GENDERLESS GROOMING – geschlechterneutrale Haarstyles mit den neuen Produkten von KMS

Kinder, wie die Zeit vergeht. Ich sag es euch. Die vergangenen Wochen verschwimmen in meiner Erinnerung quasi zu einer Masse. Ein Ereignis, ein Höhepunkt jagt derzeit den nächsten. Es war eine Radiowerbung, die mich neulich darauf aufmerksam machen musste, dass in drei Monaten Weihnachten ist. What? Das bedeutet, dass ich seit einem halben Jahr in München wohne. Unglaublich. Blicke ich auf diese aufregende Zeit zurück, fällt mir natürlich ein ganz besonderer Moment als erstes ein: Der Abend, an dem ich mir die Haare abgeschnitten habe. Möglicherweise ist das der einzige Indikator, an dem ich die Wochen, die vergehen, festmachen kann – denn meine Haare wuchern seit Tag X wie Unkraut. So ist vom Juli-Buzz-Cut im September nicht mehr viel übrig. Was ich jetzt an meiner Haarlänge sehr mag, sind die verschiedenen Arten sie zu stylen. Auf der Suche nach den perfekten Produkten für meinen mittlerweile kurzen Pixie, bin ich neulich über die ‚Genderless Grooming‘ Kampagne der Marke KMS (Produkte je ca. 32 €) gestolpert. Unter dem Motto ‚Men’s grooming or ladies’ styling? Doesn’t matter. STYLE MATTERS‘ hat das Label nämlich drei Unisex-Produkte herausgebracht, die keine Geschlechtergrenzen kennen. Versteht sich von selbst, dass ich mir das Trio schnappen und genauer anschauen wollte.

Das habe ich als Gelegenheit genutzt, um vor diesem Hintergrund mal meine persönliche Entwicklung in einen größeren Kontext zu setzen. Deshalb gibt es heute ein hübsch geschnürtes Gesamtpaket für euch. Dabei fange ich bei Null an – mit ein paar Gedanken zum Genderless-Trend – meine momentan liebsten Haarstyles mit KMS Produkten kreiert sowie ein erstes ganz persönliches Fazit zu meiner neuen Kopfbedeckung. Auf geht’s.

Die Auflösung von Geschlechterstereoypen als Beauty-Trend

Das Spiel mit den klassischen Geschlechter-Attributen ist in der Mode aber auch der Beauty eigentlich nichts Neues. Blicken wir auf die vergangenen Jahrhunderte zurück, so gab es immer wieder Wellen, Trends, die mit Gender-Stereotypen spielten. Im Barock zum Beispiel pflegten sich im Adel Frauen und Männer gleichermaßen zu schminken. Mit einem weißen Teint, roten Wangen und Lippen sowie dem Schönheitsfleck, der kein Geschlecht kannte. Auch die Farbsymbolik, wie wir sie heute kennen – blau für Jungs, pink für Mädchen – war genau andersherum. Die Herren der Schöpfung trugen Rosa, ebenso wie ihre Damen. Im 19. Jahrhundert war es dann das Korsett, das beide Geschlechter im wahrsten Sinne des Wortes verband. Auch wenn es ein eher unbekannter Fakt ist, dass Dandys (die zu der Zeit Inkarnation des Mannes) ihre Körper negierten. Und nicht zu vergessen die glorreiche Ära des Glam Rock. Bowie, Salde oder The Sweet trugen ihre Haare lang, ihr Make-up als Markenzeichen mit Stolz.

Eine ähnliche Entwicklung erleben wir derzeit: Seit einigen Jahren schon herrscht der Genderless-Trend vor – dieses Mal jedoch mit politischer Durchschlagkraft. Was sich seit ‚Heroes‘ verändert hat? Das digitale Zeitalter und die sozialen Medien haben die Gesellschaft in der wir leben auf den Kopf gestellt. Wir sind informierter, demokratisierter und machtvoller als je zuvor. Wir sind vehementer und provokativer. Männer in Röcken, Frauen mit abrasierten Haaren – Gleichheit ist es, die wir fordern. Same, same but different: Der Spirit unserer Zeit vereint die Einzigartigkeit jedes einzelnen mit einer Gleichheit, die uns alle verbindet und die wir mit Nachdruck einfordern. Eines der ersten und besten Ausdrucksmittel dieser Bewegung ist der Look – Haare, Make-up und die Mode, die wir tragen.

Von jeglichen Geschlechterklischees hat sich deshalb auch die Brand KMS befreit. Frauen müssen lange Haare haben und Männer kurze? Das ist in der Meinung des Kreativlabels nicht nur stinklangweilig, sondern veraltet und nicht mehr zeitgemäß. So ist die ‚Genderless Grooming‘ Kampagne entstanden, die im September gelauncht wurde. KMS vereint mit der Message, dass wir alle gleich sind und das Geschlecht keinerlei Rolle spielt, Kreative weltweit. Menschen, die ihre Persönlichkeit ausleben wollen, ohne sich dafür einen Stempel aufdrücken lassen zu müssen. Für KMS ist das selbstverständlich. Im Zuge der Kampagne wurden so auch drei Unisex-Produkte gelauncht, die nicht auf das Geschlecht, sondern lediglich auf den Haarstyle abgestimmt sind.

Meine persönliche Entscheidung mir die Haare abzuschneiden

All diese eben beschriebenen Entwicklungen gaben sicherlich Impulse für meine eigene Entscheidung. Das alleine wäre aber doch etwas zu einfach gewesen. Ich denke, um zu verstehen, weshalb ich mich von meinen langen blonden Haaren getrennt habe, muss ich etwas weiter ausholen. Wir alle werden in Schubladen gesteckt. Wir alle stecken unsere Mitmenschen in Schubladen. Wir alle tun dies, um die Welt um uns herum besser zu verstehen. Um eine Logik, ein Raster, ein Ordnung in unseren Alltag zu bringen. Ich nehme mich davon nicht aus, obgleich ich mich regelmäßig ermahne, offen auf andere zuzugehen sowie zugänglich für neue Ideen und Blickwinkel zu sein. Das ist ein Anspruch den ich mit der Zeit an mich selbst gestellt habe, da ich selbst, so wie viele andere Frauen, schon als kleines Mädchen gelabelt wurde.

Mit neun Jahren, wurde mir gesagt, ich sei so hübsch, dass ich irgendwann sicherlich einen Arzt oder Anwalt heiraten könnte. Weshalb ich selbst nicht Jura oder Medizin studieren konnte, verstand ich damals schon nicht. Ich wehrte mich vehement gegen diese Aussage. Mit 14 Jahren hieß es, ich sei nur Klassenbeste, weil die Lehrer auf mich stehen würden. Als ich 15 war, war mein Selbstbewusstsein auf seinem Tiefpunkt angelangt. Der gesellschaftliche Druck, fremde Erwartungen, fingen an meine eigenen zu bestimmen. Merkwürdigerweise, obwohl ich mich immer gegen die Klischees, die mir aufgedrückt wurden, gewehrt hatte, fing ich an mich der Meinung meiner Mitmenschen anzupassen, um nicht mehr aufzufallen. Mit 16 dann, war ich die beste meines Jahrgangs. In der Wahrnehmung meiner Mitschüler lag das daran, dass ich ein Verhältnis mit meiner Klassenlehrerin hatte, was natürlich nicht der Wahrheit entsprach. So ging es weiter. Jeder meiner Erfolge wurde in den kommenden Jahren geschmälert. An der Uni wurde ich schließlich von männlichen Dozenten während laufender Projekte entweder als einzige zum Kaffee kochen geschickt oder in Einzelgesprächen gefragt, ob man (mein Dekan) Bilder von mir machen dürfe oder, ob ich die Hausarbeit nicht bei meinem Professor zu Hause beenden wolle. Egal wie viel ich leistete, am Ende war es immer mein Aussehen das zählte, meine Figur, mein Gesicht – mein Haar.

All die Jahre fand ich nie die richtigen Worte, fand ich nicht den Mut etwas zu sagen oder zu tun. In mir drinnen brodelte es jedoch die ganze Zeit (tatsächlich versteckte sich unter der blonden Mähne ein recht gut funktionierendes Hirn) bis es mir eines Tages einfach reichte. Ein Tropfen brachte das Fass zum Überlaufen. Seither arbeite ich an meinem Selbstbewusstsein. Ich lasse mir nichts mehr gefallen und nehme kein Blatt mehr vor den Mund. Das wollte ich schlussendlich auch mit meinem Äußeren zum Ausdruck bringen. Natürlich war dieser Prozess im Detail noch viel komplexer. Auf den Punkt gebracht, war es am Ende aber ein Befreiungsschlag, mit dem ich mich nicht von einer alten Liebe, sondern von Geschlechterklischees befreit habe und mir ein Stück Autonomie erkämpft habe.

Um meinen neuen Look je nach Tagesform zu stylen, arbeite ich momentan mit den Produkten aus der ‚Genderless Grooming‘ Kampagne von KMS. Es folgen: meine aktuellen 3 Lieblings-Looks:

N°1. SEITENSCHEITEL & SLEEK-LOOK – gestylt mit der ‚HAIRSTAY Molding POMADE‘ von KMS (ca. 32 €)

WAS?

Was ich im Moment super oft trage, ist ein Seitenscheitel. Der bringt einfach ein wenig Abwechslung in die ganze Sache und erinnert mich persönlich ein bisschen an den Emma Watson Look von vor ein paar Jahren. Tagsüber trage ich ihn meist natürlich ohne allzu viel Produkt im Haar. Abends jedoch mag ich es jedoch etwas extremer. Hierfür lege ich die Haare dann dicht an den Kopf an, was einen eleganten Sleek-Style ergibt. Like dis.

WOMIT?

Für den Sleek-Look habe ich die obergeniale ‚HAIRSTAY Molding Pomade‘ verwendet. Ich weiß, wenn man Pomade hört, denkt man sofort an Grease oder Vom Winde verweht, an fettig-glänzende Schmalrüben. Bei diesem Produkt ist das allerdings nicht der Fall. Im Gegenteil. Es handelt sich hierbei nämlich um eine umformbare Pomade, die zu 0% klebt und zu 0% fettet und das stimmt zu 100%. Dennoch lassen sich extreme Looks damit stylen, die wirklich den ganzen Tag halten ohne die Form zu verlieren. Mit diesem durchsichtigen Produkt wagt es nicht ein Haar aus der Reihe zu tanzen. Das einzige, was bleibt, ist ein sehr schöner Glanz, der das Haar super gesund aussehen lässt. Love it.

WIE?

Ich habe das Produkt, das ihr übrigens auch in das feuchte Haar geben könnt, ins trockene Haar gegebene. Hierfür habe ich zunächst einen Seitenscheitel gezogen. Dann habe ich einen relativ feinzinkigen Kamm zur Hand genommen und etwas von der Pomade (ihr braucht wirklich nur eine Winzigkeit) im Haar verteilt. Anschießend habe ich alles glatt und in Form gekämmt. Und mehr braucht es auch gar nicht. Das Finish ist super, ebenso wie der Halt.

N°2. DEFINIERTER PONY – gestylt mit dem ‚HAIRPLAY Hybrid Claywax‘ von KMS (ca. 32€)

WAS?

Sind wir mal ehrlich. So viele Möglichkeiten gibt es nicht einen Pixie zu stylen. Auf der Suche nach einer neuen Variante, bin ich dann schließlich beim ‚Pony‘ gelandet. Eigentlich mag ich die vorne aufgestellten Looks nicht so gerne, weil sie in meinen Augen zu 2012 sind. Aber diese recht ordentliche Interpretation gefällt mir richtig gut – auch oder gerade weil es sehr androgyn ist.

WOMIT?

Für diesen Hairstyle habe ich zum ‚HAIRPLAY Hybrid Claywax‘ gegriffen. Das geniale an diesem Produkt? Es lässt sich bis zu 72 Stunden immer wieder neu modellieren. Wacht man also mal nicht in seinem eigenen Bett auf und hat keine Lust auf Duschen bei einem fremden Dude, kann man seine abstehenden Haare (jeder mit einer Kurzhaarfrisur weiß wovon ich spreche) einfach neu stylen und einen Polnischen machen – hehe. Das Finish ist dabei matt und trocken. Kein Glanz, keine Spur von Produkt. Das liebe ich. Die Haare sehen aus, als würden sie von Natur aus in dieser Position liegen. So sollte es sein und nicht anders.

WIE?

Auch beim diesem Look war der erste Schritt einen Seitenscheitel zu ziehen. Das mache ich einfach mit den Fingern. Danach habe ich etwas von dem ‚HAIRPLAY Hybrid Claywax‘ genommen und in meinen Händen erwärmt. Hiernach bin ich dann mit den Fingerspitzen in die vordere Haarpartie gegangen und habe sie zur Seite gelegt. Da das Produkt einen super Halt bietet, musste ich im Anschluss nur noch einzelne Strähnen zurecht legen und fertig. Fehlt eigentlich nur noch eine Knastträne und ich kann bei Cry Baby mitspielen.

N°3. SCHEITELLOS MIT HERAUSGEARBEITETEN STRÄHNEN – gestylt mit dem ‚HAIRSTAY Hard Wax‘ von KMS (ca. 32 €)

WAS?

Und zum Schluss noch der klassische Audrey Hepburn Style: scheitellos nach vorne gekämmt. Diese Variante ist wirklich super easy und erfordert Zero Skills. Immer wenn es morgens richtig schnell gehen muss, greife ich auf diesen Look zurück und so stelle ich es an:

WOMIT?

Für den letzten Style habe ich das ‚HAIRSTAY Hard Wax‘ gewählt, da es perfekt für texturierte Looks ist. Auch dieses Produkt bleibt nach dem Auftragen flexibel, sodass solange herumgespielt werden kann, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wurde. Obwohl es sich hierbei um ein Wachs handelt, hinterlässt es nicht das typische fettige Haargefühl, sondern besitzt eine trockene Textur. Es hinterlässt wohl von allen drei Produkten das natürlichste Finish und kann in das handtuchtrockene oder trockene Haar gegeben werden.

WIE?

Zunächst habe ich meine Haare gewaschen. Danach habe ich sie mit einem Föhn nach vorne und in Form gebracht. Anschließend habe ich lediglich etwas von dem ‚HAIRSTAY Hard Wax‘ genommen und es mit der ganzen Hand random im Haar verteilt. Dabei habe ich einzelne Strähnen herausgearbeitete und so mehr Leben, mehr Textur in den Look gebracht. Vorne noch ein bisschen rumgezuppelt, bis mir alles gefallen hat und damit wäre auch der dritte Look fertig.

Short (Hair) Story: so reagiert die Außenwelt auf meine Haare

Insgesamt reagiert die Außenwelt sehr positiv auf meine Haare – positiv und aktiv. Aktiv in dem Sinne, als dass ich in Restaurants angesprochen werde oder auf der Straße oder an der Kasse im Supermarkt. Dabei ist sehr auffällig, dass es immer Frauen sind, die mir ‚einfach mal sagen müssen, wie toll sie meine Haare finden‘. Wie super, sie es finden, dass ich sie so kurz trage, wie besonders das ist und dass sie selbst sich aber nicht trauen würden eine so radikale Veränderung vorzunehmen. Neulich auf der Wiesn fragte ein Bekannter einer Freundin diese, wer die Besonderheit (er deutete auf mich) wäre. Ich kann nicht genau sagen, ob es eine Reaktion auf mein Nonnendirndl war oder eben auf meine Frisur oder auf beides. Fakt ist die Menschen nehmen mich anders war, als zuvor. Zumindest ist das mein Eindruck. Möglicherweise liegt es an den Menschen in meinem Umfeld, aber ich denke, dass die Akzeptanz gegenüber einer fließenden Geschlechtergrenze, größer wird.

Mein Fazit

Hui. Das nenne ich einen Rundumschlag. Ich muss sagen, dass ich nach wie vor mit meinen Haaren super zufrieden bin und die Entscheidung nicht eine Sekunde bereut habe. Ich fühle mich nun selbstbewusster und mehr wie ich selbst, als je zuvor. Dabei liebe ich es mit meinen Styles zu experimentieren. An einem Tag wirke ich so mal androgyner, an einem anderen Tag mit rotem Lippenstift femininer. Ich mache meine eigenen Regeln und das worauf ich Lust habe, wobei ich mich nicht mehr in eine Schublade stecken lasse. Mit den KMS Produkten kann ich das jetzt jeden Tag leben. Die Produkte sind auf mich, meine Bedürfnisse, meine Ideale abgestimmt und halten dabei einfach das, was sie versprechen. Probs KMS für diese super coole Kampagne und die ermutigende Message. Volltreffer!

– In Kooperation mit KMS