BEHIND THE SCENES: ein Gespräch mit Asita Morgan, Head of Innovation Lab bei COSNOVA, über ihre Karriere, Beauty & digitale Transformation

Erst vorletzte Woche habe ich Euch Asita Morgan anhand ihres coolen TopTenTopshelf näher vorstellen können. Alle, die sich nerdig für Beauty interessieren, werden dabei mit Sicherheit eine Sache festgestellt haben: sie hat den Dreamjob in Sachen Beauty! Denn: Asita arbeitet als ‚Head of Innovation‘ bei cosnova, der Mutterfirma von Catrice, essence, L.O.V und SIGN, und beschäftigt sich dadurch rund um die Uhr nur mit BEAUTY. Oder besser gesagt mit allen wichtigen Trends, Produktlancierungen, Kollaborations und den Challenges, die sich ein modernes Beautyunternehmen heute eben stellen muss. Wie bei vielen anderen interessanten Persönlichkeiten, die ich durch meinen Job kennenlerne, habe ich mich auch bei ihr gefragt: wie bist du eigentlich zu diesem Job gekommen? Was fällt in deinen Aufgabenbereich? Und was ist die größte Challenge für dich bzw. cosnova aktuell? Glücklicherweise hat mir Asita auf all diese Fragen eine Antwort gegeben, sodass dieser Artikel allen, die eventuell in der Beautywelt arbeiten möchten, einen schönen Einblick hinter die Kulissen geben wird. Allen anderen kann ich nur sagen: lest ihn trotzdem, denn Asita liefert super spannende Insights in die Beauytwelt. Let’s go!

FYI: Der folgende Artikel ist nicht in Form einer bezahlten Kooperation umgesetzt worden, beinhaltet aber aufgrund seiner Inhalte und Marken-Nennungen einige werbliche Inhalte bezüglich cosnova.

© Asita Morgan

Liebe Asita, verrate uns bitte die wichtigsten Fakten über dich! Ich bin 36 Jahre, in Bayern geboren und im Saarland groß geworden. Aktuell bin ich „Head of Innovation Lab“ bei der cosnova GmbH in Sulzbach. Das ist in der Nähe von Frankfurt, wo ich seit zehn Jahre sehr gerne lebe.

Was gehört in deinen Aufgabenbereich? In den letzten 1,5 Jahren habe ich mich sehr stark mit dem großen Thema „digitale Transformation“ beschäftigt. Gemeinsam mit meinem Co-Head haben wir ein cross-funktionales 17-köpfiges Team bestehend aus Data Scientist, Marketing-Heads und IT-Entwicklern gegründet. Da wurde ich zum echten People Manager, und habe eine neue Art der Führung kennengelernt. Auch das Arbeiten im Tandem mit einem Mann war eine echte Bereicherung. Wir haben uns fachlich gut ergänzt und konnten uns aufgrund unserer Unterschiedlichkeit dennoch gut austauschen und voneinander lernen. Seit wenigen Wochen leite ich das neu-gegründete Innovation Lab.

Hier lautet unsere Mission die Bedürfnisse von Konsumenten zu verstehen und mit smarten Lösungen zu versorgen.

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„Digitale Transformation“: Was bedeutet das eigentlich und warum ist sie für ein mittelständisches Unternehmen wichtig? Digitale Transformation ist ein fortlaufender Veränderungsprozess, der dank digitalen Technologien die Welt – und nicht ganz unwesentlich die Wirtschaftswelt –  transformiert. Ich bin daher der Meinung, dass es gerade für mittelständische Unternehmen wichtig ist, bei dieser sogenannten „Digitale Revolution“ mitzumachen. Besser noch: sie mitzugestalten, um für die Konsumenten relevant zu bleiben. Die größte Herausforderung ist gelernte Strukturen und Prozesse in den Köpfen in den Hintergrund zu rücken und offen für Neues zu sein. Das Mind-Set eines Start-ups (wieder) zu erlangen.

Digitalisierung bedeutet eine Veränderung für fast jeden Lebensbereich, da schließe ich die Beauty-Welt ein.

Wie kann diese Revolution denn in der Beauty-Welt aussehen? Bei einer neuen Abteilung mit dem neuen Themenbereich „digital“ gibt es auch viele Fragen der Kollegen. Zum Beispiel: „Wollt ihr jetzt den Lippenstift digitalisieren, oder was?“ Und ja – wenn wir feststellen, dass unsere Konsumenten das wollen. Bei all‘ den Fragestellungen ist es wichtig, die Konsumenten nicht aus den Augen zu verlieren, und ihnen Produkte und Services anzubieten, die für sie relevant sind und die sie bei der Anwendung unterstützen oder ihr helfen Entscheidungen zu treffen. Individualisierung von Produkten oder persönliche Beratung können da eine wichtige Rolle spielen.

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Wir kennen uns nun schon ein paar Jahre, weshalb ich weiß, dass du vor ein paar Jahren beruflich für ein paar Monate nach New York gegangen bist. Was hast du dort für cosnova genau gemacht? 2016 war ich ein halbes Jahr in unserem Tochter-Unternehmen cosnova Inc. in New York. Unser Headquarter in Deutschland umfasste damals ca. 350 Mitarbeiter – in New York waren wir gerade mal 12. Ich war auf einmal gefühlt in einem Start-up und mein Job wurde noch facettenreicher. Neben Marketing und Kommunikation und dem Launch der Marke CATRICE in den USA, befasste ich mich mit Sales, E-Commerce und digitalen Marketing-Themen.

Wolltest du schon immer im Bereich Beauty arbeiten? Sagen wir, ich habe ein paar bunte Umwege genommen, bis ich schließlich in der Beauty landete. Wie die meisten, hatte ich nach dem Abitur noch keine Ahnung, was ich eigentlich (werden) will. Mir schwebte „irgendwas mit Medien“ vor – das sagte man damals ja so. Also ging ich erst mal nach Tobago, um mich vom „Abi-Stress“ zu erholen und mir Gedanken über meine Zukunft zu machen. Vier Wochen auf einer Insel, die zwölf Kilometer breit und 40 Kilometer lang ist, bescheren dir zwar einen Inselkoller, aber auch Klarheit. Politik und Wirtschaft haben mich interessiert, aber ein reines Politik- oder BWL-Studium kam nicht infrage. Heute habe ich ein Diplom in Sozialwissenschaften, eine Mischung aus Politik- und Wirtschaftswissenschaften und Soziologie. Im Hauptstudium lag der Fokus auf Öffentlichkeit, Kommunikation und Medien.

Hast du nach dem Studium wie alle dann erst einmal ein Praktikum gemacht? Ja, ich bin nach diversen Praktika, u.a. bei einem Radiosender und einer politischen Stiftung in Benin/Afrika, bei 20th Century Fox in Frankfurt gelandet. Dort habe ich ein PR-Praktikum absolviert und im Anschluss ein Volontariat in einer PR-Agentur abgeschlossen. Zu meinen Projekten bei FOX zählte die Markteinführung der ersten Blu-ray Disc, das war 2007. Nach FOX bin ich bei Panasonic Marketing Europe gelandet. Mein Job beinhaltete internationale Produkt-PR – wir waren die Schnittstelle zwischen dem Headquarter in Osaka, und den europäischen Landesgesellschaften. Für mich war das Arbeiten in einem japanischen Unternehmen eine unglaubliche Bereicherung. Das Beste daran:  Ich kam auch in den Genuss einiger Japan-Reisen, und durfte so auf eine sehr authentische Weise die japanische Kultur kennenlernen. Das war eine tolle Zeit, da bin ich heute noch dankbar dafür.

Kannst du etwa japanisch sprechen? Leider nein! Ein paar Wörter habe ich mir aber merken können. Unter anderem „ashita“ das bedeutet „morgen“ – mein Name ist die perfekte Eselsbrücke: Asita Morgan 🙂

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In wie fern unterscheidet sich die japanische Unternehmenskultur von der amerikanischen und deutschen? Ich habe die japanische Unternehmenskultur als sehr respektvoll und kontrolliert erlebt. Alleine schon die Art, Visitenkarten auszutauschen, zeigt den höflichen und respektvollen Umgang:

Man verbeugt sich, hält seine Visitenkarten mit beiden Händen fest, gib seine Karte erst aus der Hand, wenn der andere sie fest in den Händen hält, verbeugt sich wieder, liest sich die Karte des anderen aufmerksam durch und wiederholt, was man liest oder stellt konkrete Fragen zum Namen des anderen (bei mir war das immer „Oh your name, Ashita – that means bright future“) verbeugt sich wieder und empfängt die Visitenkarte des anderen ebenfalls mit beiden Händen.

Man behandelt sie wie ein kleiner Schatz. Keinesfalls darf die Karte in der Hosentasche verschwinden. Für uns ist die Visitenkarte ein Stück Papier mit einem Titel und einer Adresse. Für Japaner nimmt man ein Stück Identität des anderen entgegen –etwas sehr Kostbares. Meine japanischen Kollegen waren immer interessiert und aufmerksam, das „Nein“-sagen fiel ihnen eher schwer – bei Amerikanern und Deutschen geht das eindeutig schneller über die Lippen.

Bis zu diesem Zeitpunkt kamen Mode oder Beauty also noch nicht in deinem Lebenslauf vor… Auch wenn der Job spannend war und ich viel gelernt habe, hielt sich meine Leidenschaft für Blu-ray Player und Waschmaschinen in Grenzen. Die Branche ist außerdem sehr maskulin, was mich irgendwann auch genervt hat.

Es war Zeit für was Neues und einen krassen Cut – also sagte ich „Sayonara“ zu White Goods und Home Entertainment – und „Hello“ Beauty!

Was meinst du mit maskulin? Warum hast du dich als Frau in dieser Branche benachteiligt gefühlt? Naja, es herrschte eben immer eine Omnipräsenz von Männern. In Meetings, auf Events, in der Kantine… überall! „Mansplaining“ gab es immer wieder mal, aber ich hab mich nie benachteiligt gefühlt. Ich bin mit drei älteren Brüdern aufgewachsen und kann auch in einem maskulinen Umfeld meine Frau stehen. Es gab allerdings schon Situationen, in die ein Mann so nicht geraten wäre. Auf der Consumer Electronic Show (CES) – der weltweit größten Fachmesse für Unterhaltungselektronik – habe ich einer Gruppe von männlichen Journalisten ein neues Produkt vorgestellt. Einer der Journalisten kam nach meiner Präsentation auf mich zu, bedankte sich für die Infos und schlug mir vor, meinen Hosenanzug abzulegen und das Produkt ein paar Messe-Hallen weiter nochmals vorzustellen. Das wäre sicher umsatzsteigernd. Mit ein paar „Messe-Hallen“ weiter spielte er auf die Sex-Messe an, die immer parallel zur CES stattfindet. Er fand das wohl witzig.

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Wie kommt das in der Beautybranche an, wenn man sich aus einem ganz anderen Feld heraus bewirbt? Das hatte ich mich damals auch gefragt und mir echt einen Kopf gemacht. Aber es war zum Glück völlig unnötig. In der Unterhaltungselektronik geht es ja immer um rationale Fakten: Bildschirmgröße, Auflösung in Pixel, Stromverbrauch. Beauty basiert zwar auch auf einigen Fakten, ist aber viel emotionaler aufgeladen und das Thema liegt mir einfach viel näher. Frauen kommunizieren anders untereinander. Vor allem, wenn man über schöne Themen wie Kosmetik spricht. Wir teilen die gleichen Erfahrungen und wissen was uns wichtig ist. Da unterhält man sich gleich auf einem anderen Level. Ich wurde von den Beauty-Redakteuren nie schräg angeschaut, wenn ich erzählte, dass mein letzter Arbeitgeber ein japanischer Elektronikhersteller war. Das Gespräch führte oft automatisch wieder zur Beauty, da der  japanische Beauty-Markt groß ist und viele Produkte auch bei den deutschen Beauty-Redakteuren sehr beliebt sind.

Wie bist du auf die Firma Cosnova gekommen? Auf welche Stelle hast du dich damals beworben? Der Firmenname Cosnova war mir damals kein Begriff. Ich hatte die Job-Anzeige auf einem der Portale gesehen, wo Cosnova einen PR-Manager suchte. Beim Durchlesen verstand ich, dass es hier um die mir bekannten Kosmetik-Marken essence & CATRICE ging – damit konnte ich mich sehr gut anfreunden. Als Google mir dann noch verriet, dass Sulzbach ganz in der Nähe von Frankfurt liegt, habe ich mich direkt beworben.

Und was glaubst du: Warum hast du den Job damals bekommen? Neben den fachlichen Voraussetzungen hat meine Berufserfahrung in einem internationalen Umfeld eine Rolle gespielt. Cosnova war zu dieser Zeit sehr stark am Expandieren. Gefühlt lancierten wir monatlichen in einem neuen Markt. Der Austausch mit anderen Ländern war hier sicher von Vorteil. Ich denke aber auch, dass meine Persönlichkeit und Offenheit nicht ganz unwichtig waren. Cosnova, ein familien-geführtes Unternehmen, hatte zu dieser Zeit ca. 160 Mitarbeiter. Da kannte jeder jeden und die Chemie muss da einfach stimmen.

Was macht die Cosnova GmbH genau? Cosnova ist ein mittelständisches Unternehmen und steckt hinter den Kosmetikmarken essence, CATRICE, L.O.V und SIGN. Wir bieten qualitativ hochwertige Kosmetik zum fairen Preis und das inzwischen in über 80 Ländern auf der Welt. All‘ unsere Produkte werden von unseren Produkt Managern selbst entwickelt – da steckt extrem viel Expertise und Liebe zum Detail drin. Das schätzen auch unsere Konsumenten – cosnova konnte im letzten Jahr einen Umsatz von über 400 Mio. Euro verzeichnen.

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Kurze Frage zwischendurch: Wer ist der Gründer bzw. wem gehört der ganze Laden? Die GründerIN ist Christina Oster-Daum, sie ist auch gemeinsam mit ihrem Mann Inhaberin von cosnova. Sie hat die Firma vor 17 Jahren im eigenen Wohnzimmer gegründet, und hatte damals bereits die Vision, dass alle Frauen, die sich mit Make-up noch schöner fühlen möchten, Zugang zu hochwertigen Produkten zum bestmöglichen Preis erhalten sollten.

Die ersten Mitarbeiter erzählen heute noch von damaligen Meetings am Wohnzimmer-Tisch – in richtiger Start-Up-Manier eben. Ich stelle mir das ein bisschen vor wie bei dir im theOC Büro, da ist es ja auch so schön gemütlich wie in einem Wohnzimmer.

Was glaubst du, macht cosnova zu so einer Erfolgsgeschichte? Die Qualität der Produkte und die Liebe zum Detail bei der Produktentwicklung sind ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges. Innovation und ein Gespür für Trends sind dabei genauso wichtig wie hochwertige Inhaltsstoffe. Ebenso wichtig für den Erfolg (oder vielleicht sogar noch wichtiger) ist die gesamte Unternehmenskultur. Auch wenn wir inzwischen 400 Mitarbeiter sind und Tochtergesellschaften in New York, Italien und Brasilien haben, sind wir nach wie vor ein Familien-Unternehmen. Klar, man kennt nicht mehr jeden Kollegen, aber das Gefühl einen Teil des Unternehmenserfolgs beigetragen zu haben, ist nach wie vor das Gleiche.

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Wie lange arbeitest du schon dort und was zählt zu den Highlights deiner Tätigkeit bisher? Ich arbeite seit sieben Jahren bei cosnova und wundere mich immer wieder, wie schnell die Zeit verging. Ich durfte unsere Marken in zahlreichen Ländern zum ersten Mal der Beauty-Presse vorstellen. Das waren immer aufregende Events, weil man nie wusste wie zum Beispiel die VOGUE-Beauty-Leitung aus Russland auf eine neue, junge Marke wie essence reagiert. Eine wichtige Erkenntnis: Alle Frauen (und immer mehr Männer) lieben unsere Produkte – von Kolumbien über Lettland bis nach Singapur. Ich hatte immer aufregende Begegnungen und Erlebnisse. Neben den PR-Events waren aber auch Kooperationen mit MTV und den Fashion Shows in Berlin tolle Highlights – außerdem ein Meet & Greet mit Justin Bieber und dem Dalai Lama.

Apropos welche Karriere-Einstiegschancen gibt es bei Cosnova? Bei mir war der Einstieg eher klassisch, aber soweit ich das bei meinen Kollegen beobachte, gibt es vielseitige Einstiegschancen bei uns. Manche sind über ein Praktikum bei uns eingestiegen und verantworten heute komplette Produktkategorien. Wir haben sogar Kolleginnen, die über das Bloggen bei uns gelandet sind.

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Auf was achtest du selbst bei Bewerbern, wenn du einen Job zu vergeben hast? Neben den Qualifizierungen, der fachlichen Expertise und der Leidenschaft für Kosmetik, bzw. der Glaube an unsere Marken, ist mir die Persönlichkeit mit am wichtigsten. Ein Vorstellungsgespräch ist eine sehr künstliche Situation. Die Bewerber sind in der Regel etwas nervös und verhalten sich oftmals unnatürlich. Hilfreich ist es, wenn man sie mehrfach einlädt, sie dadurch einen selbst aber, auch andere Mitarbeiter kennenlernen und sich etwas wohler fühlen.

Die besten Vorstellungsgespräche sind „gleichberechtigte“ Gespräche auf Augenhöhe, in denen ich mich mit dem Bewerber neben fachlichen Themen auch mal über die letzten Urlaubs-Reiseziele oder auch mal über Beyoncé unterhalte. Mich interessiert in erster Linie der Mensch hinter der Bewerbung, nicht die Abi-Note.

Wenn man bei einem Unternehmen wie Cosnova arbeitet darf man da eigentlich die ganze Zeit Produkte testen? Grundsätzlich dürfen wir Produkte testen, ja! Zu meinen PR-Zeiten war das im Grunde ja auch mein Job, schließlich musste ich wissen, worüber ich spreche, wenn ich unsere Highlights vorgestellt habe. Aber natürlich machen wir das nicht die ganze Zeit, dazu haben wir alle genügend Arbeit auf unseren Schreibtischen. Es kommt allerdings nicht selten vor, dass sich jemand mal zwischendurch oder auch mal im Meeting, die Nägel lackiert. (lacht)

Ist es ein No-go ungeschminkt zur Arbeit zu kommen? Überhaupt nicht. Ich selbst bin häufig gar nicht oder nur dezent geschminkt. Das Beste daran ungeschminkt ins Büro zu kommen, ist das man die neusten Produkte gleich ausprobieren kann ohne sich vorher abschminken zu müssen.

Wie wichtig ist Äußeres in der Branche, in der du arbeitest? Wir leben gerade in einer Zeit in der, der Fokus auf das Äußere allmählich auf das Innere gelenkt wird. Es geht immer mehr um Natürlichkeit, was ich befürworte. Ist mir mein Äußeres wichtig? An manchen Tagen mehr, an anderen weniger. Gerade bei unserer Marke L.O.V setzen wir sehr stark auf Empowerment, und das Gefühl sich in der eigenen Haut wohlfühlen, ob nun mit oder auch mal ohne Make-Up.

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Welche Produkte funktionieren besonders gut auf dem deutschen Markt? Der ‚Liquid Camouflage Concealer‘ von CATRICE (ca. 4 €) gehört zu den meistverkauftesten Concealern in Deutschland.  Das spiegelt uns Deutsche doch auch ein wenig wieder, oder? Eine gute Basis ist uns doch wichtig, ob nun beim Bausparvertrag, dem soliden Familien-Auto oder eben der Kosmetik. Ich mach natürlich nur Spaß, aber generell tendieren die Deutschen zu eher konservativen Looks – ich schließe mich da absolut mit ein. Auch beim „healthy skin“ Trend gehe ich mit, denn Face-Produkte erleben gerade einen Aufschwung. Einer unserer Beststeller und auch eines meiner Lieblingsprodukt ist der ‚Aura Glow Primer‘ von L.O.V. (ca. 15 €), essence ist im Bereich Auge ziemlich stark, vor allem bei den Mascaras – die ‚I love Extreme‘ (ca. 3 €), die viele auch als „die Pinke“ bezeichnen, ist ein All-time-favorite – und das schon seit vielen Jahren.

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Inwieweit könnt ihr feststellen, dass Blogger und Influencer neue Beauty-Trends forcieren und eure Abverkäufe tatsächlich beeinflußen? Gegenfrage: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Blogger und einem Influencer? The Original Copy ist ein Blog und erreicht eine Menge Leute und sicherlich habt ihr doch auch Einfluss auf eure Community. Ist nicht jeder Blogger automatisch Influencer?

Grundsätzlich arbeiten wir gerne mit Influencern (und Bloggern!) zusammen, weil sie Trends aufnehmen und einer Masse verständlich machen. Sie sprechen kein Marketing-Blabla sondern reden so, wie sie eben reden. Und ganz ehrlich: So nah wie ein Influencer kommt keine Marke an seine Audience. Da besteht eine Art Beziehung, die ist echt und authentisch. Erst vor kurzem sind wir aus allen Wolken gefallen, als Hatice Schmidt eine unserer Paletten auf ihrem Channel vorgestellt hat.

Das Ding war innerhalb kürzester Zeit restlos ausverkauft – wir fühlten uns für einen kurzen Moment wie Kylie Jenner, Rihanna und Kim Kardashian.

Warum glauben viele, dass nur teure Beautyprodukte wirksam oder gut sind und wie geht ihr aus Marketingsicht mit diesem Vorurteil um bzw. wie geht ihr es an? Ohne zu philosophisch zu klingen, glaube ich, dass wir alle bei der so großen Auswahl an Marken und Produkten einfache Heuristiken heranziehen, die uns bei Entscheidungsprozessen helfen sollen. Der Preis ist dabei ein klassisches Attribut, um Dinge zu bewerten. Wir glauben oft, was teuer ist muss auch gut sein. Das ist eine Herangehensweise, die total verständlich ist, sicher jeder von sich selbst kennt und nicht nur im Bereich Beauty und Kosmetik herangezogen wird.

Natürlich kosten einige seltene Rohstoffe ihren Preis, aber auch andere Faktoren sind bei der Preisgestaltung relevant. Wir verzichten auf große Marketingbudgets und investieren weder in aufwendige TV Spots noch in bekannte Werbegesichter.

Alles, was wir durch diesen Ansatz sparen, können wir in die Entwicklung von Produkten und den Einkauf hochwertiger Texturen und Packagings stecken. Auch die Masse an Produkten die wir weltweit verkaufen, hat Auswirkungen auf die Preisgestaltung: je mehr Produkte hergestellt werden, desto besser kann der Preis verhandelt werden.

Was ist die Beauty-Hauptstadt der Welt für dich und warum? Sich auf eine Stadt zu beschränken fällt mir wirklich schwer. Klar, kann man in New York oder Paris richtig gut Beauty shoppen, aber auch in Marokko und Kapstadt gibt es tolle Produkte mit wertvollen Inhaltsstoffen. Bei meinen Reisen stoße ich oftmals unerwartet auf Kosmetik-Schätze. Im Urlaub auf Korsika habe ich beispielsweise einen der ältesten Parfümeure Frankreichs kennengelernt. Er hat mir in seinem Labor alles zum Thema Duft erklärt und mir seinen selbstentwickelten  Beauty Balm mitgegeben. Ein wahres Wundermittel. Korea gilt ja allgemein als Beauty-Mekka, hoffentlich schaffe ich es auch mal dort hin.

© Asita Morgan

Letzte Frage: Hast du in den sieben Jahren in eurem Sortiment absolute Lieblings-Produkte entdecken können, von denen du glaubst, das wir sie alle unbedingt kennen sollten? Da gibt es wirklich viele. Da wir unsere Sortimente zwei Mal im Jahr aktualisieren, kommen auch immer wieder neue dazu. Die Basics, von denen ich bereits sprach, kann ich in jedem Fall weiter empfehlen. Außerdem findet man derzeit folgende Produkte in meiner Kosmetiktasche:

Asita, vielen lieben Dank für deine Zeit und für dieses spannende Interview und die Einblicke, die du uns gewährt hast!

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