Schon seit längerem brennt mir ein Thema unter den Nägeln, das ich super gern mit euch diskutieren will. Es geht um unser aller viel gefeiertes US-Beautyblog-Beautylabel Glossier. Ihr erinnert euch sicherlich alle daran, dass ich seit Stunde Null ein großer Fan war oder besser gesagt: bin. Emily Weiss mochte ich schon, als sie ’nur‘ ihre Beautyplattform ‚Into The Gloss‘ betrieb und noch kein weiblicher Superhero in der Start-Up-Welt war. Sie hat es binnen weniger Saisons geschafft, quasi aus dem Nichts eine weltweit gefeierte Beauty-Marke zu kreieren und im Gegensatz zu anderen Kosmetikmarken war ihre Message schon immer: ihr seht wunderschön aus – aber mit Glossier könnt ihr diese Schönheit nochmal unterstreichen. Dieses Motto traf nicht nur den Geschmack vieler Millennials, sondern erreichte auch ältere Frauen oder sogar Mädels, die sonst eigentlich gar nichts mit Beauty am Hut haben. Was in den letzten Jahren also passierte, war nur eine logische Konsequenz: die Markenbekanntheit von Glossier stieg, das Team wuchs zusehends, ein Produkt nach dem anderen wurde lanciert und der Hype rund um den Globus nahm konstant zu. Durch die vielleicht auch künstliche Verknappung beziehungsweise die Tatsache, dass man die Glossier Produkte anfangs nur in den USA bekam, stieg der Wahnsinn um die pinke Pouch, in der die unglaublich schön designten Beautyprodukte immer verschickt wurden, ins Unermessliche. Und dann folgte eine Ankündigung, die die europäischen Mädchenherzen höher schlugen ließ: Glossier kommt nach Europa! Nach einem Pop-Up in Paris und 24h Lieferservice in UK, Irland und inzwischen auch Frankreich sind die Produkte nun also auch auf europäischem Boden gelandet. Was macht so etwas mit einer Marke, habe ich mich gefragt?
ACCESS EVERYWHERE.
So gut wie alle haben also nun Zugang zu Glossier’s Beautycosmos. Einerseits ist das toll, weil die Social Media Marke sehr Verbraucherfreundlich lanciert, Zielgruppen erreicht und bedient, die von den klassischen Marken nicht abgeholt beziehungsweise bedient werden und weil Produkte wie ‚Boy Brow‘ ja wirklich wahre Heroes sind und das Leben vieler bereichern. Auf der anderen Seite verliert eine Marke so aber auch ganz schnell ihren Reiz. Denn genau die Rarität der Produkte war Glossier’s Währung in Europa, zumindest für mich. Der Haben-Wollen-Faktor bei Produktreleases, die üblicherweise auf dem schönen Glossier Instagram-Account angekündigt wurden, hat einem – oder zumindest mir – oft fast den Atem stocken lassen. Alle Kaufhungrigen zapften sofort ihre Kontakt an, machten alles startklar und die Minuten bis das heiß ersehnte Produkt sich über tausend Umwege endlich in den eigenen Händen befand, waren angezählt.
Nun ja, das war einmal. Denn wie schon gesagt: jedes Mädel in meinem Freundeskreis nennt inzwischen mindestens ein Glossier Produkt ihr Eigen. Die Tatsache an sich stört mich gar nicht, versteht mich hier bitte nicht falsch, aber der kaum messbare Reiz, den ein selten gespottetes Glossier Produkt einmal versprüht hat, ist für mich dahin. Einziger positiver Effekt: der Meinungsaustausch über die Qualität der Produkte steigt an! Wenn ich meine Glossier-Gespräche mit Freundinnen Revue passieren lasse, erinnere ich mich aber vor allem auch an folgende Berichte:
‚Mein Generation G Lipstick ist schon zum dritten Mal einfach abgebrochen!‘ Oder: ‚Der Concealer brennt mir in den Augen.“ Oder auch: ‚Ich kaufe nie wieder Pflegeprodukte von Glossier – da steckt ja nur Mist drin‘.
Auch ich habe schon diverse negative Erfahrungen mit Glossier Produkten gemacht, hatte aber auch viele sehr positive Erlebnisse. Wenn ich alle Kontaktpunkte mit Glossier und seinen Beauties zusammenfassen müsste, würde ich sagen: die Hautpflege ist ganz nett, wobei die Inhaltsstoffe teilweise besser sein könnten. Die Seren und Masken habe ich allesamt noch nicht persönlich ausprobiert, weiß aber von Freundinnen, dass die Seren nicht besonders ergiebig sind und es vor allem ärgert, dass man – sobald sich der Inhalt der Mitte des Fläschchens nähert – das eigentliche Produkt nicht vollständig aufbrauchen kann, weil die Pipette das Produkt anscheinend nicht mehr aufnehmen kann. Zudem soll die Wirkung eher mäßig sein. Den ‚Milky Jelly Cleanser‘ (ca. 18 $) fand ich effektiv, wobei ich hier immer mit einem Mizellenwasser nachgearbeitet habe, um wirklich allen Schmutz und Make-up entfernen zu können. Und die ‚Solution‘ hatte ich bestellt, nachdem sie als ‚exfoliating skin perfector‘ angepriesen wurde. Am Ende ist sie ein stark austrocknendes Akne-Treatment, das bei Problemhaut hilft. Also nichts für mich, weshalb ich das Produkt weitergeschenkt habe.
In punkto Make-up war ich grundsätzlich happy mit meinem ‚Generation G Lipstick‘ (ca. 18 $), meinem ‚Perfecting Skin Tint‘ (ca. 26 $), und mit meinem ‚Boy Brow‘ (ca. 16 $) und – bis vor kurzem – auch mit meinem ‚Stretch Concealer‘ (ca. 18 $). Der hat sich dann irgendwann dazu entschlossen, mir Tränen in die Augen zu treiben und sie so sehr zu reizen, dass ich ihn nach einem Jahr wegschmeißen musste. Wobei hier auch ganz klar ist: das wäre bei jedem anderen Töpfchen-Concealer auch so gewesen. Der viele Luftkontakt und die so befeuerte Möglichkeit für Bakterien sich festzusetzen, ist einfach schon durch die Verpackung gegeben.
Der Sonnenschutz ‚Invisible Shield‘ (ca. 25 $) hat mir leider gar nichts gegeben und war dank seiner Mini-Größe (Mini zumindest für Leute wie mich, die jeden Tag Sonnenschutz verwenden) sowieso in kürzester Zeit aufgebraucht. Auf das letzte dekorative Produkt, dem Creme-Eyeshadow-Stick ‚Lidstar‘ (ca. 18 $), hatte ich mich sehr gefreut, war aber nach den ersten Anwendungen nur mittelmäßig zufrieden. Die Farbe ist super sheer (was auch so sein soll), aber sie verflüchtigt sich bei mir innerhalb von ein bis zwei Stunden und kriecht in die Lidfalte. Das Produkt ist nicht vollkommen zu verachten, aber es sich extra mitbringen zu lassen? Auch nicht von Nöten. Die Bodyprodukte habe ich ehrlicherweise weder selbst ausprobiert noch irgendjemand in real life davon berichten hören. Wunderhübsch sind sie aber definitiv, keine Frage.
Was mich zuletzt aber wirklich begeistert hat, war das ‚Glossier You Perfume Solid‘ (ca. 22 $), ein Duft im cremigen Pocketformat, und die gut performende ‚Lash Slick Mascara‘ (ca. 16 $)!
Von der Marketing-Seite hat Glossier mich immer zu 100% abgeholt. Die Bildsprache, das Wording, der Insta-Channel, die Auswahl der Models, die Looks – das gut durchdachte Konzept hat sich in allen Dingen, die diese Marke nach außen kommuniziert, schon immer super stringent durchgezogen und wer auf Make-up mit natürlichem, aber modernen Finish setzt, der ist bei Glossier genau richtig. Sie haben es in meinen Augen als erste Marke auf dem Markt verstanden, dass man die Crowd, die die Produkte am Ende kauft und anwendet, in den gesamten Prozess miteinbeziehen muss/kann/soll. Fakt ist: wenn die Mehrheit sagt, dass ihnen im Concealer-Sortiment dieses und jenes fehlt oder 5 Nuancen einfach reichen. dann kann man sich das als Marke definitiv einmal zu Herzen nehmen statt auf die altertümlichen Marktforschungsergebnisse zu setzen. Dass der Plan aufgegangen ist, ist nicht zu von der Hand zu weisen.
Und so wundert es mich nicht, dass die Produkte genau ihre Zielgruppe gefunden haben: Frauen allen Alters, die auf einfach zu handhabendes, nicht zu deckendes Make-up und hübsch aussehende, durchschnittliche Skincare stehen. Die pinke Bubble-Pouch war in meinen Augen die genialste Erfindung an allem. Sie ist so unglaublich universell einsetzbar (als Kamera-Tasche, als Travel-Beautycase und in die große Version passt sogar ein IPad), dass sie zum Erkennungszeichen der Glossier-Jünger mutiert ist und als Symbol für ‚Ich weiß was beautytechnisch abgeht‘ gilt. Kurzum: sie ist ein wahres Lifestyle-Produkt geworden, das ihre Besitzer mit Stolz tragen. Auch ich liebe liebe liebe die pinke Bubble-Tasche, aber inzwischen ist sie dermaßen flächendeckend zu sehen, dass ich so langsam die Lust auf sie verliere.
Die Frage, um die ich nicht herumkomme, sie zu stellen, lautet: bleibt Glossier nun eine coole Social Media-Marke von der man unbedingt ein Teil besitzen will? Oder wird das US-Label durch seine globale Expansion zur Massenmarke, die eventuell an Qualität einbüßt und durch ihre globale Verfügbarkeit an Reiz verliert?
Ich habe gemerkt, dass mich Produktlancierungen immer weniger interessieren, die Instagram-Motive mich manchmal langweilen, weil sie sich ständig wiederholen und mir zu wenig neuen Input liefern, und die Qualität der Produkte, wahrscheinlich durch eine sich steigernde Produktionsspanne, nachlässt (oder war sie schon immer auf diesem Level und wir haben es anfangs einfach ausgeblendet!?). Ich weiß, dass dieser Text eine Momentaufnahme aus meiner Perspektive ist. Aber ich wäre dennoch brennend daran interessiert, was ihr dazu denkt.
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Inhalt: Petroleum, petrolat: Ist das nicht Vaseline/Erdöl? Das kann ich auch für 2€ in Deutschland im ? Aldi, DM, Rossmann, sonst wo kaufen. Ich zahle nicht für einen künstlich erzeugten #hipe. LG
Im Grunde: ja! Stimme dir vollkommen zu, das bekommst du auch ohne mega Packaging für 2 Euro in der Drogerie. Also klar, die Produkte geben größtenteils schon mehr her, aber gerade den Lipbalm bekommst du auch in 'unschöner'. Ich sag's ja: das Packaging ist super nice, das sofort einen Haben-Wollen-Faktor auslöst, der Rest ist eher schwierig und kann definitiv in Frage gestellt werden.... Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar, Swantje
Ich kenne tatsächlich niemanden der auch nur ein Produkt von Glossier gekauft hat obwohl die Marke in meinem Umfelt sehr bekannt ist und auch grundsätzlich Neugier weckte. Dafür ist es - trotz mikrigem Europa angebot - einfach bisher zu schwierig an die Produkte heran zu kommen. Wie kommt es, dass du so „flächendeckend“ die pink pouches siehst?!
Ich warte tatsächlich sehnsüchtig auf das Deutschland-release da die Marke genau das in Make Up wiederspiegelt was ich erwarte: 1 2 3 done! Ich habe es satt foundations ouder roimer etc zu benützen alles was ich will ist eine Routine die minimalistisch das hervorhebt was mich schön macht. Mal schauen ob Glossier hällt was es verspricht ;)
Hi Lu.
danke für deinen Kommentar. Also in meinen Freundeskreis haben sich alle Mädels immer Produkte von Urlaubern aus den USA mitbringen lassen. Daher die flächendeckende Pouch-Sichtung :) Meinen Informationen nach sollte der Deutschland-Release schon längst stattfinden, aber ich befürchte die haben Probleme mit der Zulassung mit Inhaltsstoffen, Claims etc. Kennst du denn jemanden in Frankreich oder England, der dir mal etwas bestellen könnte? Liebe Grüße, Swantje
Ich lebe seit 2,5 Jahren in den USA und habe daher easy access. Seit dem Glossier auch einen Store in LA eröffnet - kann ich mir die Sachen auch live anschauen. Ich besitze ein paar Glossier Produkte wie Boy Brow, Cloud Paint, Lash Slick aber stelle seit letztem Jahr auf Naturkosmetik um und habe festgestellt, dass viele NK Produkte nicht nur von den Inhaltsstoffen sondern auch von der Performance besser sind. Irgendwie erinnert mich der Glossier Hype an den Abercrombie Hype...aber ich glaube, dass Glossier weiterhin erfolgreich bleibt aber für mich ist der Reiz definitiv auch weg. Und eine Sache, die ich echt abgefahren finde - die Produkte sind so Mini - als ich das erstes Mal cloud point und Boy Brow in der Hand gehalten habe, war ich fast etwas enttäuscht wegen der kleinen Größen.
Danke für Deinen Post - ist auf jeden Fall ein super spannendes Thema!
Hi liebe Julia,
ich stimme dir zu: manche Glossier Produkte sind top, manche loosen aber im Vergleich richtig ab. Da kann 'sogar' Naturkosmetik mehr, muss ich dir vollkommen zustimmen. Und den LA Store habe ich im November ja auch besucht und muss sagen: vom Design bis hin zum Staff ist alles top – nur das wesentliche, nämlich das Produkt, ist irgendwie nicht so stark in der Performance und dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Und das ist für mich der Knackpunkt: ich falle gerne auf Marketing und Slogans herein, aber am Ende muss das, was ich kaufe, sein Geld eben schon wert sein. Mal sehen, was mit Glossier noch passiert – der Abercrombie & Fitch Vergleich ist jedenfalls krass und angsteinflößend zugleich ... We'll see what happens...
Liebe Grüße nach Kalifornien aus dem sonnigen München,
Swantje
Ich hab noch kein einziges Produkt von Glossier ausprobiert/gekauft/mitbringen lassen und ich hab auch nicht das Gefühl, irgendwas wichtiges verpasst zu haben. Ganz ehrlich, die künstlich erzeugte Knappkeit der Produkte halte ich von Anfang an für gezielte Marketingstrategie.
Falls das Shipping nach Deutschland doch noch kommen sollte, würde ich mir die Cloud Paints bestellen, das wars.
Hype hin oder her - am Ende des Tages ist auch Glossier nur eine Beautymarke von vielen.
Liebe Grüße
Hi liebe Renalda,
ja, i feel you – now! Im Nachhinein ist man eben einem Hype hinterher gerannt ohne ihn zu hinterfragen. Schon seltsam, was ich da mit mir hab machen lassen. Auf der anderen Seite wirklich eindrucksvoll, was das Marketingteam von Glossier da geschafft hat!
Und ja, wenn sie den Schritt nach Deutschland endlich mal schaffen, dann kann ich dir Cloud Paint wirklich empfehlen – es ist eins der wenigen Produkte, das sich zu 100% lohnt!
x, Swantje
Liebe Svenja,
Die ganze Marke scheint so konzipiert zu sein, dass sie den Moment feiert. Das ist einersits anziehend oder man selbst feiert inzwischen einen anderen Moment. Der Punkt, von der Werbung absolut abgeholt zu werden, ist für mich auch stärkerer Anreiz als knappe Verfügbarkeit, die mir gar nichts gibt. Ich dachte beim Lesen auch an die wunderbaren Hautpflegeprodukte von Instytutum, die auch auf Insta Werbung machen, die ich als beleidigend durchschnittlich und fast hässlich empfinde, die Website, das Wording, die Models, nichts davon gefällt mir. Interessant waren nur die Berichte in Blogs, die es durchgehend interessanter machten.
Hi liebe Iridia,
danke für deinen Kommentar. Ja, den Moment feiern, das machen andere Marken auch, aber irgendwie langfristiger. Glossier ist für mich hier irgendwann stehen geblieben, denn irgendwann will ich die Produkte auch einfach mal 'normal' kaufen. Dann reicht mir der Reiz nicht, sondern sie müssen auch einfach verfügbar sein. Und vor allem: in Nachbarländern scheint es ja auch zu klappen!
Und ja, Instytutum könnte hier auch besser arbeiten, am Ende überzeugt mich aber dann doch die Wirkung der Produkte – das ist das, was für mich entscheidend ist. Sie haben das zu Anfangs schlechte Packaging inzwischen ja auch etwas optimiert, sodass die Produkte inzwischen wirklich ansehnlicher geworden ist. SO empfinde ich das zumindest. Was die sonstige Bildsprache angeht, ist definitiv viel Platz nach oben, das ist aber bei anderen Marken wie 'L'Oréal Paris und Co. das gleiche. Totretuschierte Gesichter, makellose Haut und Wimpern bis zum Mond. Ich frage mich da oft: wer glaubt so etwas?
hier ist mein take on it:
ich persönlich habe noch nie etwas ausprobiert von Glossier, da ich leider keine connections habe um mir was einfliegen zu lassen und ich es nicht einsehe fast das doppelte für ein benutztes produkt bei kleiderkreisel zu bezahlen.
Ich hab mich lange echt total danach gesehnt das boy brow auszuprobieren und die cloud paints. Besonders wenn man @katiejanehughes auf instagram folgt (absolute empfehlung!!) möchte man auch den stretch concealer austesten. Aber da ist für mich dann schon der erste knackpunkt: Kokosöl.
Meine Haut reagiert mit unheimlich vielen Unterlagerungen und Textur auf Kokosöl und ganz viele andere natürlichen Öle, weshalb ich da schon raus bin leider.
Nun zum großen Knackpunkt. Man kann mir ehrlich nicht erzählen, dass es für Glossier so unheimlich schwer ist komplett internationales Shipping anzubieten. So viele kleinere Indiebrands kriegen es sogar hin und der Hype um Glossier war die letzten zwei Jahre wirklich enorm, da wird der Umsatz nicht im Keller geblieben sein. Besonders im Hinblick auf Europa verstehe ich diese selektive Stück-für-Stück-Strategie nicht. Europas Richtlinien was den Import und die Zölle von Kosmetik angeht sind so ziemlich bindend für alle Mitgliedsstaaten, da variiert nicht viel. Warum also jedes einzelne Land so lange warten lassen und so eine unnötige Spannung und Exklusivität kreieren? Für mich persönlich geht eben das genau gegen das Image der Marke. Ich kann mir nicht auf der einen Seite Inklusivität und Approachablitity auf die Flagge schreiben und meine Produkte als die everyday make up Teile deklarieren, die jeder super easy und on the go quasi benutzen kann, während ich auf der anderen Seite aber einer so großen Gemeinde von potentiellen Kunden den Zugriff auf mein Produkt kategorisch verweigern. Mich regt das ehrlich einfach nur noch auf und ich verstehe die Strategie dahinter nicht. Anfangs hat mich dieses 'want what you can't have' Phänomen auch noch gepackt. Aber jetzt geht es ja scheinbar sehr vielen so, dass ich es einfach nur noch abstoßend finde. Schade
Hi liebe Viktoria,
tausend Dank für diese wahren Worte und deine interessante Sichtweise!!! Mal abgesehen davon, dass die Inhaltsstoffe der Glossier Produkte von mir auch keine 1 mit Sternchen bekommen, ist diese künstliche Verknappungsstrategie nicht cool. Ich muss gestehen, dass ich das noch nie so gesehen habe, dass die künstliche Verknappung den anderen Ansätzen der Marke so widerspricht. Aber das schlimme ist: du hast – in meinen Augen – total recht. Andere, wesentlich kleinere Marken bekommen internationales Shipping easy hin, ganz ohne die Finanzpower im Rücken. Wenn man das Ganze mal so betrachtet, macht es die Lage noch viel schlimmer. Ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Gedanken hier per Kommentar zu hinterlassen – hat mich sehr bereichert!
Liebe Grüße und noch eine schöne Woche,
Swantje
Die Frage ist, ob man ein Produkt kauft, um es auch zu benutzen? Was spricht denn dagegen, wenn mehr Frauen Zugang zu der Marke haben, wenn die Produkte gut sind? Ich verstehe den Kritikpunkt nicht ganz. Es gibt sehr viele globale Marken, die trotzdem eine sehr gute Qualität haben und letztendlich auch nicht "jeder" kauft. Aber klar, wenn es nur darum geht etwas zu haben, was andere nicht haben, dann verliert die Marke ihren Reiz bei einigen Kundinnen. Aber in einer globalen Welt sollte man als erfolgreiche Marke den Schritt wagen und nicht zu "exklusiv" sein und nur für eine bestimmte kleine Gruppe etwas produzieren. Das kann auf Dauer auch den Reiz verlieren und dazu führen, dass die Marke pleite geht.
Hi Doro,
deine erste Frage trifft's genau: kaufe ich ein Produkt um es auch zu benutzen oder kaufe ich es nur, weil mich das Marketing und die Verpackung abgeholt haben? Bei Glossier ging es mir eben so, dass ich Produkte aufgrund des Hypes gekauft habe und am Ende nicht benutzt habe, weil sie mir keinen Mehrwert geliefert haben. Als ich dann diverse, kaum verwendete Produkte bei mir gefunden habe, habe ich mich eben gefragt: warum kaufe ich überhaupt Glossier? Aufgrund der überragenden Qualität nicht, so viel steht für mich fest. Ich sagte ja auch, dass es mich nicht stört, dass bald 'alle' Zugang haben. Ich bin aber dennoch der Überzeugung, dass es besser wäre, wenn sie ihre Internationalisierung etwas im Zaum halten, gerade auch um sich von anderen Marken abzugrenzen und ihre Begehrlichkeit zu halten. Wer an die Produkte rankommen will, tut das ja sowieso. Auf der anderen Seite muss ich dir zustimmen, dass sich das Modell 'USA exklusiv' vielleicht auf Dauer auch nicht rechnet. Ich bin hier noch zwiegespalten, was ich davon halten soll, daher habe ich den Titel ja auch als Frage formuliert. Es war eine Momentaufnahme meiner Gedanken, die sich durch kritische Kommentar wie deiner es ist ja aber auch erweitern bzw. weiterspinnen lassen.
Danke dafür!
x, Swantje
Boy Brow fand ich sehr genial, aber ist möglicherweise auch durch andere Produkte ersetzbar. Von Den Generation G Lipsticks hätte ich gern noch mehr, weil ich sonst noch keinen matten, leicht transparenten Lippenstift gefunden habe, der zudem auch nicht so sehr austrocknet. Ich freue mich also auf Shipping mach Deutschland. Und werde dann sicher auch einiges anderes ausprobieren, aber der Hype ist irgendwie vorbei. Was nicht unbedingt an der Verfügbarkeit liegt bei mir, sondern eher, dass ich zwischenzeitlich vieles anderes gutes entdeckte habe, was bessere Inhaltsstoffe hat. Uncover-up von RMS Beauty finde ich z.B. viel besser (und verträglicher) als den Stretch Concealer.
Hi Marle,
ja ich weiß was du meinst. Der Hype ist definitiv vorbei, zurück bleiben die Produkte, die wirklich etwas können und einen Mehrwert liefern. So wie du den Gen G Lipstick für dich gefunden hast oder manch andere den Stretch Concealer. Für die Produkte, die man aus unbedingt Haben-Wollen-Faktor gekauft hat und die einem am Ende nichts gegeben haben, hat man bessere Alternativen gefunden. So läuft das eben im Beauty Biz :) That's how it is! x, S
Ich glaube die Beauty Gang ist nun halt zu Drunk Elephant weitergezogen ;-)
Hahahah, was habe ich gelacht! So gut und wahrscheinlich so wahr dein Kommentar, zumindest was die Pflege-Produkte angeht...
Ich muss ganz ehrlich gestehen das ich den Glossier Hype immer nur um mich rum verfolgt habe. Aber bis zum heutigen Tag kein einziges Produkt je gekauft habe. Weil ich mir bei manchen Produkten irgendwie doch mehr Wirkstoffe wünsche und gerne auch mal gerne ein bisschen mehr Make Up ausprobiere. Falls die Marke nach Deutschland kommen sollte werde ich definitiv mal vorbeischauen, aber nicht gleich in den nächsten Shopping Wahn zu verfallen :)
Liebe Nadine,
ja, die geballten Wirkstoffe wirst du in der Pflege von Glossier vergeblich suchen, da gibt es definitiv andere, die das besser können – so zumindest meine persönliche Erfahrung mit den Produkten! Ich würde auch vor dem Kauf immer sagen; erst swatchen, dann ein paar Momente sacken lassen und schauen, ob die Begeisterung geblieben ist. Wenn ja, dann go for it! :)