LACHEN ist mein schönstes Accessoire! Meine persönliche Zahn-Story & wie ich meine Zähne pflege

‚Warum hast du so schöne Zähne? Bleachst du? Kannst du mir einen guten Zahnarzt empfehlen?’ Diese Fragen höre ich – zugegebenermaßen sehr gerne – immer wieder. Kollegen, Freundinnen oder auch Fremde interessiert oft, warum meine Zähne so schön weiß sind und was ich alles anstelle, um sie in Topform zu halten. Ich muss gleich vorab gestehen: ich bin von Haus aus mit wirklich tollen Zähnen gesegnet. Nichtsdestotrotz haben meine Zähne auch eine lange Geschichte hinter sich. Lasst sie mich Euch erzählen und Euch ein paar persönliche Tipps für schöne Zähne an die Hand geben.

VIELLEICHT BEGINNEN WIR
EINFACH MAL GANZ VON VORNE.

Ich weiß gar nicht mehr wie alt ich war als ich mein erstes Drahtgestell im Mund trug. Logisch, mit einem Kieferorthopäden als Vater liegt es nahe, dass das relativ zügig passiert. Da wird nicht gewartet, bis eine Zahnspange unausweichlich wird. Da wird gehandelt, wenn auch nur ein Zahn krumm steht. Bei mir war die Ausgangssituation folgende: ich hatte zwar schöne Zähne, aber einen wahren Mäusekiefer. Alle Zähne standen viel zu eng, es war kein Platz. Die Konsequenz: Spangen, Spangen und noch mehr Spangen. Vom Headgear bis zur festen Zahnspange mit Schrauben zum Nachziehen durfte ich alles tragen. Gerade der Headgear hat mir in der Schule richtig viel Freude bereitet. Naja, nicht wirklich. Denn während andere als neuestes It-Piece einen gehäkelten Plastik-Joker am Hals trugen, war es bei mir das Drahtgestell, das mir aus dem Mund wuchs und mit einem feschen Stoffband um den Kopf geschnallt war. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie viel Freude mir meine insgesamt 21 Zahnspangen bereitet haben.

Mit 16 war dann Schluss. Mein Kiefer war um mehrere Millimeter über die Jahre hin vergrößert worden (autsch!), meine Zähne standen kerzengerade in Reih und Glied nebeneinander und alles war strahlend weiß. Letzteres war dem schönen natürlichen Weiß meiner Zähne geschuldet, aber auch einem Päckchen Bleaching Stripes, das mein Vater mir damals aus seiner Praxis mitbrachte. Nachdem ich ihn wochenlang genervt hatte, durfte ich es genau einmal verwenden, dann war Schluss. Seine Worte „Swantje, das machst du genau einmal und nie wieder!“ und den erhobenen Zeigefinger habe ich bis heute bildlich vor meinen Augen. Dieses metaphorische Mahnmal hat mich auch tatsächlich bis heute davon abgehalten, zu mehr künstlichem Weiß zu greifen. Sowieso kann ich heute nicht mehr bleachen, aber dazu gleich mehr. Fein, ich war mit meinen knackigen 16 Jahren also kieferorthopädisch auf dem Gipfel angekommen. Ich schmückte mich mit dem schönsten Lächeln, das man in diesem Alter wohl tragen kann. Doch dann kam Italien.

FRONTZAHN WEG, LÄCHELN AUCH.

In einem Familienurlaub am Gardasee ist es dann passiert, nur kurz nachdem mir die letzte Zahnspange abmontiert worden war. In einem nächtlichen Anflug von jugendlichem Leichtsinn wollte die pubertierende Swantje gemeinsam mit der Cousine raus schleichen und einfach noch ein paar Bierchen auf der Terrasse trinken. Im Dunkeln fiel mir dann meine Decke runter, ich bückte mich und knallte mit den Frontzähnen auf eine Stuhllehne, die ich nicht gesehen hatte. Tschipeng! Mein Kopf kurz vor der Explosion und der Verstand schon in der Notaufnahme rannte ich ins Bad. Ich lächelte dem trüben Spiegelbild im schwachen gelblichen Licht entgegen – und sah einen halben Frontzahn. Gleich nach dem Heulkrampf weckte ich meine Eltern. Überraschung: sie freuten sich ungemein über mein Geschick! Nachdem ich den halben Zahn eingesammelt und in die Hosentasche gesteckt hatte, nahm ich auf der Rückbank unseres VW-Busses Platz und cruiste mit meinen Eltern sechs Stunden durch die Nacht zurück nach Deutschland. Morgens klebte mir ein Zahnarzt-Buddy meines Vaters dann das halbe Stück wieder an. Und auch seine Worte werde ich nie vergessen: „Der Zahn ist durch! Der Nerv war offen und wird dafür sorgen, dass der Zahn über die nächsten Jahre hin abstirbt.“ Fan-tas-tisch! Trotzdem klebten wir den Zahn wieder an, fuhren wieder zurück in den Urlaub und die Sache war vorerst gegessen. Aber wie gesagt: vorerst.

FAKE IT TIL YOU MAKE IT.

In den nächsten Jahren schlug ich mir das exakt gleiche Stück nochmal aus (die Story behalte ich dieses Mal lieber für mich) und der Frontzahn verdunkelte sich zusehends (warum auch ausgerechnet der Frontzahn!?). Ich durchlief mehrere Treatments. Von der Wurzelbehandlung über künstliches Aufhellen, um den Farbunterschied auszugleichen, bis hin zum Kunstzahn. Mit letzterem lebe ich nun seit ein paar Jahren und bin damit auch ziemlich happy. Ich weiß noch ganz genau, wie der Zahntechniker beim Anpassen meines Kunstzahns zu meinem Zahnarzt meinte: „Ich muss noch einmal zurück ins Labor. Für ihre Patienten brauche ich meine ‚künstliche Weißpalette’, sie hat zu weiße Zähne.“

Ha, wie toll! Auch wenn der Anlass eigentlich nicht so schön war, ich habe mich trotzdem gefreut. Denn: nur wenige Tage später verließ ich die Zahnarztpraxis nach stundenlangem Anpassen mit einem neuen Zahn und einem wieder vollständigen Lächeln. Mein neuer Frontzahn war genauso weiß wie alle anderen und ich war wieder vollkommen. Das einzige Manko: Bleachen, Aufhellen und jegliche Schönheitskorrekturen an meinen Zähnen sind seitdem (und für immer!) strikt verboten, da der künstliche Frontzahn ja nicht mehr mitzieht bzw. mitziehen kann. Keramik sei Dank. Meine Zahnpflege fällt daher besonders umfangreich aus – schließlich soll ja nun bitte alles so bleiben wie es ist.

NICHTS BLEIBT WIE ES IST
– AUßER DU KÜMMERST DICH.

Aufgrund meines Zahnersatzes und meiner Eltern, die allabendlich Zahnseide fletschend im Badezimmer standen, bin ich quasi darauf getrimmt meine Zähne ordentlich zu pflegen. Für eine gute Zahngesundheit gehören für mich einige essenzielle Dinge, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Schließlich sollt auch ihr mit einem schönen Lächeln und einem Happy-Teeth-Plan aus diesem Artikel hervorgehen.

PROPHYLAXE

Mädels, gönnt euch zwei Prophylaxen im Jahr! Ich weiß, manche Krankenkassen übernehmen nur eine pro Jahr (im Schnitt kostet eine Prophylaxe um die 100 Euro). Meine Devise diesbezüglich lautet immer: ich verzichte lieber auf zwei, drei Teilchen von H&M und Konsorten und gönne meinen Zähnen eine Grundreinigung. Ich sehe mein Geld hier weitaus besser investiert als in einem Fetzen Stoff, der mich in ein paar Monaten sowieso wieder langweilt. Mein Lächeln dagegen bleibt. Und das Gefühl nach einer guten Zahnreinigung ist sowieso unbezahlbar.

ZAHNSEIDE

Hach ja, das wehleidige Thema Zahnseide. Mich nervt kaum ein To-Do mehr als das abendliche Reinigen meiner Zahnfleischtaschen. Waaah, allein der Begriff! Ich bin ehrlich: Zahnseide geht mir ordentlich auf die Nerven. Jedoch wird euch jeder Zahnarzt dazu raten täglich mindestens einmal zur Zahnseide zu greifen. Ich habe meinem Doc ehrlich erzählt wie hart mich dieses Ritual nervt und er hat mir folgenden Vorschlag gemacht, der mir die Sache ziemlich erleichtert: schreibt euch mit Lippenstift 3 Tage eurer Wahl an den Spiegel, an denen ihr um Zahnseide nicht drum herum kommt. Das sieht a) schöner aus als ein Merkzettel, b) funktioniert auch wirklich und c) motiviert vielleicht auch euren Freund zur weißen Seide zu greifen. So läuft das zumindest bei mir.

ZUCKERFREIER KAUGUMMI

Nichts ist schlimmer als Essensreste, die stundenlang an Zahn und Zahnfleisch kleben und so Schaden anrichten (zudem sieht das ja nicht gerade hübsch aus!). Schon seit Jahren habe ich immer zuckerfreien Kaugummi – einer meiner liebsten ist ‚Wrigley’s Extra Professional‘ – als Dose im Auto und in Form von Dragees in der Tasche, von denen ich mir nach dem Essen einen einschmeiße. Ich finde, das ist das einfachste und unkomplizierteste Ritual, um meine Zähne unterwegs oder zwischendurch zu reinigen, wenn Zähne putzen zeitlich nicht drin ist. Durch das Kauen des Kaugummis erhöht sich nämlich der Speichelfluss. Das hilft, Plaque-Säuren zu neutralisieren, die verstärkt nach Mahlzeiten entstehen, sowie den Zahnschmelz zu remineralisieren. So werden gleich zwei Risikofaktoren für die Entstehung von Karies minimiert. Also: nach dem Essen und Trinken einfach zuckerfreien Kaugummi als Pflege-Booster für’s Lächeln einwerfen!

Übrigens: inzwischen ist zuckerfreier Kaugummi sogar eine von sieben Basisempfehlungen der ersten wissenschaftlichen Leitlinie zur Kariesprophylaxe und hat damit quasi von höchster Instanz den Ritterschlag als grundlegender Bestandteil der täglichen Vorsorge gegen Karies erhalten. Top!!!

ZAHNPASTA

Klar, jeder Zahnarzt sagt etwas anderes. Meiner rät mir: bleibe bei einer Marke und einer ‚Art’ Zahnpasta. Gesagt, getan. Nachdem ich als Kind und Jugendliche noch ‚Arona‘ und ‚Elmex‘ verwendet habe, kommt bei mir seitdem ich ausgezogen bin nur noch ‚Blend-a-Med Pro-Expert‘ auf die Borsten meiner Zahnbürste. Was anderes kommt mit nicht mehr in den Mund und damit fahre ich wirklich gut.

Joa, das wären meine Tipps für schöne Zähne. Wenn ihr diese befolgt, leistet ihr euren Zähnen auf jeden Fall schon einmal gute Dienste. Selbstverständlich ist das Pflegebedürfnis von Typ zu Typ anders und jede von uns kämpft mit unterschiedlichen Problemen. Ich hatte lange schlichtweg auch das Problem, dass ich einfach nicht lachen konnte – auch wenn ich es wollte. Depression und Übergewicht sei Dank. Mein Lachen hatte ich damals einfach verloren. Jahre später kann ich – dank meines neuen Frontzahns und einer guten Zahnhygiene – wieder breit grinsend durch die Gegend laufen. Nicht nur weil es mir wieder gut geht, sondern weil ich meine Zähne wirklich und wahrhaftig liebe!

– in freundlicher Zusammenarbeit mit Wrigley –

Alle Fotos von Phil Pham für theOC