Wie wenn der Deckel auf den Topf passt, dann merkt man das meistens ziemlich schnell. Ein Ding gesehen, reingeschlüpft und der viel gesuchte ‚perfect fit‘ ist sofort zu spüren. Wenn etwas passt, sei es größen- wie geschmackstechnisch, merkt man das binnen Sekunden. Das kann eine High Waist Skinny Jeans sein, die endlich mal keine Falte im Schritt wirft. Oder die Farbe des Foundation Testers, die ganz unverhofft den eigenen Farbtyp matcht. Es kann aber auch der eine Duft sein, der eine sonst nicht so duftverrückte Nase auf einmal abhängig macht. Und den, ja den hab ich zufällig gefunden. Es ist Liebe auf den ersten Duftmoment: ich & N°6 der Platinum Bar.
Ich will ehrlich zu euch sein: ich bin nicht losgezogen, um mir einen neuen Lieblingsdutft zu suchen. Ich bin sowieso nicht der große Duftmensch, was euch vielleicht am Rande schon aufgefallen ist. Ich male mich lieber an. Lacke, Stifte, Nuancen –das ist eher mein Ding. Anmalen und direkt einen Unterschied sehen. Dabei muss es nicht immer total dramatisch sein oder mit explosiven Farben zu tun haben. Manchmal macht es ein kleiner Unterschied hier und da und ein Look ist anders, funktioniert aber für mich perfekt.
Ähnlich ist es mit mir und Düften. Oft rieche ich daran, denke mir: oh, lecker. In der nächsten Sekunde kommt jemand und meint: hat hier jemand ‚Oma‘ versprüht? Und ich denke: oh Gott, stimmt. Hier riecht es total nach Oma. Ich weiß nicht, ob ich von mir selbst behaupten würde, dass ich geruchsblöd bin, aber leicht eingeschränkt mit Sicherheit.
Ich kann auch schlecht abschätzen, ob ein Duft auf meiner Haut nun ach so viel anders duftet als in der Luft zerstäubt. Ich gehe meist nach Gefühl. Das kann dann eben von mega-ultra-galaktisch-gut zu wäh-wer-will-denn-bitte-so-riechen schwanken. Im Grunde ist dabei auch überhaupt nichts auszusetzen. Nur findet man so natürlich keinen Duft, den man immer tragen möchte. Heute so, morgen so, da kommt ja kein Duft mit.
Außer einer.
Und der hält seit mehreren
Wochen hartnäckig daran fest.
Es ist die N°6 der Platinum Bar im Münchner Oberpollinger. die ist irgendwann diesen Sommer per Pressepost in mein Büro geflattert. Ein rosegoldener Flakon, semitransparent. Schlicht verpackt, so wie ich das mag.
Erst habe ich einmal, dann zweimal, dann gleich drei, vier, fünfmal gesprüht. Ich konnte gar nicht glauben, wie herrlich geil das duftet. Weich, aber wenig Vanille. Individuell, mit etwas Frische. Jetzt weiß ich:
Der frische Einstieg in die N°6 besteht aus Mandarine, Bergamotte, Grapefruit und Aprikose. Das blumige Herz besteht aus Mandelblüten, Tuberose, Jasmin und Veilchen, die Basisnoten aus Zedernholz, Kaschmir, Sandelholz und Vanille.
Die Kombination ist voll und ganz meins. Ihr habt’s vielleicht gemerkt: ich bin ganz verknallt. Und das ganz unverhofft. Per Post, sozusagen. Egal ob morgens oder abends, ob grumpy oder mega happy: N°6 passt immer.
Den Hersteller „Platinum Bar“ kannte ich bis dato nicht. Kein Wunder, denn das Konzept ist noch ganz frisch. Auf der Luxus-Beautyfläche des Münchner Oberpollinger gibt es seit diesem Sommer ein neues Duft-Konzept: die Platinum Bar. Hier kann man 40 verschiedene Düfte erduften, entdecken und fühlen. Gemeinsam mit dem aus Grasse stammenden Dufthaus ROBERTET entstanden diese 40 Kompositionen, die man sich je nach Wunsch in verschieden große Fläschchen abfüllen lassen kann. Luxurisös und exklusiv heißt hier aber nicht gleich teuer. Den 50ml Flakon meiner heiss geliebten N°6 gibt’s für 99€, die 10ml Variante für ca. 30 €. Das geht und ist hinsichtlich der extrem langen Verweildauer des Dufts auch ein fairer Preis. Ich tränke mich all morgentlich in einer Parfumwabe, die Flasche beinhaltet aber gut noch 85 %.
Da bleibt noch genug, um bis
nächstes Jahr nach Sechs
zu riechen.
Und übrigens: Parfümeurin Karine Vinchon-Spehner, welche den Duft für die Platinum Bar kreiert hat und unter anderem Düfte für Amouage und By Terry verantwortet hat, hat sich von einer freiheitsliebenden Frau inspirieren lassen. Kann ich ganz gut mit leben.
Wer in München unterwegs ist oder Lust hat, sich durch alle 40 Nuancen zu riechen: hier alle Infos im Überblick: