Waren es früher Treatments wie Fruchtsäure-Peelings und besonders intensive Masken die unsere Haut schöner und frischer machen sollten, kommen heute immer mehr sogenannte „Tweakments“ (aus dem Englischen: to tweak something, etwas optimieren) zum Einsatz. Die Methoden sind nicht-invasiv (es kommt also kein Skalpell zum Einsatz), gehen aber auf jeden Fall einen Schritt weiter als herkömmliche Hautbehandlungen und im besten Fall erzielen sie sogar auch den besseren Effekt. Ich hatte Euch ja schon mal über meine Erfahrung mit Botox erzählt und heute möchte ich Euch fünf Verfahren oder eben neumodisch Tweakments vorstellen, die abseits von Cremes und Seren dem Gesicht einen „Frisch aus dem Urlaub“-Look geben ohne dabei „gemacht“ auszusehen.
HYDRA FACIAL – für den ultimativen Glow
Was ist es und wie funktioniert’s?
Die Gesichtsbehandlung besteht insgesamt aus fünf Schritten: zunächst werden die abgestorbenen Hautschüppchen mit einer Art Staubsauger (wie bei einer Microdermabrasion) abgetragen. Daraufhin folgt ein Säurepeeling, welches die Ablagerungen unter der Haut aufweicht und diese somit im nächsten Schritt besser entfernt werden können. Das passiert durch eine Art Vakuum, das die Ablagerungen und Unreinheiten der Haut regelrecht heraus zieht. Dann wird die Haut ordentlich mit Antioxidantien, Vitaminen, Mineralien und Hyaluronsäure versorgt und anschließend mit LED-Rotlicht beruhigt, um die Kollagenbildung noch etwas anzukurbeln. Zum Abschluss wird eine beruhigende Pflege einmassiert. Das Ergebnis: ein natürlicher Glow, ganz ohne Highlighter und Co.
Für wen ist dieses Tweakment geeignet?
Ein Hydra Facial ist für jeden Hauttypen geeignet.
Was kostet’s?
Je nach Kosmetikstudio oder Dermatologen, um circa 130 Euro.
IPL – für einen ebenmässigen Teint
Was ist es und wie funktioniert’s?
Die meisten von Euch kennen IPL (‚intensiv pulsierendes Licht‘) wahrscheinlich eher von der dauerhaften Haarentfernung als bei Gesichtsbehandlungen. Zu Unrecht, denn die Lichttherapie ist besonders effektiv gegen Pigmentstörungen. Seien es hormonell-, alters- oder sonnenbedingte Schäden an der Haut – diese Methode entfernt sie effektiv und meist auch dauerhaft. Und so funktioniert’s: die Altersflecken verdunkeln sich zunächst, werden dann aber nach ein paar Behandlungen von der Haut abgestoßen, so dass die darunter liegende unverfärbte Haut nachwachsen kann. Das Endergebnis sieht man nach etwa vier Monaten, der Effekt kann mehrere Jahre anhalten.
Für wen ist dieses Tweakment geeignet?
Für alle, die unter Pigmentstörungen und/oder einem unebenmäßigen Teint leiden.
Was kostet’s?
Je nach Dermatologe, ab circa 150 Euro pro Sitzung.
MESOTHERAPIE – für ein „strafferes“ Hautbild
Was ist es und wie funktioniert’s?
Bei dieser Behandlung werden mit Hilfe von Injektionen Wirkstoffe wie Vitamine, Mineralien, Aminosäuren, Antioxidantien oder Hyaluronsäure unter die Haut gebracht. Klingt schmerzhaft, ist es aber nicht, denn die verwendeten Nadeln sind extrem dünn und die Injektionen daher kaum spürbar (eine Betäubung ist nicht nötig). Sinn und Zweck der Mesotherapie ist es, die Kollagenbildung zu stimulieren und dadurch ein jüngeres und ebenmässigeres Hautbild zu erzeugen. Für ein optimales Ergebnis sollte man die Anwendung wiederholen (je nach Hautbild bis zu drei Anwendungen im Abstand von zwei bis vier Wochen) und kurz nach der Behandlung nicht in die Sonne gehen sowie mindestens zwölf Stunden keine Cremes verwenden.
Für wen ist dieses Tweakment geeignet?
Eigentlich für alle, die ihre Poren verfeinern, Falten minimieren und einfach frischer aussehen möchten.
Was kostet’s?
Je nach Dermatologen und Wirkstoffcocktail ab ca. 200 Euro.
MICRO NEEDLING – für die Hauterneuerung
Was ist es und wie funktioniert’s?
Beim Microneedling wird die Haut mit einem sogenannten „Dermaroller“ behandelt. Dieser Roller ist mit sehr feinen, kleinen Nadeln besetzt und wird über die oberste Hautschicht gerollt. Durch das Einstechen in der Nadeln werden in der Haut Rezeptoren gereizt, welche wiederum Wachstumsfaktoren triggern. Diese Wachstumsfaktoren regen die Neuproduktion von Kollagen sowie von Hyaluronsäure im Bindegewebe an. Zudem kommen, wie bei der Mesotherapie, Wirkstoffe in Form von Seren zum Einsatz, die das Ergebnis noch weiter optimieren sollen. Da die Einstiche als schmerzhaft empfunden werden können, kann man bei Bedarf vor der Behandlung eine Betäubungssalbe auftragen. Nach dem Treatment gilt es auf einen hohen Sonnenschutz und eine milde, parfümfreie Pflege zu setzen. Übrigens: Microneedling gibt es mit geringer Nadellänge auch für zuhause (meinen 360°-Guide dazu findet ihr hier), ab einer gewissen Nadellänge wird eine Behandlung aber nur von geschultem Personal bzw. einem Dermatologen durchgeführt.
Für wen ist dieses Tweakment geeignet?
Microneedling ist bei kleinen, störenden Fältchen aber zum Beispiel auch für die Bekämpfung von Narben optimal.
Was kostet’s?
Je nach Dermatologen, ab ca. 250 Euro.
BE WEI FACE – gegen Fältchen
Was ist es und wie funktioniert’s?
Dieses Verfahren arbeitet mit Radiofrequenzen, die direkt in die Haut eindringen. Zunächst wird ein kühlendes Gel aufgetragen. Dann kommt das plattenförmige Radiofrequenz-Gerät zum Einsatz: in kreisenden Bewegungen wird es langsam über die Haut geführt. Die leichte und gezielte Erwärmung des Bindegewebes versetzt die Zellen in Schwingung und aktiviert so die Stoffwechselvorgänge. Das Ergebnis? Schon nach der ersten Sitzung sollen Resultate sichtbar sein, das optimale Ergebnis erhält man allerdings erst nach vier bis sechs Behandlungen.
Für wen ist dieses Tweakment geeignet?
Besonders geeignet für Augenfalten und Knitterfältchen, aber auch für Tränensäcke und einer erschlafften Kinnkontur.
Was kostet’s?
Je nach Dermatologe oder Kosmetikstudio, pro Behandlung ab 99 Euro.