Frisch gewaschen mag ich meine Haare am wenigsten. Was sich für viele anhören mag wie ein schlechter Scherz, ist für mich blanke Realität. Denn: frisch shampooniertes Haar hat zwar Glanz und ist schön fluffig, aber leider fehlt so auch jegliche Textur. Für mich müssen Haare immer einen gewissen Gripp bzw. eine Lived-in-Optik haben. Ich folge hier dem Prinzip der Olsen-Twins: am besten nie mit frisch gewaschenem Haar bzw. Looks, die ‚gemacht‘ aussehen, das Haus verlassen. Für den Wanna-Be-ich-habe-schon-drei-Tage-lang-keine-Haare-mehr-gewaschen-Look habe ich in New York ein Produkt entdeckt, das ich euch unmöglich vorenthalten kann (auch für den Fall, dass es da draußen Gleichgesinnte geben sollte).
Die Olsen-Twins sind für mich persönlich die Urgesteine des texturierten Haars. Ich kann mich – jetzt mal die Serienzeiten ausgegrenzt – an keine Phase ihrer Styleevolution erinnern, in der sie nicht auf offene lockere Wellen mit semi-matter Struktur gesetzt haben. Wenn ich mich aber aktuell auch sonst so umschaue, gibt es kaum eine Kampagne, die nicht auf ein natürliches Haar-Styling mit mattem Finish setzt.
Ich habe irgendwo mal den leicht vulgären, aber dennoch sehr treffenden Begriff ‚angeficktes Haar‘ aufgeschnappt. Excuse me, aber passender könnte eine Beschreibung nicht sein. Müsste ich den Look für einen Friseur auf die einzelnen Haarabschnitte zerdröseln, würde sich das folgendermaßen anhören:
‚Mein Ansatz bzw. Scheitel muss wie zufällig gezogen sein. Hier und da kannst du gerne ein paar Strähnen herauspflücken, wobei die Spitzen gerne leicht tänzeln können und das gesamte Haar gerne ein, zwei Schwünge haben kann – und das alles bitte ohne ein „ich-hab-gerade-einen-Lockenstab-verwendet-Finish“.
Wenn ich ehrlich sein muss, hat mir noch nicht ein Friseur diesen Wunsch erfüllen können. Weder in München, noch in Berlin, noch in Ulm. Warum? Ich habe keinen blassen Schimmer. Es war jedenfalls mein Trip nach New York bzw. stundenlanges Sephora-Rumgehänge, das mir schlussendlich die perfekte Lösung ausgespuckt hat. Sie kommt in einer kleinen handlichen Sprühflasche und hört auf den Namen ‚Down & Out Dirty Spray‘.
Am Ende des Tages steckt in der hübsch designten Dose einfach ein Morning-After-Look in Form eines flüssigen Sprays, der sogar ganz ohne Parabene und Sulfate auskommt. Die Textur ist super leicht, klebt nicht und lässt sich nach dem Aufsprühen easybreazy mit den Händen in die Haar einarbeiten. Das enthaltene Kokosnussöl nährt nebenher noch euer Haar.
Ich verwende es folgendermaßen: ist mein Haar nach dem Waschen an der Luft getrocknet (und hängt platt am Kopf herunter). lifte ich es strähnenweiße an, sodass ich mit dem Spray an Ansätze und darunterliegendes Haar komme. Ich sprühe die Textur einfach wenig dosiert und beliebig ins Haar und greife dann mit den Fingern hinein. Kneten lohnt sich an dieser Stelle auch, da die Haare so noch ein zwei Wellen bekommen. Mein persönlicher Lieblingstipp: das Dirty Spray random in die Haare sprühen, bevor ihr einen Dutt oder Pferdeschwanz macht. Volumen, Texture, Messiness & Kokosnussduft – besser wird’s nicht, ehrlich.
Der fantastische Unterschied zu sonstigen Textur-Haarprodukten: es klebt nicht, es hinterlässt keine fettig anmutende Stellen im Haar. Was will man mehr? Nun ja, dass dieses Wunderspray niemals vom Markt genommen wird. Das wäre alles.
fyi.
Das ‚Down & Out Dirty Spray‘ von IGK bekommt ihr in den USA bei Sephora für ca. 30 €, die Mini-Size zum Probieren oder Reisen gibt’s schon ab 14€. Übrigens: die Marke IGK wurde von verschiedenen Haarstylisten aus LA, Miami und New York gegründet, die aktuellen Trends etwas Stylingsupport geben wollten. Während das Dirty Spray zu Miami gehört, gibt es noch die Linien NY und LA, die ich mir sofort mal genauer anschauen werde.