Garnier macht mit seiner neuen Linie Garnier BIO jetzt EcoCert-zertifizierte Naturkosmetik – und sorgt damit für ordentlich Wirbel! Die News aus dem Hause Garnier werden einige von Euch mit Sicherheit inzwischen schon mitbekommen haben, da ein paar meiner Kollegen zum Launch mit Garnier bereits rund um das Thema Nachhaltigkeit und die neue Garnier BIO Linie kooperiert haben. Die neue Linie hat aber nicht nur digital, sondern auch in meinem Freundeskreis zu vielen, angeregten Diskussionen geführt, denn warum macht eine Marke wie Garnier, die Natürlichkeit zwar schon immer in ihrer DNA verankert hatte (Garnier’s erstes Produkt war 1904 zeitgleich auch die erste patentierte Haarlotion rein auf Pflanzenbasis), nun auf einmal zertifizierte Naturkosmetik? Der Gedanke ist berechtigt, meiner Meinung nach fehlt es bei dieser Fragestellung aber oft an ausreichend Hintergrundwissen. Wie zum Beispiel der Tatsache, dass Garnier in den vergangenen Jahren bereits Silikone und Mikroplastik aus den Produkten herausgenommen hat, während andere Marken weiter Chemie verpacken. Oder dass Garnier vor einigen Jahren die erste 100% Pflanzen-basierte Haar-Coloration namens ‚Herbalia‘ auf den Markt brachte. Nichtsdestotrotz möchte ich den Launch von Garnier BIO heute zum Anlass nehmen und mich fragen: was steckt hinter der neuen Linie? Betreibt Garnier hier lediglich Greenwashing? Oder ist das vielleicht eher ein Schritt in eine neue Richtung? Fragen, die ein genauerer Blick auf die Linie und ihre Zertifikation klären kann. Schauen wir uns Garnier BIO doch mal genauer an.
Meine Sicht der Dinge.
Fakt ist: Konsumenten wissen heute mehr. Dank der Digitalisierung der letzten Jahrzehnte, unendlichem Wissen, das wir 24/7 auf unseren Smartphones abrufen können und einer steigenden Aufgeklärtheit auf Verbraucherseite, konsumieren wir heute nicht mehr einfach nur, sondern informieren uns bevor wir zuschlagen. Ein großer Beautytrend, der aus diesem gestiegenen Bewusstsein hervorgeht, ist das Thema Naturkosmetik. Grund hierfür ist nicht nur, dass gewisse Inhaltsstoffe aufgrund ihrer Herkunft oder fehlenden Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren auf den privaten Blacklists der Konsumenten gelandet sind, sondern auch, dass auch das Thema Selbstliebe und ein bewusster Umgang mit dem eigenen Körper wieder mehr in den Vordergrund gerückt sind.
Ein immer größer werdender Teil der Verbraucherinnen will einfach wissen, wie Produkte hergestellt sind, was drin steckt, und wie der Müll, den sie durch die Verwendung produzieren, recycelt wird. Und dieser Teil wächst ganz spürbar, so nehme ich das zumindest in meinem Umfeld wahr.
Und genau diesen Konsumentinnen bietet Garnier mit Garnier BIO jetzt also auch eine eigene Naturkosmetik Linie an. Alle neun Produkte – vom pflanzlichen ‚Konjac Sponge‘ (ca. 6 €) bis zum ‚Bio-Lavendel Gesichtsöl‘ – tragen dabei ein bedeutsames Siegel: das EcoCert Cosmos Organic Siegel. Dieses garantiert eine Bio-Zertifizierung, die verspricht, dass das jeweilige Produkt nach dem COSMOS Standart durch Ecocert Greenlife zertifiziert wurde.
Nur kurz zur Info: Für dieses Siegel haben sich fünf europäische Vereinigungen zu einer privaten Non-Profit Vereinigung zusammengeschlossen, die Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau, sichere und gesunde Herstellungsbedingungen für Mensch und Natur und die Förderung von ‚grünen Chemikalien‘ für alle zertifizierten Produkte fordern. Darüberhinaus verspricht Garnier eine ‚vegane Formel‘, die sicherstellt, dass kein Inhaltsstoff tierischen Ursprungs enthält und alle Inhaltsstoffe biologisch angebaut, fair gehandelt und unter Beachtung der Biodiversität aus erneuerbaren Ressourcen bestehen. Und wie sieht’s beim Verpackungsmaterial aus? Garnier sagt: ‚Unsere Plastikverpackungen sind zu 100% aus recyceltem Plastik.
Zusammenfassend kann man sagen, dass alle Garnier BIO Produkte durch das COSMOS Organic Siegel frei von Konservierungsstoffen (Parabene, Phenoxyethanol und Methylisothiazolinon), Mineralölen, Silikonen, Aluminiumsalzen, chemischen Filtern und synthetischen Farbstoffen sind.
Nun kann man sich berechtigterweise fragen: warum launcht Garnier diese neue Naturkosmetik-Linie? Wie passt das mit der DNA der Marke zusammen? Meine Meinung zu diesem Thema ist folgende: jede von uns hat die Wahl, welche Kosmetik sie kauft, welchen ökologischen Fußabdruck sie hinterlässt und für welche Marke mit welchen Inhaltsstoffen sie sich entscheidet. Ich persönlich finde es immer gut, wenn Marken ihren meist stark vordefinierten Markenkern aufbrechen und sich den wandelnden Consumer Ansprüchen anpassen. Was viele an dieser Stelle allerdings auch gar nicht wissen: Garnier’s Markenkern und die Markenausrichtung sind seit Jahren auf Natürlichkeit getrimmt und in den vergangenen zehn Jahren wurde viel dafür getan, sich noch wieder weiter in Richtung einer vollständig natürlichen Brand zu entwickeln.
So wurden Silikone und Mikroplastik aus den Produkten herausgenommen, es folgten Produkte mit 96%, dann mit 98% natürlichen Inhaltsstoffen und so ist die neue EcoCert-zertifizierte Naturkosmetiklinie Garnier BIO der nächste, logische Schritt hin zu konsequenter Natürlichkeit.
Oder man dreht den Spieß einfach um: Auch wenn Garnier eine Marke gewesen wäre, die nie besonderen Wert auf Natürlichkeit gelegt hat, warum sollte sich das jetzt nicht ändern dürfen? Ich finde jeder noch so kleine Schritt in die richtige, also aktuell nachhaltigere Richtung, ist wichtig und auch Marken wie Garnier müssen ihr Territorium verlassen und ihren Kunden neue Konzepte anbieten. So schafft Garnier BIO es vielleicht, eingefahrene Konsumenten mit der neuen Linie zum Nachdenken anzuregen, von bisherigen ‚blinden Gewohnheits-Käufen‘ abzubringen und Beauty in der Drogerie etwas nachhaltiger und grüner zu gestalten.
Tausendmal besser als einfach wie gewohnt weiter zu machen, finde ich.
Mir ist dabei natürlich klar, dass es hier schon immer Spezialisten gab, die das Thema Naturkosmetik seit Jahren bespielen und sich als Experten auf dem Markt bezeichnen dürfen, aber auch diese Labels wollen Geld verdienen und machen Beauty nicht aus reiner Nächstenliebe. Hinter jeder dieser Marken steckt eine finanzielle Motivation, auch wenn die ‚alten Hasen‘ nun etwas Konkurrenz bekommen. Ich bin einfach der Ansicht: diese neue Linie samt ihrer Zertifizierung stellt eine Garantie dar, die vielen anderen ‚grün angehauchten‘ Labels fehlt und die auch nicht immer mit offenen Karten spielen. Und auch wenn Garnier zu einem großen, globalen Player gehört, darf auch solch eine Marke einen Schritt nach vorne machen. Und vor allem: eine preiswerte, grüne Alternative im Mass Market bieten.
Fakt ist ja auch: am Ende entscheidet die Kundin ja immer noch selbst, was in ihrem Einkaufswagen und später auch auf ihrer Haut landet.
Meine Meinung zu Garnier Bio könnt ihr Euch mit Sicherheit also schon denken. Ich sehe Garnier BIO als Schritt in die richtige Richtung, irgendwo muss man als Marke ja auch anfangen beziehungsweise weitermachen. Mir persönlich ist es wichtiger, dass Marken sich den Kundenbedürfnissen anpassen und ihre alten Denkmuster aufbrechen – und wenn sie neue Produkte dazu noch unabhängig zertifizieren lassen, umso besser.
Und was steckt nun drin, in der 9-teiligen GARNIER BIO Linie?
Diverse natürliche Inhaltsstoffe wie Thymian, Argan-Öl oder auch ätherische oder gepresste Öle. Das ‚Belebende Waschgel‘ (ca. 6 €) und die ‚Feuchtigkeitspflegende Gesichtspflege‘ (ca. 8 €) beispielsweise beinhalten Lemongrass, das die Haut schonend, aber tief reinigt und gleichzeitig ausbalanciert, mattiert und sie mit Feuchtigkeit versorgt. Im ‚Hautperfektionierenden Gesichtswasser‘ (ca. 6 €) wiederum steckt als Hauptinhaltsstoff Bio-Thymian, der mit seiner antibakteriellen Eigenschaft die Haut klärt und und Poren verfeinert. Neben Thymian und Lemongrass findet sich im ‚Straffenden Gesichts-Öl‘ (ca. 10€) und der ‚Anti-Falten-Feuchtigkeitspflege‘ (ca. 9 €) zum Beispiel noch Bio-Lavendel-Öl, was der Haut bei der Regeneration hilft und sie mit der Extraportion Feuchtigkeit versorgt.
Als letzten wichtigen Inhaltsstoff hat Garnier noch fair gehandeltes, marokkanisches Bio-Argan im ‚Regenerierenden Rescue Balm‘ (ca. 9 €), dem ‚Feuchtigkeitsspendenden Gesichts-Pflege-Spray‘ (ca. 6 €) und der ‚Reichhaltigen Feuchtigkeitspflege‘ (ca. 9 €) verpackt. Zusammen mit Aloe Vera beruhigt das Öl der Nuss die Haut und schenkt ihr extra Feuchtigkeit – vom herrlichen Duft auf der Haut mal ganz zu schweigen.
Ein Fazit zu GARNIER BIO.
In meinen Augen bietet Garnier BIO allen Green Beauty-Begeisterten eine kostengünstige Alternative zu hochpreisiger Naturkosmetik, die sich schlichtweg nicht jeder leisten kann. Die Texturen fühlen sich super auf der Haut an und die Range deckt alle Grundbedürfnisse eine klassischen Hautpflege-Routine ab. Ich sehe im Launch eine positive Weiterentwicklung im Markenkonzept und kann die Linie jedem empfehlen, der seine Skincare gerne in der Drogerie kauft und zum herkömmlichen Garnier-Sortiment einen nachhaltigeren, biologischen Gegenentwurf sucht. Mit Greenwashing hat das für mich nichts zu tun, sondern eher mit Umdenken und einer Reaktion auf den Zeitgeist.
– in Kooperation mit GARNIER –
alle Bilder © theOC & PR Garnier
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Hallo,
Ist in der neuen bio Serie ein Lichtschutzfaktor enthalten?
Hi Edeltraud, soweit ich informiert bin ist da kein Lichtschutzfaktor integriert, aber das würde ich mir auf dem jeweiligen Produkt noch einmal genauer ansehen. Also bei den Gesichtscremes speziell :)
Liebe Swantje,
danke für diesen differenzierten Bericht! Aus verschiedensten Gründen (medizinische Treatments die ich vornehmen lassen will, ein Welpenkauf steht an), versuche ich derzeit bei alltäglichen Beautyprodukten zu sparen und nicht nur bei Niche Beauty und Amazingy zu bestellen. Lange Rede, kurzer Sinn: Hast du persönliche Favourites aus der Linie?
Hi liebe Lola,
you got me at 'Welpenkauf' :) hach, ich weiß nur zu gut, wie sich das anfühlt wenn man sparen will und da bietet sich Kosmetikecke nunmal als erstes an... Ich würde dir den Rescue Balm (für die Handtasche und besonders trockene Stellen), das Gesichtsöl (auch toll als Overnight-Maske) und das Waschgel (Cleansing, eh klar) empfehlen. mit diesem Set-up und einer Tagespflege mit Lichtschutz bist du rundum versorgt :) Liebe Grüße, Swantje
Hallo,
ich finde deinen Post für eine Anzeige schon differenziert geschrieben aber leider ist das Hauptproblem nicht, dass Garnier nun voll auf Naturkosmetik setzt. Die meisten haben ein Problem damit, dass Garnier zu L'Oréal gehört.
Nestlé, einer der größten Umweltsünder hält Anteile an L'Oréal. Somit entscheidet man sich bei jedem Kauf eines Produktes das zum Portfolio von L'Oréal gehört auch automatisch dafür einen Konzern zu unterstützen, der die Umwelt mit Füßen tritt und Tierversuche durchführt.
Leider kann man die Marke Garnier nicht davon trennen, denn am Ende des Tages profitiert von den Einnahmen nunmal nicht nur Garnier sondern der Konzern dahinter.
Es ist schön und gut das Garnier schon seit Jahren auf Naturkosmetik setzt aber wenn man sich etwas mit den Strukturen hinter dem Unternehmen beschäftigt dann wird einem klar, dass die Motivation hinter dem Schritt voll auf NK zu setzten nur des Geldes wegen geschieht und nicht aus Überzeugung.
Genau deswegen werden aus vielen Reformhäusern und NK-Shops auch Produkte von Logona, Santé und Co verbannt, da das Unternehmen hinter diesen Marken, Logocos, von L'Oréal übernommen wurde. Genau wie viele andere Menschen empfinde ich es auch als falsch solche Konzerne mit einem Kauf zu unterstützen, auch wenn ein winziger Schritt in die richtige Richtung erfolgt.
Hi Michele,
hab vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich verstehe deinen Punkt und kann dazu nur sagen: jede von uns hat selbst in der Hand, welchen Konzern, welche Marke oder welchen Ansatz sie mit ihren Einkäufen unterstützt – und ich respektiere jede Ansicht und jeden Standpunkt. Ich kann nachvollziehen, warum man aus diesem oder jenen Grund eine bestimmte Marke nicht kaufen will, dennoch bin ich der Überzeugung: nicht jeder Konsument kann sich NK leisten und hat eventuell auch nicht den Überblick über den NK Markt, den wir bzw. Frauen mit viel Begeisterung für Kosmetik vielleicht haben. Wenn diese Kunden durch diese Linie nun Zugang zu NK haben oder Kunden erreicht werden, die bisher vllt zu Kosmetik mit Mikroplastik oder anderen unnatürlicheren Inhaltsstoffen greifen, dann ist das auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Bitte versteh mich nicht falsch, ich begreife deinen Standpunkt und respektiere ihn auch – ich versuche nur auch immer das große Ganze zu sehen.
Liebe Grüße, Swantje
Es mag ja sein,dass die Texturen sich super anfühlen aber die Hautverträglichkeit ist hier ja wohl nicht an erster Stelle! Für empfindliche Häute ist das nicht geeignet.
Liebe Grüße
Hi liebe Claudia, danke für deinen Kommentar. Darf ich höflicherweise fragen, an welcher Stelle du aus meinem Text herausliest, dass ich die Produkte Frauen mit sensibler Haut empfehle? Bitte versteh mich nicht falsch, ich versuche nur nachzuvollziehen wie du zu diesem Fazit kommst. Denn ich versuche grundsätzlich immer keine generellen Hauttyp-Empfehlungen auszusprechen. Ich würde mich sehr freuen, von dir zu hören. Liebe Grüße, Swantje
Finde ich gut - außer dass Garnier zu Nestle gehört.....
Hi liebe Hannah, danke für dein Feedback. Die Zugehörigkeit ist natürlich etwas, das ich nicht ändern kann bzw. wo jede ihre eigenen Entscheidungen für ihren Konsum trifft. Dennoch freut es mich zuhören, dass du Garnier's Schritt – ähnlich wie ich – ebenso gut findest. Liebe Grüße, Swantje