WIMPERNKRANZTATTOOS sind das neueste Beauty Must-Have. Oder?!

Seriously? Wimpernkranztattoos? Alleine schon der Gedanke an eine Nadel nah an meinem Auge sorgt bei mir als Beautyjunkie für ein ängstliches Zucken meiner Mundwinkel und spontan auftretende Magenschmerzen. Was in meiner Vorstellung einfach nur weh tut, soll in Wahrheit alles Leid wert sein. Denn das Ergebnis sind dauerhaft optisch verdichtete Wimpern und mindestens 5 Minuten Zeitersparnis am Morgen. Aber Moment, einmal von vorne.

Als Beautyinteressierte Girls wisst ihr mit Sicherheit: in letzter Zeit, genauer gesagt den letzten 2-3 Jahren, feierte permanent Make-up ein kleines Revival. Microblading, das im Grunde nichts anderes ist als eine moderne Version von Permanent Make-up, hat vielen von uns endlich den Wunsch von vollen und definierten Augenbrauen erfüllt. Nach vollendetem Werk habe ich bisher noch niemand sagen hören: ‚Mensch, dieses Micro-Blading hat mir alles versaut!‘ Viel mehr kenne ich nur Frauen, die alle himmelhochjauchzend von ihren neugewonnen Cara-Brauen schwärmen. Auch ich habe schon überlegt, ob ich mir die Lücken meiner Brauen für die nächsten Jahre auffüllen lasse, aber das ist ein anderes Thema. Noch dazu sei gesagt, dass die Technik beim Micro-Blading sich von einem klassischen Tattoo bzw. Permanent Make-up ja auch nochmal unterscheidet.

Nun gut, auf jeden Fall ist der Trend nun von den Augenbrauen auf die Wasserlinie abgesackt. In den letzten Tagen poppen auf diversen amerikanischen Beautyseiten immer mehr Berichte zu den neuen Wimpernkranztattoos auf. Es ist deutlich zu spüren, dass sich hier – ähnlich wie damals beim Micro-Blading – ein neues Hype-Beautytreatment hervortut. Und ja, auch wenn die Vorstellung an ein Tattoo am Auge uns allen sicherlich erstmal durchs Mark fährt, hören sich die Ergebnisse wirklich vielversprechend an. Aber vielleicht ziehen wir heute das Pferd von hinten auf und schauen uns erstmal die Ergebnisse an, bevor wir weiter philosophieren.

Im Grunde gibt es drei Varianten
eines Wimpernkranztattoos.

 

N°1. Eine Verdichtung des unteren Wimpernkranzes entlang der unteren Wasserlinie. Diese macht vor allem dann Sinn, wenn die unteren Wimpern sehr hell oder sehr unregelmäßig wachsen

N°2. Eine Verdichtung des oberen Wimpernkranzes entlang der oberen Wasserlinie. Diese eignet sich toll, um einen dramatischen Augenaufschlag zu kreieren.

N°3. Eine Verdichtung beider Wimpernkränze: hier wird dem Auge ein schöner Rahmen verpasst, der vor allem bei wenigen, kurzen Wimpern oder Lücken im Wimpernkranz hilft. Zudem unterstützt dieses Tattoo den Look von Frauen, die sowieso dauerhaft mit Kajal rund um’s Auge arbeiten oder sich allmorgendlich die Mascara sparen möchten.

DIE TECHNIK.

Am Ende ist ein Wimperkranztattoo nichts anderes als unzählige kleine Punkte zwischen euren Wimpern oder eine hauchdünne, feine Linie entlang eurer Lashlines. Von der Technik her ähnelt die Anwendung der beliebten Tightline. Hierbei setzt man mit einem spitzen Pinsel und flüssigem Eyeliner oder einem flüssigen Eyelinerpen viele kleine Punkte zwischen die Wimpernwurzeln, um diese optisch zu verdichten. Ich nutze diese Technik phasen- bzw. lookweise, um zum Beispiel Wimperntusche zu umgehen, meinen Augen aber trotzdem eine zarte Kontur zu geben. Das bietet sich vor allem dann an, wenn man die Lippen farblich betont und die Augen nicht tiefschwarz tuschen will.

Gleiche Technik, ähnlicher Look:
die TIGHTLINE

Processed with VSCO with hb1 preset

OHNE (oben) & MIT (unten) TIGHTLINE

 

© The Original Copy

Um diesen Effekt dauerhaft zu machen, hat der sogenannte „The Eyebrow Doctor“ Piret Aava der amerikanischen Marie Claire verraten, welche neue Technologie hier eingesetzt wird: „Beim Wimpernkranztattoo füllt man die Zwischenräume zwischen den Wimpern auf, um sie voller, dicker, dunkler wirken zu lassen ohne dabei eine klare Linie oder den Eindruck von Make-up zu hinterlassen.“ Dabei setzt sie auf eine neues Tool auf dem Markt: den sogenannten Nouveau Contour. Dabei handelt es sich um ein computergesteuertes Tool, das die Pigmentation individuell steuert.

Vor dessen Einsatz wird die Gegend am Auge betäubt, dann wird gestochen. Diese Prozedur wird anschließend alle 4-6 Wochen wiederholt, um ein Ergebnis zu erzielen, dass dann gute 3-5 Jahre halten soll. Die Kosten belaufen sich nach Berichten aus den USA auf circa 400-800$. Ich schätze also, ihr müsst definitiv 500 Euro für ein Wimperkranztattoo zur Seite legen.

Es sei an dieser Stelle noch einmal gesagt: für alle Frauen, die sich sowieso jeden Morgen die Wimpern mit der sogenannten Tightline verdichten, dauerhafte Lücken in den Wimpernkränzen haben oder viel Kajal im Einsatz haben, ist das mit Sicherheit ein tolles Treatment. Bei der Auswahl des Kosmetikstudios würde ich jedoch oberste Vorsicht walten lassen. Geht auf keinen Fall zu Kosmetikstudios, deren Mitarbeiter sich mit einem Wochenendkurs schulen. Nehmt hier lieber etwas mehr Geld in die Hand und geht zu gut geschulten Make-up Artisten, die sich unter anderem auf Permanent Make-up spezialisiert haben. Luis Huber in München ist hier top!

Allen anderen, deren Fokus der Schminkroutine nicht auf dichteren Wimpern oder nah an den Wimpern gezogenen Lidstrichen liegt, kann ich nur folgendes empfehlen. Um den Look eines Wimpernkranztattoos auszuprobieren eignet sich ein flüssiger Eyelinerstift. Hebt euer oberes Lid leicht an und tupft damit zwischen die Wimpern. Ein gut erklärendes Video findet ihr hier! Sollte euch der Look dauerhaft gefallen, go for it!

Für diejenigen, für die ein ‚Tattoo‘ am Auge nicht in Frage kommt, habe ich folgende Empfehlungen in punkto Mascara, Wimpernzangen und Primer, die alle samt Wow-Wimpern kreieren und auf die ich persönlich vertraue: