, den mir Prof. Dr. Wollenberg während unseres Interviews gab: aufhören ständig dran zu denken und weniger stressen. Was mir der Experte, der die erste Behandlungs-Leitlinie für periorale Dermatitis erstellt hat, noch alles erzählt hat, könnt ihr im Folgenden nachlesen.

Das sagt der Experte – im Interview mit Prof. Dr. Andreas Wollenberg, Professor für Haut und Geschlechtskrankheiten an der Ludwig Maximilians Universität München:

Was ist periorale Dermatitis? 

Periorale Dermatitis ist eine Erkrankung, die wir letzten Endes noch nicht vollkommen verstehen. Von der wir dennoch schon sehr viel wissen. Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung die sich überwiegend im Gesichtsbereich manifestiert. Die zu einer Rötung der Haut führt und kleinen Erhabenheiten, ähnlich wie Pickel. Manche Patienten haben auch Eiterstippen, sogenannte Pusteln. Es gibt allerdings im Vergleich zur Akne keine Mitesser. Die Haut fühlt sich in der Regel trocken an und spannt mehr, als das sie juckt. Zudem hat man Flecken im Gesicht, die die meisten Menschen als störend empfinden.

Und wodurch wird diese Hauterkrankung ausgelöst? 

Die Benutzung von viel Kosmetika, insbesondere viel Feuchtigkeitspflege, ist einer der bekanntesten Mitauslöser dieser Erkrankung.

Wer ist besonders häufig von der perioralen Dermatitis betroffen? 

Frauen sind bevorzugt betroffen. Man kann sagen, dass auf einen Mann 15 bis 20 Frauen kommen. Dieser Umstand hängt sicherlich mit dem Umgang von Kosmetikprodukten zusammen. Tendenziell lässt sich noch sagen, dass vor allem Frauen mit einer eher trockenen Haut sowie Frauen, die Allergien haben – so wie zum Beispiel Heuschnupfen oder eine leichte Neurodermitis – zu einer perioralen Dermatitis neigen.

Wie verhalte ich mich am besten bei ersten Symptomen? 

Die häufigste Reaktion hierauf ist noch mehr zu cremen. Und das ist leider nicht hilfreich, im Gegenteil. Das beste ist sich bewusst zu sein, dass viel Pflege bei jemandem der zur perioralen Dermatitis neigt, oft den gegenteiligen Effekt hat. Bei ersten Symptomen also möglichst wenig Pflegecremes benutzen und einen Hautarzt aufsuchen.

Was ist die gängige Behandlungsweise? 

Während der Behandlung kann man Patienten, die gewohnt sind sich regelmäßig einzucremen, Hilfestellung leisten, indem man den Gebrauch von bestimmten Kosmetika in geringen Mengen empfiehlt. Die Hauptwirkung besteht darin, dass alle „viel schlechteren“ Kosmetika nicht mehr benutzt werden, da die Patientin quasi schon etwas zu tun hat. Einige Cremes und Fluids können die Rötungen mildern, was Patienten oft schon hilft. In manchen Fällen wird mit entzündungshemmenden Cremes gearbeitet, in einzelnen Fällen auch mit einer Antibiotikagabe.

Warum kehrt periorale Dermatitis dennoch manchmal zurück?

Weshalb die periorale Dermatitis in gewissen Fällen zurückkehrt, hängt von der individuellen Neigung des einzelnen Menschen ab und kann so nicht pauschal festgemacht werden.

Was sind dennoch Dinge, die ich langfristig beachten sollte nach einer Erkrankung?

Eine übermäßige Hydratisierung der Haut sollte in jedem Fall vermieden werden. Das bedeutet, Pflegeprodukte sparsam verwenden und sich daran erinnern, dass nirgendwo geschrieben steht, dass man sich dreimal am Tag die Haut mit reichhaltigen Cremes eincremen muss.

Ein abschließendes Wort

Periorale Dermatitis ist sicherlich nicht das Ende der Welt. Es handelt sich hierbei jedoch um eine Hauterkrankung, die sehr unschöne Züge annehmen und sich auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken kann. Diejenigen unter euch, die schonmal mit der Mundrose zu tun hatten, werden wissen wovon ich spreche. Vor allem als „Beautyjunkie“ sucht einen diese Erkrankung heim, was doppelt schlimm ist, da man an den ständigen und intensiven Gebrauch von Kosmetika gewöhnt ist. Es macht Spaß damit „rumzuspielen“ und auch das eigene Selbstbild leitet sich mit der Zeit von Make-up und Co. ab. So sind nicht nur die roten Stellen sehr unangenehm für die Betroffenen, sondern auch der plötzliche Entzug einer der liebsten Beschäftigungen.

Viele Frauen fühlen sich nackt und unwohl ohne Make-up, kommen dann noch rote Flecken und Eiterpusteln dazu, steigt oftmals die Frustration ins Unermeßliche. Dennoch besteht die Chance periorale Dermatitis zu vermeiden, wenn man anfängt darauf zu achten, was genau die eigene Haut braucht und was nicht, was ihre konkreten Bedürfnisse sind, womit man ihr schaden kann und sich hierbei auch mal von temporären Trends in der Beautyindustrie löst. Wenn es nämlich um unsere Haut geht, gibt es definitiv ein zu viel des Guten. Das weiß ich leider aus Erfahrung.

Vielen herzlichen Dank Prof. Dr. Wollenberg für Ihre Zeit und Ihren guten Rat. Habt ihr ebenfalls Erfahrung mit Perioraler Dermatitis? Dann freuen wir uns von euch zu hören…

Swantje Bernsmann: Hey! Mein Name ist Swantje und ich bin Beautyjunkie, Instagram Heavy User und horte Augenbrauenstifte. Okay, eigentlich auch Bronzer, Haarprodukte und jeden soften Highlighter, den ich auftreiben kann. Ich like vor allem edgy Beautythemen, die mit einem Augenzwinkern geschrieben sind. Welcome to theOC!

View Comments (15)

  • Auch ich war von einer Perioralen Dermatitis arg gebeutelt und habe mich mehr schlecht als recht mit Kosmetikabstinenz durch eine furchtbare Zeit geschlagen. Ein konsultierter Hautarzt empfahl mir eben dies.
    Gottseidank habe ich mich etwas tiefer in die Materie eingearbeitet und habe Hinweise von Fachleuten gelesen, die sich WIRKLICH mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben und auch Abhilfe wissen.
    Mir hat eines dieser nvorgeschlagenen Medikamente - eine antibiotisch wirksame Creme - direkt geholfen. Nach 2 Tagen stagnierte der Prozess, innerhalb von 2 Wochen gingen die entzündlichen Rötungen und Pusteln zurück und nach 4 Wochen sah man nur hier und da einen leichten Schatten.
    Da das Internet voll von dem Ratschlag ist, "einfach nur alles wegzulassen und die Zeit verstreichen zu lassen", möchte ich gern dieses Wissen verbreiten und damit eine echte Alternative weitergeben.
    Nachzulesen unter: https://derma.plus/haut/periorale-dermatitis/ (Keine Werbung!!!)
    Liebe Grüße und viel Erfolg!

  • Ich leide seit c.a. 12 Jahren an chronischer Perioraler Dermatitis. Habe schon einiges probiert, Antibiose, Metrocreme, Duac Acne gel. von Hautärzten verschrieben. Hat nichts auf Dauer geholfen. Von überpflegung kann man bei mir nicht sprechen, habe nie oft gecremt oder Make up benutzt. Es muss was anderes sein. Meine Ernährung hatte ich mal auf Basisch umgestellt, das hatte auf die Haut eine positive Wirkung erzielen können. Hormone müssen auch eine Rolle spielen, mir war aufgefallen sobald ich vor meiner Periode stand, blühte die Haut wieder auf mit Pusteln und Rötungen, die Haut war auch deutlich empfindlicher. Auch Stress wirkt sich auf meine Haut negativ nieder. Bis ich mal in einer Apotheke stand und ein Hautbariere Schaum von Marly Skin empfohlen bekommen habe. Ich war recht skeptisch gegenüber, aber ich benutze sie jetzt seit vier Wochen und es ist ein Wundermittel für mich. Keine Rötungen, keine Pusteln mehr, meine Haut ist feinporiger geworden, sie war schon lange nicht mehr so gut. Ich werde eine Zeitlang dabei bleiben. Make up ist auch kein Problem, ein Traum.
    Meine Pflege Routine zum abschminken benutze ich das mizellen Wasser von Bioderma Sensibio danach mit Wasser und evtl. mit Microfasertuch abspülen und Marly Skin einreiben sonst nix. Morgens Bioderma Sensibio DS+ waschlotion mini Portion ,danach Marly skin. Wenn man make up benutzen mag einfach 5 min warten.
    Trotzdem ist es für mich nicht ganz zufrieden stellend, die Gründe für die PD nicht wirklich gefunden zu haben. Ich arbeite auch im Krankenhaus mit vielen Stoffen wie Desinfektionsmitteln, Mundschutz ect. Alles könnte da auch der Auslöser sein. Ist wird schwierig das herauszufinden....
    Marly Skin kann ich wirklich empfehlen. Es ist nicht sofort eine besserung festzustellen, bei mir kam es erst nach c.a. einer Wochen. Aber danach Top!

  • Vielen Dank für diesen Bericht!
    Bei mir hat die PD vor fast genau einem Jahr begonnen, damals war ich 17 und habe die Welt nicht mehr verstanden.
    Nach mehreren Fehldiagnosen beim Hautarzt und Verschlimmerung des Zustandes durch falsche, verschriebene Salben habe ich auch komplett alles abgesetzt. Nach 3 Wochen ist es jetzt bereits besser geworden, wenn auch wohl noch lange nicht abgeheilt. Ich habe gemerkt, dass meine haut wirklich nicht mehr braucht als Wasser, die einzig trockene Stelle ist natürlich nach wie vor um meinen Mund, was sich hoffentlich auch bald bessert. Ich schminke mich nicht oft, jedoch möchte ich langfristig nicht darauf verzichten wenn es um besondere Feiern oder Schulbälle geht. Kannst du eine bestimmte Creme empfehlen die ich nur vor dem schminken benutzen kann, welche nicht sofort wieder zur Verschlimmerung führt ?
    Liebe Grüße,
    Alina

  • Hallo!
    Ich werde auch seit Jahren von der perioralen Dermatitis heimgesucht. Besonders im Sommer. Ich habe gemerkt: Sonne/Wasser/Stress (meist am Anfang des Urlaubs...) sind in Kombination bei mir leider ein Auslöser.
    Aaaaber: Seit zwei Jahren (in denen ich drei Ausbrüche hatte) bekomme ich die Anfänge wunderbar in den Griff. Sobald ich merke, dass es anfängt (und jeder, der diese blöde POD mal hatte, weiß, wie die Anfänge aussehen), mache ich _sofort_ (fast) Nulldiät, d.h. Waschen nur mit Wasser, kein MakeUp, keine Creme, aber dafür morgens, mittags, abends Kompressen mit schwarzem Biotee. Je stärker, desto besser.
    Es ist verblüffend. Nach nur drei bis vier Tagen heilte die Haut wieder und alles war gut. Vielleicht hilft dieser Tipp ja jemandem.

  • Hallo, obwohl ich so überhaupt kein Kosmetikfan bin und mich grundsätzlich immer nur wenig geschminkt habe (oft nur 1-2x pro Woche), ereilte auch mich die Diagnose POD. Ich hatte es einmal sehr gut gemeint und mich mit der Kindercreme meiner Tochter (fetthaltige Naturkosmetik) eingecremt. Am nächsten Tag hatte ich die Bescherung... Es folgten Besuche bei ca. 8 verschiedenen Hautärzten, die mir schlussendlich nie helfen konnten. Alle verschriebenen Salben etc (Metrocreme, Advantancreme, Hydrocortison, weitere antibiotische Gels...) haben die Sache immer verschlechtert. Vor ca. 4 Monaten bin ich auf den Hautfunktionsschaum von MarlySkin (gibt es in der Apotheke) gestoßen - und was soll ich sagen: Es ist alles nach ca. 6-8 Wochen abgeheilt; ich habe eine wunderbare Haut - nichts ist mehr von den Pusteln zu erkennen. Ich kann dieses Produkt nur jedem empfehlen - ich habe es für ca. 6 Wochen ausschließlich morgens und abends benutzt, sonst nichts. Ich bin wirklich überglücklich, dass sich nun etwas gefunden hat, was meine Haut wirklich zur Ruhe bringen konnte. Mittlerweile kann auch wieder ganz leichte Cremes -ohne viel Feuchtigkeit und Fett- vertragen. Beim Make-up klappt Clinique am besten.

    • Liebe Alexandra, vielen lieben Dank für diesen heißen Tipp! Ich bin mir sicher, er wird der ein oder anderen hier weiterhelfen. Ganz liebe Grüße! x, S

  • Hallo,
    bei mir wurde vor ca. 10 Jahre periorale Dermatitis diagnostiziert.
    Nach einer "Auszeit" von Pflegemitteln hatte ich einen Neuversuch gestartet, und mir teure Pflegeprodukte ohne Duftstoffe, Konservierungsstoffe und Emulgatoren gekauft. Das ging eine Weile gut, bis dann wieder alles von vorne begann. Also wieder in die Haupklinik, wobei mir die Hautärztin mehr als deutlich zu verstehen gab, dass die Haut nichts braucht. Daran halte ich mich auch. Nur jetzt im Winter, wenn die Haut mal sehr trocken ist, nehme ich von physiogel die calming relieg a.i. creme.
    Das ist auch soweit in Ordnung für mich. Aber, ich würde gerne regelmässig Make up verwenden und da bin ich leider ziemlich ratlos. Ich habe von jane iredale ein Mineral Make up, nach ein Paar Tagen fangen mir dann wieder die Augenlider an zu jucken und aufzuplatzen, also lasse ich das dann wieder. In der Klinik hieß es, Make up ist testsache.
    Mit welchen Make ups habt Ihr gute Erfahrungen gemacht, was könnt Ihr mir empfehlen?

    • Hi Daniela, danke für deinen Kommentar. Das hört sich ja nach einer krassen Reise an, die du da hinter dir hast. Tut mir leid! Ich war neulich auf einer Presseveranstaltung von Hypoallergenic. Die Firma kommt aus Polen, gibt es aber bei uns im Müller und ist auf hyper-sensible Haut und Augen spezialisiert. Alle Produkte sind anscheinend mehrfach durch ophtalmologische wie dermatologische Tests abgesichert. Schau dir das doch mal an – das hat sich auch vom Preis her sehr anständig angehört. Ich selbst habe leider noch nie Produkte für sensible bzw. PD geplagte Haut ausprobiert und kann dir daher auch keine persönlichen Erfahrungen weitergeben. Liebe Grüße! x, S

      https://www.mueller.de/parfuemerie/marken/hypoallergenic/

      http://sensitiveskinworld.de/

  • Ich hatte bzw. habe PD seit Juni 2017.
    Lange hat nichts geholfen, was man mir empfohlen hat. Bis ich vor einer Woche eine Methode gefunden habe, die mich innerhalb von ein paar Tagen komplett "erlöst" hat von der Mundrose.
    - am 1. Tag: "Inhalieren" mir Kamillentee. Anschl. Heilerdemaske. (1x / Woche reicht)
    - Ich wasche mir das Gesicht 2x tgl. mit dem "Ultrabland - Gesichtsreiniger" von Lush.
    - Danach tupfe ich Teebaumöl auf die roten Stellen.
    - nach etwa 2 min streiche ich mir "Cicalfate" von Avene drauf.

    Ich schminke mich am Tag völlig normal. Stress kann ich gerade nicht wirklich vermeiden, da ich Prüfungen an der Uni habe. Ich esse momentan nicht sehr - bedacht, sagen wir mal (von nichts bis zu viel - von zu süss bis zu salzig...) und trotz alledem bin ich nun Pusteln frei!

    • HI!

      Besser spöt als nie, würde ich behaupten, und antworte dir jetzt einfach mal erst 5 Monate später. Aber: tausend Dank für diesen heißen Tipp!!!! das hört sich ja nach einer wahren WUnder-Kur für PD an, die du da beschreibst. Natürlich reagiert jede Haut unterschiedlich, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das einigen helfen könnte. Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, deine Tipps hier runterzuschreiben. Liebste Grüße! x, S

  • Ich habe immer schon echt sauviel getestet und probiert (vor allem Pflege, für meine Haut scheint nichts zu passen! Ich will was, das nur Feuchtigkeit gibt, aber so gut wie kein Fett hat, aber auch kein reines Aloe Vera-Gel ist. Dann aber einmal für die Lippen, das Gesicht und den Körper!), aber davon blieb ich bisher zum Glück verschont. Ich bin aber eigentlich auch eher minimalistisch, was Pflege angeht - ich will keine 10 Schritte, sondern reinigen und cremen, maximal davor noch Toner, müssen reichen. Und abends wenn's geht bitte gar nix aufschmieren! Dass das ein verflixtes Thema ist, verstehe ich. Zum Glück sind die Augenbrauen und Augen davon nicht so betroffen, da kann man wenigstens dort noch etwas aufhübschen :)

  • Auch wenn der Kommentar etwas spät kommt, mir hilft das Roche Posay Toleriane Fluid immer total gut! Ich nutze wenn die Dermatitis wieder auftaucht nichts außer dem Fluid am Abend..nach zei Wochen sieht man nichts mehr. Das ist natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich, aber der Versuch kann nicht Schaden. Hier einmal der Werbetext.

    Beruhigendes Fluid für empfindliche Haut

    Speziell für leicht reizbare, empfindliche Mischhaut bis fettige Haut.
    Spendet empfindlicher Haut unmittelbar Feuchtigkeit und beruhigt Irritationen und Hitzegefühle.

    Toleriane Fluide ist eine leichte Pflege für empfindliche Haut mit hautberuhigendem Thermalwasser aus La Roche-Posay, die reizmildernd wirkt und die Haut bei Irritationen und Hitzegefühlen beruhigt.
    Ein Minimum an hochwirksamen Inhaltsstoffen macht Toleriane Fluide besonders verträglich.
    Diese besonders hohe Verträglichkeit wurde auch unter dermatologischer Kontrolle getestet.

    Die leichte Pflege speziell für empfindliche Haut ist ohne Duft- und Konservierungsstoffe, ist nicht komedogen, ohne Parabene und ohne Emulgatoren.
    Die mattierende, leichte Textur zieht schnell ein und unterstützt das Wohlbefinden empfindlicher Haut.

    Morgens und abends nach der Reinigung auf Gesicht und Hals auftragen.

    TIPP:
    - Optimal bei Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Pflegeprodukten
    - Ideal bei Vorliebe für leichte Texturen, z. B. für Männer

    Liebe Grüße und Gute Besserung an alle mit Perioraler Dermatitis!
    Nadine

    • Liebe Nadine,

      danke für deinen Beitrag und deine wertvollen, persönlichen Tipps. Genau für diesen Austausch ist der Blog auch da und ich danke dir, dass du dir extra die Zeit genommen hast deine Erfahrungen zu teilen.

      Liebste Grüße,

      Swantje

  • Danke für den Artikel - mich begleitet perioriale Dermatitis nun seit 5 Jahren, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Nichts hat endgültig geholfen, nur gemindert und ich habe alles versucht: 1 Jahr komplette Beauty-Produkte Abstinenz, spezielle Pflege, Nahrungsmittelumstellung. Am Besten fahre ich inzwischen mit einer festen Pflegeroutine aus nur zwei Produkten, kein Make-up. Und das obwohl ich im Herzen ein totaler Beauty-Junkie bin.

    • Danke für das schöne Feedback – und deine persönlichen Tipps!