PINSELGUIDE, Teil N°3: wie reinige ich Pinsel richtig?

Es führen vermutlich viele Wege zu einem sauberen Pinsel, da bin ich mir sicher. Ich habe circa fünf davon in den letzten Jahren ausprobiert und habe am Ende eine Lösung für mich gefunden, die zum einen kostenfreundlich ist und zum anderen die Qualität meiner Make-up Pinsel gewahrt. Gerade letzteres ist von größter Bedeutung, denn all die fürsorgliche Reinigung bringt ja nichts, wenn am Ende die Haare ausfallen. Im Rahmen meines großen Pinselguides, von dem Teil N°1 (welcher Pinsel ist überhaupt für was?) und Teil N°2 (Material & Qualität – was macht einen guten Pinsel aus?) schon online sind, kommt nun heute die dritte Folge, die sich komplett dem Thema Reinigung widmet. Wie reinige ich Make-up Pinsel richtig? Hier kommt die Aufklärung!

© unsplash

Eine Sache ist glasklar: je öfter und gründlicher ihr eure Make-up Pinsel reinigt, desto länger bleiben sie Euch erhalten und umso schöner wird das Finish des jeweiligen Produkts, das ihr damit auftragt. Gerade bei allen großflächigeren Pinseln, mit denen ihr Foundation & Co. auftragt, kann eine fehlende Reinigung dazu führen, dass ihr Bakterien, Schmutz, Talg und Hautschüppchen auf der Haut verteilt und ihr durch verunreinigte Pinsel tatsächlich schlechtere Haut bekommt. Und mit ’schlechter‘ meine ich tatsächlich Pickel, Hautunreinheiten und im schlimmsten Fall verteilt ihr damit auch Hautkrankheiten. Denn alles, was sich einmal im Pinsel befindet, bleibt dort so lange bis ihr es entweder auf eurer Haut verteilt oder gründlich auswascht. Im Gespräch mit euch, also anderen Beautyinteressierten, stelle ich immer wieder fest, dass eine fehlende Reinigung oftmals der Grund dafür ist, dass a) die Haut verrückt spielt und kein Pflegeprodukt so richtig wirken kann. Und b) dass die Finishes eurer teuer bezahlten Make-up Produkte nicht das hergeben, was sie (oder ich euch in meiner Insta-Story) versprochen haben. Der Grund hierfür ist oft der Pinsel, der total verunreinigt ist und Pigmente oder Puderkonsistenzen nicht so verteilen kann  wie er sin sauberem Zustand könnte.

Ein häufiges und gründliches Reinigen der Make-up Pinsel ist also für dreierlei Sachen gut: für eure Haut, für die Haltbarkeit eures Make-up Pinsels und auch für das beste Finish eurer Make-Up Produkte!

Ich fahre gut damit, meine Pinsel einmal pro Monat gründlich zu reinigen. Und damit meine ich mit Wasser und Seife. Mehr schaffe ich zeitlich nicht und bin ich ehrlicherweise auch zu faul zu. Wenn ich aber weiß, das ich einmal im Monat an  den Spültisch muss, klappt das ganz gut. Natürlich ist das auch eine Frage des Umfangs eurer Pinsel. Wenn ihr lediglich mit 5 Pinseln arbeitet, solltet ihr die spätestens alle zwei Wochen gründlich auswaschen. Wer aber wie ich eine kleine Douglas Filiale an Pinseln im Bad stehen hat, der reinigt einmal im Monat, da sich die Nutzung ja auf mehrere Exemplare verteilt.

Ich für mich habe in den letzten zwei Jahren zwei Verfahren gefunden, mit denen ich entweder schnell und nur oberflächig oder aber mit mehr Zeiteinsatz dafür aber super gründlich meine Pinsel reinigen kann. Mit beiden Varianten, also mit der Schnellvariante und der Tiefenreinigung, bin ich nach diversen Versuchen extrem gut gefahren. Auch meine ältesten Pinsel, ein Bobbi Brown Set von 2011, laufen heute dank dieser Techniken noch in Höchstform auf. Natürlich gibt es neben meinen Techniken noch andere Möglichkeiten und Tipps, die ich von Euch bekommen habe, die ich allerdings noch nie getestet habe und Euch somit unten als Tipps aufgelistet habe. Meine zwei Varianten sind also in real life geprüft, die zusammengefassten Tipps gebe ich Euch als Optionen an die Hand. So habt ihr die Wahl, falls eine meiner Techniken Euch zu aufwändig oder teuer sein sollt.

Okay, genug gequasselt – legen wir los!

Variante N°1 – die Schnellreinigung von Make-Up Pinseln.

Bei der Schnellreinigung von Make-up Pinseln verwende ich nie Wasser, denn der Trockenprozess würde viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Stattdessen setze ich auf den sogenannten ColorSwitch (meinen Artikel dazu findet ihr hier). Dahinter verbirgt sich eine kleine, kreisrunde Dose mit integriertem Schwamm. Entdeckt habe ich dieses Tool for circa fünf Jahren auf einem amerikanischen Beautyblog und musste es mir damals noch über Umwege aus den USA bestellen. Heute gibt es zig Varianten auf dem deutschen Markt und am Ende sind alle gleich simple: in einer Dose verpackt befindet sich ein robuster, grobmaschiger Schwamm, der Farbpigmente, Puder und auch Glitzer sammelt wenn man mit dem Pinsel darüber streicht. Ursprünglich wurden diese praktischen Schwämmchen eigentlich dazu benutzt, schnell zwischen zwei Lidschattenfarben hin und her zuswitchen. War gerade noch sattes Gelb auf dem Make-up Pinsel, so kann er Sekunden später schon super sauber sein und ein leuchtendes Blau aufnehmen. Die Farben kommen sich so nicht mehr in die Quere oder müssen auf dem Handrücken oder einem Kleenex ausgependelt werden.

 

Die praktische Box hat allerdings inzwischen auch viele Freude fürs schnelle Pinselreinigen gefunden. Denn natürlich lässt sich mit nur einem Pinsel so nicht nur zwischen Farben hin und her hüfen, sondern ein Pinsel auch super einfach und unkompliziert reinigen. Kein Wasser, keine Seife und kein Trocknen. Stattdessen dreht man mit dem Pinsel einfach zwei, drei Runden über den Schwamm und schon ist er sauber und wieder einsatzbereit. Einfacher wird’s wirklich nicht. Ich würde behaupten: am Ende ist es total egal, auf welchen Color Switch ihr setzt, Hauptsache ihr habt fürs schnelle Abnehmen von farbigem Lidschatten oder anderen Pudertexturen schnell einen ColorSwitch zur Hand. Das einzige, was so ein Döschen übrigens nicht kann, ist flüssige Texturen aufnehmen. Foundation und Gloss-Pinsel müsst ihr also weiterhin von Hand ausspülen, aber sonst kann er alles!

Variante N°2 – die Tiefenreingung von Make-Up Pinseln.

Für diese Variante der Pinselreinigung solltet ihr etwas mehr Zeit mitbringen, denn ein gründliches ausspülen von Make-up Pinseln dauert. Bis ich jeden Pinsel wirklich so lange ausgespült habe, dass wirklich gar kein Farbpigment mehr ausgespült wird, dauert manchmal schon zwei, drei Stunden. Daher mache ich das oft Sonntags, lege dann einen guten Podcast auf und verfalle so in meinem Bad in eine Art Meditationszustand biem Pinsel reinigen. Für die Tiefenreinigung braucht es am Ende aber eigentlich nur 3 Dinge: lauwarmes Wasser, eine gute Seife und entweder die ‚Pinselreinigungsplatte‘ von Real Techniques (ca. 20 €) oder den ‚Cleaning Glove‘ von SIGMA (ca. 32 €). Die ‚Platte‘ von Real Techniques ist meine Empfehlung für alle, die nur zwei Hand voll Pinsel besitzen, da die poppige Beschichtung hierfür vollkommen ausreicht. Allen anderen würde ich den Handschuh von Sigma empfehlen, der für jede Pinselgröße die richtige Noppung parat hält. Und wer wirklich nur ein oder zwei Pinsel hat, der kann zum kleineren ‚Brush Cleaning Pad‘ von Douglas (ca. 8 €) oder der Mini-Version ‚I Love My Brushes Cleansing Tool‘ von Essence (ca. 3 €) greifen. Am Ende muss die Größe für euren Einsatz einfach passen, denn die Funktion ist bei allen die gleiche: die lösen durch Widerstand den Schmutz aus den Make-up Pinselhärchen.


 

© unsplash

How to:

Zu allererst feuchte ich meine Pinsel mit lauwarmen Wasser an. Hierfür halte ich sie bis kurz vor der Klebestelle, also dem Übergang von Pinselkopf zum Griff, unter fließendes, lauwarmes Wasser. Sind alle Härchen gut benetzt, gebe ich etwas Seife oder Pinselreiniger (Empfehlungen folgen gleich) auf meine Pinselreinigungsplatte und ‚rubbel‘ mit sanftem Druck den Reiniger in den Pinsel. So lösen sich relativ schnell die Pigmente und Texturen, die isch in den Härchen befinden. So befreie ich jeden Pinsel circa 10-15 Sekunden von Schmutz, Talg und Make-Up, halte ihn dann nochmal unter fließendes, warmes Wasser, um die Seife vollständig zu lösen und auszuspülen, wringe die Härchen dann aus oder drücke die überschüssige Feuchtigkeit in einem alten Handtuch aus und lege den Pinsel mit den Härchen über eine Kante. So gelangt weder Feuchtigkeit in die Klebestelle oder den Griff, noch werden die Härchen verformt. Einen Spezialtrick für das in Form halten der Härchen mit einer Schicht Klopapier findet ihr übrigens in diesem Video von  meiner lieben Kollegin Hatice Schmidt.

Pinselreiniger, Seifen & Co.

Mit was reinigst du deine Pinsel? Die Frage habe ich ungefähr schon 100 Mal gestellt bekommen und habe darauf eine ziemlich klar Antwort: mit dem ‚Brush Cleansing Gel‘ von Real Techniques (ca. 10 €). Nach Versuchen mit dem ‚Brush Cleanser‘ von MAC (ca. 21 €) oder auch verschiedenen Shampoos und Seifen bin ich mit dieser Gel-Textur wirklich sehr glücklich. Sie reinigt richtig gut, ist einfach zu dosieren und schäumt ordentlich auf, lässt sich easypeasy ausspülen und hält ewig. Hinzu kommt ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis. Ich kombiniere das Gel gerne mit dem automatischen ‚Brush Cleanser‘ von Primark (ca. 8 €), der leider inzwischen aus dem Sortiment genommen wurde. Aber: es gibt exakt das gleiche Produkt inzwischen auch bei Douglas, nur eben für 40€ und von StylePro. Das selbstdrehende Tool kommt mit diversen Aufsätzen für verschiedene Pinselgriffstärken, das den Pinsel in einem kleinen Topf mit Wasser und Seife schleudert und nach dem Ausspülen auch trocken wirbelt. Auch wenn es albern aussieht oder sich etwas übertrieben anhört – das Tool erleichtert mir meine Arbeit extrem, vor allem wenn mal wieder alle 200 Pinsel gereinigt werden müssen.

Also: Cleansing Gel + elektrischer Brush Cleanser = meine perfekte Kombi!

Am Ende sind vor allem 3 Punkte beim Make-up Pinsel reinigen wichtig:

  1. Der Griff bzw. die Klebestelle, wo Härchen und Griff miteinander verklebt wurden, sollte niemals nass werden!
  2. Die Härchen niemals einweichen, sondern benässen und dann direkt mit Seife und Wasser gründlich ausspülen. Auswringen und zum Trocknen über eine Kante legen.
  3. Routine, Mädels! Reinigt eure Make-up Pinsel spätestens alle paar Wochen – je nach Benutzung und Menge der Produkte, die ihr damit auftragt. Saubere Make-up Pinsel sind das A & O für gute Haut und das bestmögliche Finish eurer dekorativen Produkte.

Und noch zum Material:

Echthaar-Pinsel. Mit feinen Echthaar-Pinseln tragt ihr wahrscheinlich Puder oder Rouge auf. Die zarten Haare von Ziege, Iltis oder Wiesel sollten gar nicht mit Reinigern in Berührung kommen: zu schnell würden die feinen Härchen verloren gehen oder abbrechen. Stattdessen klopft ihr den Pinsel nur vorsichtig am Waschbeckenrand aus. Alle sechs Monate kann man hier auch zu etwas Kokosöl greifen und dies 48 Stunden lang einwirken lassen. Das pflegt und hält die Härchen bei Laune.

Synthetik-Pinsel: Kosmetikpinsel aus synthetischen Materialien sind für Allergiker geeignet und lassen sich oft wesentlich besser reinigen. Ihr könnt sie ganz einfach mit dafür vorgesehenen Brush Cleansern, Babyshampoo oder auch Seife waschen – Hauptsache das Mittel löst die Pigmente gut heraus. Wie gut das beim jeweiligen Pinsel funktioniert, seht ihr beim Reinigen und müsst ihr einfach ganz nach der  Trial & Error Methode herausfinden.

Widerstandsfähige Pinsel wie Augenbrauenbürstchen aus Borsten von Haus- oder Wildschweinen sind recht kräftig und vertragen andere Reinigungsmittel als die feineren Modelle. Sie sind lange haltbar und können auch von Fett gereinigt werden. Das geht indem man die Pinselhaare unter fließendem Wasser abspült. Danach etwas mildes Spülmittel auf die Handfläche geben und den Pinselkopf damit aufschäumen. Gründlich ausspülen, fertig.

Gesammelte Tipps & Tricks, die ich noch probieren möchte:

Ihr habt mir auf meinen Instagram-Aufruf hin viele eurer Tipps zukommen lassen. Die habe ich plus anderer Tipps, die ich so im Internet gefunden habe, hier mal für Euch aufgelistet. Vielleicht hat die ein oder andere von Euch einen dieser Tipps schon einmal ausprobiert? Dann schreibt mir gerne oder probiert’s mal aus. Make-up Pinsel mit

© unsplash
Alle genannten Produkte sind ohne Bezahlung und aufgrund meiner persönlichen Überzeugung des Produkt integriert. Auch freiwillige Marken- oder Produktnennungen gelten aktuell als werbliche Inhalte, die per Gesetz zu kennzeichnen sind. Im Text befinden sich neben Markennennungen auch Affiliate Links, über deren Verkauf eine Provision an mich ausgeschüttet wird. Solltest du diese nicht nutzen wollen, bitte ich dich die Shops direkt aufzusuchen und deine Cookies zu löschen. © theOC, unsplash