Ein Mini-Guide für SCANDI-WAVES (plus meine persönliche Tipps & Tricks)

Locker und leicht sollen sie fallen, ‚effortless‘ aussehen oder besser gesagt: auf gar keinen Fall (!) darf irgendwo der Schwung eines Lockenstabs sichtbar sein. Das wäre quasi der größte Fauxpas. Wovon ich hier rede? Von den perfekten, ungekünstelten Locken, die sich so gut wie jede Frau wünscht, die nicht auf gemachte Locken steht. Sprich: von Scandi Waves! Nach langer Pause habe ich die Scandi Waves-Technik, die vor ein circa zwei Jahren über ein Youtube-Video zu Internet-Ruhm kam, wieder herausgekramt. Ich habe euch ein kleines Step-by-Step plus meine liebsten Tipps & Tricks zusammengestellt.

Meine Güte, was hab ich in Sachen Locken schon probiert. Angefangen von einem speziellen Beach-Waves-Lockenstab, über Papilotten aus Socken bis hin zu einem Glätteisen, das im richtigen Winkel angesetzt die Geheimwaffe schlechthin sein soll. Am Ende hat keine dieser Techniken den erwünschten „effortless undone“-Look gebracht. Mein persönlicher Geheimtrick ist immer noch, mit handtuchtrockenen, eingedrehten Haaren ins Bett zu gehen und dann auf die Wuschelmähne am nächsten Morgen zu hoffen. Ich muss sagen, dass das zu 95% funktioniert (die restlichen 5% sind die Nächte, in denen ich mir die Haarspangen im Schlaf herauszupfe ;)). Jedoch ist diese Technik natürlich schwer anwendbar, wenn nicht gerade ein Bett und acht Stunden Schlaf zur Verfügung stehen.

Für einen ziemlich unangestrengten Look gibt es ja aber glücklicherweise die Scandi-Technik, die die skandinavische Hairstylistin Nicci Welsh für all die Mädels erfunden hat, die einfach entspannt aussehen wollen. Bevor ihr meinen Blogpost weiterlest, schaut ihr euch das Video eben mal an, damit ihr wisst, wovon ich später rede.

THE video.

Nicci Welsh, Global Hair Care Education Ambassador der Marke Oribe, hat sie perfektioniert, die Scandi-Waves-Technik. In lässigen 5:57 Minuten hat die uns vor ein paar Saison mal eben gezeigt wie’s geht. Das finale Ergebnis war am Ende so vielversprechend, dass ich damals direkt zum Glätteisen gegriffen habe und den Look nachgestylt habe. Und es immer wieder getan habe! Der Outcome, die Technik, das Unkomplizierte – ich mag einfach alles an den Scandi Waves.

Scandi Waves heißen Scandi Waves, weil die skandinavischen Frauen die Meister eines unangestrengten Looks sind.

Nun gut, inzwischen habe ich den Dreh raus und kreppe mir meine Haare manchmal sogar im Drei-Tages-Rhythmus in S-Form. Im Laufe der Probezeit habe ich die Technik für mich nicht nur perfektioniert, sondern auch ein paar Tricks & Tipps gesammelt. Und genau die teile ich heute mit euch. Wer das ganz ein Bewegtbild sehen möchte, kann auf der mobilen Version meines Instas das Highlight ‚Scandi Waves‘ anklicken und sich dort ein Mini-Tutorial anschauen.

How-to SCANDI WAVE.

© theOC

#1. Glätteisen, Bürste oder Kamm und ein paar Haarklammern parat legen. Außerdem sollten alle Haare vollständig trocken sein, weil bei dieser Anwendung viel Hitze im Spiel ist.

#2. Haare mit Hitzeschutz oder einem schützenden Schaum bearbeiten, um sie vor der hohen Hitze zu schützen. Hier kann ich folgende Hitzeschutz-Produkte empfehlen:

 

#3. Für einen sortierten, finalen Look kämmt ihr alle Haare durch, um eventuelle Knoten auszukämmen. Wer es eher messy mag, skippt den Schritt und legt Bürste, Kamm & Co. direkt zur Seite.

#4. Ihr könnt nun die gesamte Haarpracht in grobe Partien abtrennen oder einfach wild drauf loslegen. Frauen mit vollerem Haar würde ich empfehlen, einzelne Strähnen x-beliebig abzutrennen und festzustecken. Wer feineres bzw. dünneres Haar hat, kann freestyle gleich drauf loslegen.

#5. Wenn das Glätteisen ​aufgeheizt ist, beginnt ihr einzelne Strähnen mit den Fingern in S-Form zu halten und von oben nach unten punktuell mit der Wärme des Glätteisens in abwechselnden ‚Kurven‘ zu formen. Diesen Schritt wiederholt man mit jeder Strähne vom Ansatz bis zu den Spitzen. Ach ja, und apropos Glätteisen – diese Tools habe ich schon ausprobiert und mag ich sehr:

 

 

‚Air Plates Compact‘ von REMINGTON (ca. 40 €)

 

#6. Wenn ihr mit einer Strähne fertig seid, lasst ihr sie am besten einfach hängen. Schüttelt sie nicht oder zupft sie auseinander, sonst verliert sie schneller ihre Form. Erst wenn ihr mit allen Haaren durch seid und die Strähnen gut ausgekühlt sind, lockert ihr mit den Fingern am Ende alles vorsichtig auf.

Gut, das wäre geschafft. Der Look steht soweit! Dennoch fehlen meines Erachtens im Video ein paar wichtige Tipps, die die Langlebigkeit der Wellen verbessern und die Umsetzung einfacher gestalten. Ich hab meine Learnings der letzten Jahre für euch festgehalten.

Meine persönlichen TIPPS & TRICKS.

© theOC

1. Je länger die Wellen in Form abkühlen können, desto länger halten sie. Die Rechnung ist ganz simpel.

2. Einen entscheidenden Vorteil hatte Nicci Welsh: ihre durchs Blondieren relativ stumpfen Haare lassen sich fast schon ohne Glätteisen in S-Form legen. Wer also super sleekes Haar hat, dem empfehle ich vorab mit volumenspendenden (nicht Textur-gebenden!) Produkten vorzuarbeiten. Da ich derartige Produkte noch nie gebraucht habe, kann ich keine persönlichen Empfehlungen geben. Sorrey!

3. Wer seine Haare nur ein- oder zweimal pro Woche wäscht und die Wellen deshalb also möglichst lange halten sollen, der arbeitet am besten mit einem Produkt vor, was dies unterstützt. Ich liebe, liebe, liebe den ‚Memory Mist‘ von the Ouai (siehe Bild, ca. 30), weil er genau das macht: sich die Welle ‚merken‘ und sie nicht mehr locker lassen. p.s.: der Memory Mist hat auch einen integrierten Hitzeschutz!

4. Mix’n’Match! Ich weiß, eigentlich breche ich die ganze Chose hier jetzt auf, weil die Scandi Waves ursprünglich nur mit einem Glätteisen gestyled werden. Aber ich will hier ja auch meine persönlichen tipps anbringen und daher sage ich: mixt das Glätteisen mit einem Lockenstab, das ergibt den schönsten Look! Wenn ihr mit dem Glätteisen fertig seid, lockt ihr mit einem Lockenstab mit großen Durchmesser (für eine natürliche Welle!) hier und da noch eine Strähne, das gibt dem Ganzen in meinen Augen das perfekte Finish. Gerade die Strähnen, die ins Gesicht fallen und in häufigen Kontakt mit den Händen kommen, eignen sich perfekt für den Lockenstab – so hält die Welle einfach noch länger! p.s. hier kann ich die Lockenstäbe von CLOUD 9 wärmstens empfehlen! Ich verwende in letzter Zeit immer diesen ‚Curling Wand‘ (siehe Bild, ca. 140€).

5. Bei frisch gewaschenen Haaren tendieren die einzelnen Strähnen dazu aus dem Glätteisen zu flutschen – das kommt vor allem bei sehr gesunden Haaren vor! Ich würde daher grundsätzlich empfehlen, erst einen Tag nach der Haarwäsche zum Glätteisen zu greifen und für die Extraportion Undone-Look noch ein Trockenshampoo als Finisher zu nehmen. Hier eine Auswahl meiner Liebsten:

 

6. Ihr seid fertig mit Glätteisen und Textur-Produkten und der Look ist noch nicht messy genug? Dann gibt’s ’ne wahre Power-Kombi: Föhn und Texturspray! Aber stop, nicht einfach von oben alles auf den Kopf sprühen und glatt föhnen. Am besten funktionieren diese beiden Produkte, wenn ihr mit dem Föhn von unten in die Haarmähne blast und gleichzeitig das Texturspray sprüht. Die Partikel werden vom Föhn so bestmöglich verteilt und zerstäubt und die Föhnluft spendet zusätzlich Volumen. Und da sich so ein von hinten und unten in die Haare sprühen und föhnen alleine relativ kompliziert gestaltet, bittet ihr am besten euren Freund oder Freundin euch zu helfen. Dann wird das Ergebnis am schönsten!

So, ich weiß, das waren nun viele Hinweise, Tricks und Empfehlungen. Aber wenn ihr sie alle beachtet, kreiert ihr selbst die schönsten loose waves, die ihr jemals hattet. Und den ein oder anderen Tipp könnt ihr natürlich auch auf andere Frisuren und Styles anwenden, eh klar. Falls ihr noch Tipps für herrlich locker fallende Wellen habt, dann bitte immer her damit : )