LOVETALK: PRE POO SPRAY rettet dein Liebesleben

Warnung: Der Inhalt dieses Beitrags könnte Illusionen über die Autorin und das gesamte weibliche Geschlecht zerschmettern.

Es ist ein ganz normaler Sonntagabend in einer Frauen-WG. Meine Mitbewohnerin und ich stehen nach einer heißen Dusche, die wir zusammen genossen haben, im Badezimmer und cremen uns gegenseitig ein. Ab und an fassen wir uns kichernd an den Po oder kneifen uns in die Brustwarzen. Dieses an sich schon versaute Szenario in abwaschbarer Umgebung kommt plötzlich zum Höhepunkt, als die Dritte im Bunde, eine dralle Blondine, den Raum betritt. In Slow-Motion bewegt sie sich auf uns zu, bleibt schließlich vor uns stehen, öffnet ihre vollen Lippen und haucht:

„Raus hier. Ich muss kacken.“

Ihr glaubt nicht, dass sich diese Männerfantasie mit abrupten Ende genau so zugetragen hat? Ich räume ein, dass ich im Sinne dieser Steilvorlage den ersten Teil der Story etwas ausgeschmückt habe. Tatsächlich trugen meine Mitbewohnerin und ich bekleckerte Schlafanzüge, dufteten nach Döner, hatten seit zwei Tagen nicht geduscht und putzten und zum ersten Mal an diesem Tag die Zähne, weil wir zuvor im Katerkoma lagen. Ich enttäusche alle Jungs vor dem Bildschirm nur ungerne, indem ich hier einen feuchten Alptraum skizziere, aber der Rest stimmt.

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Meine zweite Mitbewohnerin war das Wochenende über bei ihrem Boy und hatte, eigenen Angaben zufolge, seit über 48 Stunden nicht mehr den Porzellangott angebetet. Sie hatte Druck. Nachdem sie ihren Darm entleert hatte und sich die Schweißtropfen von der Stirn gewischt hatte, konnte sie das erste Mal in zwei Tagen wieder durchatmen. Jeder der schon einmal gedatet hat, wird sich in dieser Erzählung wiedererkennen, denn sehen wir den Tatsachen ins Auge:

nichts tötet die Vibes so, wie der mörderische Gestank des romantischen Dinners vom Vorabend – außer aktuell ein Bierschiss nach der Wiesn.

Dabei ist die Verantwortung es nicht zu verkacken besonders groß, wenn du dem Geschlecht angehörst, das am besten niemals etwas anderes ausscheiden sollte als nach Veilchen riechende Regenbögen.

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Es ist das Natürlichste der Welt. Wir alle tun es (auch wenn Männer das nicht wahrhaben wollen). Trotzdem ist zu lange auf der Toilette zu verschwinden der Liebestöter Nummer Eins. Vor allem am Anfang wünscht man sich in solchen Situationen einen Spaten herbei, mit dem man nicht nur sein olfaktorisches Werk vergraben, sondern ebenfalls ein Loch schaufeln kann, in dessen Unendlichkeit man dann für immer verschwindet. Aber was tun, wenn man nicht die Willensstärke meiner Mitbewohnerin besitzt, vor der ich für ihre körperliche Selbstbeherrschung den Hut ziehe. Nicht nur verrät die Verweildauer hinter verschlossenen Badezimmertüren die eigentliche Aktivität, auch akustische Aspekte spielen eine Rolle. Richtig ins Schwitzen kommt man doch erst, wenn einer von beiden in einer Einzimmerwohnung haust. In diesem Fall ist das Unterfangen von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Das Einzige, was dann helfen kann, ist Klopapier in die Schüssel zu legen, um den Aufprall auf der Wasseroberfläche abzufedern.

Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten. Einem guten Freund von mir ist nämlich das Unaussprechliche passiert: Er verstopfte das Klo. Alleine bei der Vorstellung bekomme ich Beklemmungen. Was dann noch bleibt, ist aus dem Fenster zu springen, in der Dunkelheit zu verschwinden und einen anderen Namen anzunehmen.

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Richtig scheiße ist es natürlich auch, wenn das Bad gar kein Fenster besitzt. In diesem Fall sollte man zwei Dinge vermeiden: tief durchatmen und versuchen mit einem anderen Geruch die Schwaden zu überdecken. Der Mock, so natürlich er sein mag, riecht an sich schon grausam. Noch viel schlimmer wird es jedoch, wenn man in der Panik ein Deo greift oder ein Parfum oder ein nach Zitrus riechendes Raumspray, dessen Odeur man von alleine mit Klo assoziiert. Da bleibt nur noch beten, dass der Partner beim nächsten Betreten der Toilette blau anläuft, ohnmächtig wird und so lange bewusstlos bleibt, bis der Mini-Ventilator in der Wand es geschafft hat einen Luftaustausch durchzuführen. Das kann gefühlt gut und gerne bis zu zwei Tage dauern.

Wie unangenehm es wird, hängt natürlich auch vom Partner ab. Ich kenne Pärchen, die sind seit Jahren zusammen, teilen ihre intimsten Geheimnisse und gehen nicht einmal voreinander pinkeln. Bei meinem Ex und mir kam es gleich zu Anfang ganz dicke. Uns erwischte das Norovirus. Ich sag euch, das schweißt zusammen und bringt jede Scham-Mauer zum einstürzen. Irgendwann danach kam ich mal nach Hause und fand ihn auf der Schüssel mit einem, nicht seinem, Wiener Würstchen in der Hand vor. Wie ich reagiert habe? Ich habe natürlich ohne zu zögern mein Handy rausgeholt und ein Bild gemacht.

Das Bild befindet sich nach all den Jahren immer noch in meinem Besitz und jedes Mal, wenn er mir auf den Sack geht, drohe ich ihm damit, es seiner neuen Freundin zu schicken – hehe.

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Wer nicht so lässig drauf ist, für den habe ich heute ‚Poo-Pourri Before-You-Go Spray‘ (ca. 14 €, über Amazon.de) im Angebot. Dieses Produkt ist die genialste Erfindung. Noch genialer als der Buchdruck und Elektrizität zusammen. In dem kleinen Fläschchen mit floralem Print stecken ätherische Öle, die vor dem Akt in die Toilette gesprüht werden. Hierdurch bildet sich eine Schutzbarriere auf der Wasseroberfläche, die nichts mehr durchlässt. Klingt zu einfach um zu funktionieren, ich weiß. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es das tut. Und im Vergleich zu regulären Raumdüften, verschlimmert es die Situation nicht, sondern rettet eure Sexy Time.

Es ist der Shit.

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Die dazugehörige Kampagne ‚Girls Don’t Poop‘ wurde knapp 40 Millionen Mal auf YouTube geklickt. Mit über 4 Millionen verkauften Fläschchen, hat es so bereits Paaren auf der ganzen Welt geholfen und denen, die noch an eine gemeinsame Zukunft glauben. Hätte meine Mitbewohnerin mich also vor einer Woche gefragt, hätte ich sie vor Bauchschmerzen und Blähungen bewahren können – wie sie wohl dieses Problem gelöst, frage ich mich?