Vor ein paar Wochen saß ich mit Nina Skarabela, Gründerin des Münchner Nagellack-Labels OZN, bei einem gemütlichen Beautylunch und wir sprachen – wie könnte es anders sein – natürlich über Beauty! Welche Tagescreme mit LSF ist die Beste? Welches Serum verwendest du? Als hauptberufliche Beautyverrückte fiel es uns ernsthaft schwer, ein anderes Thema aufzugreifen. Zu viel Leidenschaft! Bei einem Thema kristalisierte sich aber dann jedoch schnell eine besondere Kompetenz heraus: Maniküre, Nägel und Nagellack! Da kennt sich Nina einfach besser aus und packte einige spannende Facts aus, die auch für mich neu waren. So entstand die Idee, dass Nina ihre besten DO’S und DON’TS rund ums Thema Nägel für euch festhalten sollte. Gedacht, getan. Hier kommt Nina’s persönliches NAGELLACK 101.
DO: Nagellack richtig lagern
Generell sollten Nagellackflaschen im Stehen, an einem dunklen Ort und bei Zimmertemperatur gelagert werden. Sie mögen es weder zu warm noch zu kalt. Das heißt im Umkehrschluss auch: Nagellack gehört nicht in den Kühlschrank. Niemals. Das macht den Lack nämlich zäh! Im Sommer kann die Zimmertemperatur natürlich oft in der ganzen Wohnung ziemlich ansteigen, wodurch sich auch der Nagellack erwärmt. In diesem Fall dürft ihr ihn vor dem Lackieren schon mal kurz zum Abkühlen im Kühlschrank parken. Zum Lackieren dann aber bitte auch unbedingt in der Wohnung bleiben und auf keinen Fall auf den Balkon in die Sonne gehen. Die Wärme und die direkte Sonneneinstrahlung lassen die Lösungsmittel viel zu schnell verdampfen, der Lack wird sofort zäh und kann Blasen werfen.
DON’T: zäh gewordenen Nagellack
mit Nagellackentferner verdünnen
Don’t do that! Das funktioniert nicht und führt nur zu einem merkwürdigen Chemie-Cocktail. Wen man dieses Gemisch auf die Nägel aufträgt, macht es was es will. Zähen Lack muss man leider entsorgen und das am besten in einen gesonderten Giftmüll.
DO: entfetten ohne Alkohol
Wie bei vielen Dingen ist auch beim Nägel Lackieren eine gründliche Reinigung essentiell. Die Nägel vor dem Lackieren also bitte einmal ordentlich sauber machen. Am besten klappt das mit einer Nagelbürste und einer Seife, die nicht rückfettend ist. Anschließend die Nägel gut mit einem Handtuch trocken rubbeln. Das entfernt auch gleichzeitig kleine Hautschüppchen am Nagelbett. Keine Reinigungsmittel wie Desinfektionsmittel oder Nagellackentferner verwenden, denn der darin enthaltene Alkohol oder andere Substanzen können mit dem Nagellack reagieren. Dann entstehen Blasen und der Lack hält schlechter.
DON’T: auf feuchte Nägel lackieren
Unbedingt nach dem Reinigen immer kurz warten, bis die Nägel wirklich trocken sind. Nasse Nägel quellen gerne etwas auf, wenn man den Lack zu früh aufträgt. Die Folge ist oft, dass der Lack absplittert, wenn sich die Nägel wieder zusammenziehen.
Alle Farben von OZN für je ca. 15€, andere Treatments wie Entferner, Nagelöl und Topcoat ab ca. 15 €
DO: dünne Schichten lackieren &
ausreichend Zeit investieren
Ich empfehle immer einen Unterlack zu verwenden. Das bietet den Nägeln einfach mehr Schutz. Beim Lackieren gilt immer: den Lack immer so dick wie nötig und so dünn wie möglich auftragen. Ich persönlich kann nur sagen: je dünner desto besser. Die erste Schicht gut durchtrocknen lassen, dann eine zweite dünne Schicht auftragen. Wenn man die Schichten zu schnell und/oder zu dick aufträgt kommt es oft zu Blasenbildung. Das Phänomen kennen auch die Autolackierer unter uns und nennen es in der Fachsprache „Kocher“. Nicht so schön!
DON’T: experimentieren & verzweifeln!
Haben wir nicht alle schon mal mit Eiswürfeln und dem Föhn experimentiert, um die Trockenzeit des Lackes zu beschleunigen? Das bringt leider alles nichts. Im Gegenteil – es schadet! Der Lack muss gleichmäßig durchtrocknen. Dieser Prozess funktioniert nur, weil das darin enthaltene Lösungsmittel verdunstet. Pustet ihr mit dem Föhn nun warme Luft auf den Lack, trocknet zwar die oberste Schicht des Lackes schnell an, wird hart und versiegelt die Oberfläche. Der Lack darunter kann jedoch gar nicht mehr richtig durchtrocknen und bleibt weich. Der Trockenvorgang dauert also unterm Strich länger und der Lack bricht schneller und splittert auch schneller ab.
Ein weiteres No-Go: Pusten! Bitte pustet niemals auf den frischen Nagellack, denn hierdurch bringt ihr nur mehr Feuchtigkeit auf die Lackoberfläche und verursacht so eine langsamere Trocknung. Lieber mit den Händen durch die Luft wedeln. Shakey shakey!
Es gibt bestimmte Medikamente, deren Einnahme dazu führen kann, dass sich die Beschaffenheit der Nägel verändert und der Lack so schlecht hält. Dies kann so weit gehen, dass gar kein Lack oder nicht einmal mehr Gel auf den Nägeln hält. Auch Micro-Rückstände von chemischen Unterlacken beeinflussen die Haltbarkeit. Diese können sich in der Nagelplatte einlagern und für ein vorzeitiges Ablösen sorgen. Hier hilft nur tapfer sein und durchhalten! Nach circa 8-12 Wochen sind die Nägel wieder herausgewachsen und die Rückstände in den meisten Fällen nicht mehr vorhanden.
Übrigens ganz lackfrisch: die neue Farbe BEAN (ca. 15 €), die in Kooperation mit dem Münchner Concept Store BEAN entstanden ist!
ABSCHLIEßEND IST ZU SAGEN…
Die bunten Fläschchen haben es in sich! Nagellack ist weitaus zickiger als man meinen könnte, daher ist die richtige Lagerung und Handhabung genauso wichtig wie die gründliche Vorbereitung der Nägel, damit das Ergebnis schön wird und lange hält.
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Soll man ihn vorher schütteln oder rollen? Da gab's mal eine Glaubensdiskussion darüber, die noch immer nicht geklärt ist. "Bean" ist übrigens hübsch! Ich hätte aber lieber viele halb so große Fläschchen, dafür mehr Farben in meinem persönlichen Repertoire. Nach 3x lackieren sind meine Lacke alle so zäh (weil die Farbrotation bei mir so hoch ist), dass ich ihn wegwerfen kann - und ergo keine teuren Lacke mehr kaufe.
Letztens habe ich übrigens sogar von einem Chanel-Lack geträumt, aber leider taugte er nicht mal im Traum was ^^