Wie viele von euch können sich noch an meine platinblonde Mähne erinnern? Für mich liegt mein Blondie-Dasein schon so weit zurück, dass es mir vorkommt als wären seitdem schon Jahre ins Land gestrichen. Das einzige, was mich immer wieder zurückgebeamt hat, waren meine super kaputten Spitzen, die meine Haare wie Trockenstroh wirken haben lassen und ihnen völlig den Schwung genommen haben, den die gesunden Ansätze ihnen eigentlich schenken. Zeit meine Altlasten loszuwerden. Für einen Schnitt war ich bei Thomas Kemper in München.
Ihr müsst euch das so vorstellen: die erste bzw. obere Hälfte meiner Haare sind die Guten. Sie sind ungefärbt, voller Glanz und superstark. Da bricht nichts ab, da fühlt sich jedes Haar topgesund an – auch wenn ich ’nur‘ Shampoo benutze. Kommen Masken, Leave-in Sprays und Pflegepower ins Spiel, erreicht das ganze nochmal ein anderes Glanz-Level. Sie sind einfach völlig unberührt, da ich sie seit meinem Wechsel von blond auf braun so gut es ging vor allem Schädlichen verschont habe.
Doch da ist dann auch noch die untere bzw. kaputte Hälfte. Das sind die Haare, die schonmal blond waren. Heißt logischerweise, dass sie schon mehrmals mit Wasserstoffperoxid in Berührung gekommen sind, die ein oder andere Begegnung mit dem Lockenstab hatten und bestimmt schon vier verschiedene Tönungen miterleben durften. Dass die sich also wie Stroh anfühlen und mindestens genauso übel aussehen, ist vollkommen nachvollziehbar. Da helfen auch keine Masken oder Öle mehr – das stumpfe Zeug muss ab.
Aber so muss es ja nicht bleiben. Und das will ich auch nicht. Wozu gibt’s tolle Friseure, die einem binnen 30 Minuten mit Schere und Föhn ein neues Lebensgefühl verpassen, hm?! Und ihr wisst ja: wenn man entscheidet, dass man zum Friseur möchte, dann wird wild entschlossen zum Hörer gegriffen, voller Elan die Nummer gewählt und wenn nicht morgen Mittag noch der heiß begehrte Mittagspausen-Termin frei ist, will man am liebsten Amok laufen. Ewiges Hinfiebern auf Friseurtermine kann ich nicht brauchen. Wie gut, dass mir das erspart geblieben ist. Denn Thomas Kemper hatte gleich am nächsten Tag Zeit für mich.
Der Salon liegt praktisch mitten in der Innenstadt im Graf Arco Palais (Finkenstr. 5-7), gleich ums Eck vom Odeonsplatz und in direkter Nachbarschaft des vor kurzem umgezogenen Schwittenberg Ladens und des neue Aesop Stores. Die Location ist ganz nach meinem Geschmack: clean, hell, sanierter Altbau. Kein großer Schnickschnack, dafür Gala’s, Bunte’s und InStyle’s en masse, nette Friseure und eine entspannte Atmosphäre.
Nach dem Haare waschen darf ich auf einem der schwarzen Stühle bei Niko Platz nehmen. Meine Ansage: Blond, kaputte Spitzen, bitte ab, aber nur so viel wie nötig, da ich sie gerne wachsen lassen möchte. Seine Ansage: machen wir. Gut, die Kommunikation stimmt schon mal. Wenn ich nämlich eines gar nicht haben kann, sind freche Frisurenvorschläge von Friseuren, die offensichtlich einen völlig anderen Geschmack haben als ich. Viel zu oft habe ich den Vorschlag „einen kessen Stufenschnitt“ oder „nur so ein bisschen Pony“ schon gehört. Da fall ich nicht mehr drauf rein und verlasse dann unzufrieden und mit 00er-Jahre-Stufencut den Salon. Nein, das mach ich nicht mehr. Aber darüber muss ich mir hier auch keine Sorgen machen. Niko hat ne blonde Surfermatte, ist ein Ur-Münchner und so gut informiert, dass ich eigentlich nichts sagen muss. Er hat verstanden, dass ich nicht der Typ bin, der jeden Morgen die Haare über die Rundbürste föhnt und mit Haarspray fixiert, sodass tagsüber auch ja kein Härchen seinen Platz verlässt. Der Schnitt muss am Ende ohne Styling auskommen und die herauswachsenden Fransen müssen hinters Ohr passen. Und was soll ich sagen: genau so ist es geworden.
Ich bin super zufrieden. Der Schnitt ist tiptop. Wenn ich sie Luft trocknen lasse, fallen sie super schön und leicht zottelig. Wenn ich einen Half-Bun oder Dutt trage, reichen die Strähnen bis zum Haargummi. Niko hat genauso viel abgeschnitten, dass meine Haare neuen Schwung bekommen haben, wieder glänzen können und ich mich total wohl damit fühle. Siehste, geht doch auch ohne Pony und freche Stufen!
Mein Besuch bei Thomas Kemper war nicht nur herrlich spontan (eine wahre Seltenheit, wie ich finde!), sondern ich bin auch wirklich total überrascht von der entspannten Stimmung im Salon und der coolen Location. Meine tot gebleachten Spitzen, die kein Treatment dieser Welt mehr hätte retten können, hab ich im Laden gelassen und kann mich darauf verlassen, dass ich meine Haare morgens mit ein paar wenigen Handgriffen in Form bringen kann. Und das wichtigste an der ganzen Sache: das überzeugende Ergebnis! Ich komme wieder – definitiv.
THOMAS KEMPER
Graf Arco Palais
Finkenstr. 5-7
D-80333 München
ÖFFNUNGSZEITEN
Mo 09:00 – 15:00 Uhr
Di-Fr 09:00 – 19:00 Uhr
Sa 09:00 – 15:00 Uhr
Credit: PR, The Original Copy
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Hihi, mit diesem Fotos gehe ich nun morgen zum Friseur (-;
Der neue Schnitt sieht klasse aus und steht Dir ausgezeichnet!
Toll. das freut mich :*