Achseln? Schwieriges Thema – dabei gibt’s doch eigentlich #NichtsZuVerstecken

Behaarung, Narben, Pigmentflecken, Dehnungsstreifen, Schweiß, Sommersprossen, Hautkrankheiten. Ich bin mir sicher, mit mindestens einem dieser Beautythemen hat sich jede von uns schon einmal intensiver befasst. Es ist nicht allzu lange her, dass ich auf theoc.de einen Artikel über meine Dehnungsstreifen geschrieben habe, der bei euch sehr viel Anklang gefunden hat. Die Resonanz war eindeutig: wir alle haben Schönheitsmakel oder Körperzonen, mit denen wir nicht ganz zufrieden sind. Oder noch viel schlimmer: für die wir uns schämen. Eigentlich unverständlich, denn ändern können wir nur selten etwas. Ich habe schon öfter betont, dass ich meinen persönlichen Weg gefunden habe mit unschönen Stellen umzugehen und freue mich daher umso mehr, dass ich nun Teil der Dove Kampagne #NichtsZuVerstecken sein darf. Die dreht sich rund um das Thema Achseln und will ein klares Zeichen setzen, dass Frauen sich selbst und ihren Körper lieben sollen. Dove meint: „Achseln zu zeigen ist absolut okay! Frauen sollten sie lieben und pflegen – und ansonsten mit ihnen machen, was sie wollen.“ Absolut richtig, finde ich. Ich habe auch längere Zeit ein Problem mit meinen Achseln gehabt (hört sich komisch an, is aber so) und habe euch mal ein paar Gedanken zu dem Thema runtergeschrieben.

Als Dove mich anrief und mich gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, Teil der #NichtsZuVerstecken Kampagne zu werden, war für mich gleich klar: ja, ich will! Bei Bodythemen bin ich immer gleich mit am Start. Meine eigene Körpergeschichte hat schon so viele Hochs und Tiefs erlebt und beinahe alle  vorstellbaren Facetten gezeigt, dass ich gleich dafür zu begeistern war. Wenn ich zurück blicke ist mein Körper, also meinen Kopf mal ausgenommen, wahrscheinlich der Part, der mich in meinem Leben am meisten beschäftigt hat. Jede von uns ist da anders. Manche beschäftigen sich immerfort mit ihren zu lockigen Haaren, ihren zu schmalen Lippen, ‚blöden‘ wiederkehrenden Sommersprossen. Bei mir war es nichts davon, sondern eher das große Ganze. Als Kind war ich normal gewichtig, als Teenager bin ich Stück für Stück aufgegangen wie eine Dampfnudel, um dann mit Anfang 20 den kompletten Rappel zu bekommen und Jahr für Jahr durch gesunde Ernährung und mit viel Sport wieder abzunehmen. Meine Haare? Waren für mich noch nie ein Problem. Mein Gesicht? Liebe ich schon immer. Es waren eher die Speckrollen am Bauch, die zu dicken Oberschenke. Sommersprossen, Locken & Co. habe ich nicht, dafür aber einen Körper, der auf jeden Fall eine Geschichte zu erzählen hat.

Die vielen unterschiedlichen Phasen in meinem Leben haben, wie hier schon einmal beschrieben, Narben hinterlassen. So bin ich an Oberschenkeln und Bauch ein gestreiftes Hörnchen. Und werde das auch für immer bleiben. Aber who cares? Niemand, ehrlicherweise. Wenn dann ich selbst. Laut diversen Studien, die ich hier und da angelesen habe, sehen Männer Dehnungsstreifen zum Beispiel gar nicht wirklich. Sie sehen einfach nur Arsch. Brüste. Bauch. Ob da nun ein paar hellere Streifen kreuz oder quer verlaufen, ist ihnen anscheinend total wurschd.

Darüberhinaus: habt ihr schon einmal eine Freundin erzählen hören: „Du, mein Freund hat neulich was total Beleidigendes zu mir gesagt. ‚Iiiih, du hast da total hässliche Streifen am Bauch.‘ Kannst du dir das vorstellen!?“ ÄÄhhhmmm, nein kann ich nicht! Und ich glaube auch, dass so eine Situation noch nie wirklich stattgefunden hat. Am Ende sind es wie immer wir selbst, die sich ordentlich unter Druck setzen, zu 100% perfekt sein zu wollen und uns an Dingen aufhalten, die wir sowieso nicht ändern können.

Spule ich in meinem Kopf ein paar Jahre zurück, muss ich gestehen, dass es mir eine Zeit lang auch so ging. Die frisch geplatzte Haut ziert unschön meine Taille und meine Oberarme hatten ein Ausmaß angenommen, das ich mir heute gar nicht mehr richtig vorstellen kann. Auch hier zierten auf einmal kleine weiße Strichchen die Arminnenseite und unangenehme Rasierpickelchen kamen zum Vorschein, sobald ich den ersten Schritt aus der Dusche machte. Während die Taille ja meist mit Klamotten bedeckt ist, ist der Arm bzw. die Achsel da ein ganz anderes Thema. Spätestens wenn das Thermometer an der 20°C Marke kratzt, wird es Zeit für ärmellose Tops, Hängekleidchen oder – wer besonders wagemutig ist – trägerlose Oberteile. Damals hätte ich ohne Ärmel niemals den Arm in der Öffentlichkeit gehoben. Unschön fand ich meine Achseln, irgendwie fast schon ekelig. Dass auch meine Achsel eigentlich niemand interessiert, ist mir damals nicht in den Sinn gekommen.

Was ich damals überhaupt nicht verstanden hatte, war folgender Gedanke: anstatt meine Achseln zu verstecken und sie mit Stoff zu verstecken, hätte ich sie mal liebevoller behandeln und pflegen sollen. Denn: tut man das nicht, entsteht relativ schnell eine dunkle Färbung im Achselbereich, die so schnell nicht wieder weggeht. Die Haut bekommt dann nicht genügend Frischluft, Entzündungen durch das Rasieren können nur langsam abheilen und irgendwie macht es alles doch nur schlimmer. So war es zumindest bei mir. Ich habe mich wirklich jahrelang geziert, wenn es ums schlichte Arm-Heben geht.

Kennt ihr das, wenn man versucht Dinge zu tun, ohne dass jemand einen dabei bemerkt? Ich hätte da ein Paradebeispiel: in der Öffentlichkeit Selfies schießen! Dieser Akt gehört für mich fast zu Unangenehmsten, das ich in public tun kann und löst in mir regelmäßig ein kurzes, dafür umso intensiveres Schamgefühl aus. Irgendwie bin ich peinlich berührt, wenn mich jemand dabei erwischt, wie ich mich in Szene setze und in mein IPhone smize. Tja, was heute Selfies sind, waren früher freie Achseln. In einem hochtemperaturigen Sommer kann so ein ‚Achsel-Check‘ nämlich schon mal bizarre Züge annehmen. Kurz nach links und rechts geschaut. Keiner da. Okay. Arm hoch und kurz alles abgescannt. Sollte doch jemand um die Ecke kommen und mich beim Betrachten meiner Achselhöhle erwischen, wechselte meine Gesichtsfarbe von nude auf feuerrot. Höchst unangenehm, sag ich euch.

Heute sieht das ganz anders aus. Über die Jahre habe ich nicht nur die kleinen Streifen an meinen Armen akzeptiert, sondern gehe auch anders mit meiner ‚alten‘ Problemzone um. Seltsamerweise habe ich erst spät verstanden, dass gerade diese Körperstellen eine besondere Pflege benötigen. Arm runter und Klamotte drüber ist eben nicht wirklich die optimalste Lösung. Die richtige Pflege und ein gutes Körperbewusstsein, das Ausschalten von Hirngespinsten und Scham helfen und sind an der Tagesordnung. Wen jucken schon meine Achseln? Höchstwahrscheinlich nur mich, würde ich mal salopp behaupten.

Die richtige Pflege muss jeder für sich selbst herausfinden. Sehr lange bin ich gut mit Deos in Rollerform gefahren (hähä), heute bevorzuge ich Sprays und Cremes, die mich nicht nur vor unangenehmen Gerüchen beschützen, sondern auch pflegen. Solche Deos mit Pflegeeffekt kommen immer mehr auf den Markt (richtig, Beautyindustrie – wir wollen uns nicht einfach nur Aluminium unter die Arme sprühen!). So steckt im ‚Original Anti-Transpirant Deo-Spray‘ von DOVE (ca. 2 €) zum Beispiel steckt 1⁄4 Pflegecreme. Die Haut kann sich so besser regenerieren und die Achseln bleiben glatt und schön gepflegt.

Abschließend kann ich nur sagen: Ladies, es gibt nicht einen einzigen Grund auf dieser Welt euren Arm nicht zu heben – außer euch selbst! Egal zu welchem Deo ihr am Ende greift, es sei euch gesagt: ich kann heute nur noch mit den Achseln zucken und sagen: ich habe #nichtszuverstecken.

 – in unverblühmter Kooperation mit DOVE
Fotos von Phil Pham